Hunde sind nicht nur treue Begleiter, sondern benötigen auch regelmäßige Ausflüge ins Freie. Doch wie oft solltest du mit deinem Hund Gassi gehen? Die Antwort hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Alter, der Rasse und dem Gesundheitszustand deines Hundes. In diesem Artikel erfährst du, wie du die Bedürfnisse deines vierbeinigen Freundes am besten erfüllen kannst.
Die Grundregel: Häufigkeit und Dauer der Gassirunden
Im Allgemeinen sollten Hunde etwa dreimal täglich Gassi gehen, um ihren hündischen Bedürfnissen gerecht zu werden. Die Dauer dieser Spaziergänge kann variieren. Wenn es nur um das Erledigen der Geschäfte geht (Urin und Kot absetzen), reichen oft 5–10 Minuten. Wenn es um das Befriedigen anderer hündischer Bedürfnisse geht (Bewegung, Schnüffeln, Markieren, Sozialkontakte), darf der Spaziergang gerne länger sein.
Im Durchschnitt sind 20–30 Minuten pro Spaziergang in der Regel ausreichend. Denn bedenke: auch ein gesunder, ausgewachsener Hund schläft bzw. ruht im Durchschnitt 18–20 Stunden täglich. Habt ihr aufregende oder zeitintensive Termine wie Besuche in der Hundeschule oder beim Tierarzt zu absolvieren, dürfen die Gassigänge gerne reduziert werden.

Warum überhaupt Gassi gehen?
Das Gassi gehen ist bei den meisten primär für die Erfüllung hündischer Bedürfnisse gedacht. Das wichtigste ist dabei sicherlich, dass dein Hund pinkeln und Kot absetzen kann. Doch auch Bewegung und geistige Stimulation sind wichtige Faktoren bei einem Gassigang.
Durch Schnüffeln liest dein sozusagen die Zeitung und nimmt über seine Nase wahr, was in der Nachbarschaft so los ist. Der hündische Geruchssinn ist so viel besser als der menschliche. Dein Vierbeiner kann also mit seiner Nase herausfinden, welcher Hund wann wo langgegangen ist und wie es diesem geht. Durch Markieren hinterlässt er seinerseits Nachrichten für andere Hunde.
Unterschiedliche Bedürfnisse je nach Alter und Gesundheitszustand
Es ist wichtig, auf die individuellen Bedürfnisse deines Hundes zu achten, wenn du entscheidest, wie oft und wie lange du Gassi gehst.
Die Fähigkeit, den Harndrang zu kontrollieren, variiert je nach Alter und Gesundheit deines Hundes. Ausgewachsene Hunde können ihren Urin normalerweise 6–8 Stunden einhalten. Daher ist für sie in der Regel ein Gassigang morgens, einer nachmittags und einer abends vor dem ins Bett gehen ausreichend.

Welpen beispielsweise benötigen wesentlich häufigere, aber dafür kürzere Ausflüge. Ihre Blase ist noch winzig klein, sodass sie etwa jede Stunde, spätestens aber nach jedem Essen, Schlaf, Spiel nach draußen müssen, um ihre Geschäfte zu erledigen und stubenrein zu werden. Die Ausflüge sollten allerdings kurz gehalten werden. Denn für einen Welpen ist alles neu und aufregend und er benötigt viel Ruhe und Schlaf, um diese Eindrücke verarbeiten zu können.
Hier findest du Tipps und Tricks, falls dein Welpe trotz Gassigang in die Wohnung pinkelt.
Je älter dein Hund wird, desto öfter muss er Gassi gehen. Senior-Hunde könne nur 2–6 Stunden warten, bis es dringend wird. Die Funktionsfähigkeit von Blase und Nieren lässt langsam nach. Daher gilt für ältere Hunde, dass es besser ist, öfter und kürzer Gassi zu gehen. Da können dann 4 oder 5 Mal Gassi gehen am Tag sinnvoll sein.
Das gilt auch für kranke Hunde. Gerade manche Medikamente (beispielsweise Kortison) sorgen für einen starken Harndrang und machen mehr Gassigänge notwendig. Andere gesundheitliche Einschränkungen wie Arthrose beeinflussen die Länge der Spaziergänge.

Bei allen Hunden ist es wichtig, darauf zu achten, dass sie nicht zu lange den Urin einhalten. Denn pinkeln ist wichtig, um die Nieren funktionsfähig zu halten. Und regelmäßiges, zu langes Einhalten kann zu gesundheitlichen Problemen führen. Aber keine Sorge, weigert sich dein Hund bei richtig schlechtem Wetter das Haus zu verlassen, wird ihm das nicht schaden.
Rasseabhängige Unterschiede in den Gassigewohnheiten
Wie lange du mit deinem Hund Gassi gehst und was du dabei alles erlebst, hängt sehr stark von seiner Rasse ab. Einige Hunderassen haben einen ausgeprägteren Bewegungsdrang und benötigen daher längere und stimulierende Spaziergänge. Dazu gehören Schäferhunde, Malinois, Border Collies oder Australian Shephards. Aber auch Huskys und Jack Russell Terrier sind wahre Bewegungsjunkies. Logisch, wenn man sich anschaut, wofür all diese Rassen ursprünglich eingesetzt worden sind.
Ebenso naheliegend ist, dass molossoide Rassen eher gemütliche Spaziergänge oder sogar Spazierenstehen bevorzugen. Herdenschutzhunde sind dafür klassische Vertreter. Diese genießen es in der Regel eher die Regel zu überwachen und lassen sich seltener zum Ballspielen überrreden.

Andere Rassen hingegen, wie Mops, Französische und Englische Bulldogge hätten zwar vielleicht gerne mehr Bewegung, schaffen es aber häufig gesundheitlich nicht. Weshalb auch hier kürzere Gassirunden sinnvoller sind.
Natürlich muss jeder Hund individuell betrachtet werden. Denn nicht jeder Vertreter einer Hunderasse hat seine Rassebeschreibung gelesen und verhält sich entsprechend. Daher möchten wir noch einmal betonen, dass die Dauer der Spaziergänge ganz individuell abhängig ist von Charakter, Alter und Gesundheitszustand deines Lieblings.
Unsere Angaben hier sind nur durchschnittliche Richtwerte. Gleiches gilt auch für die Häufigkeit des Urinierens. Die Häufigkeit und Dauer der Gassigänge sind nicht in Stein gemeißelt und können sich im Laufe eines Hundelebens aber auch von Tag zu Tag oder Woche zu Woche verändern. Wenn du auf deinen Hund achtest, wird er dir deutlich mitteilen, ob er mehr oder weniger Gassigänge und mehr oder weniger Beschäftigung braucht.
Hast Du Erfahrungen mit diesem Thema?
Kennst du noch weitere Tipps und Tricks?
Wir freuen uns über deine Erfahrungen und Anmerkungen!