Bestimmt hast du das bei deinem eigenen Hund schon mal beobachtet: Nachdem er sein Geschäft gemacht hat, scharrt er mit den Hinterpfoten.
Manchmal fliegen einem dabei sogar die Grasbüschel um die Ohren, weil der Hund so heftig scharrt.
Dieses Verhalten kann verschiedene Gründe haben.
Wann scharrt ein Hund?
Manche Hunde scharren immer nach dem großen Geschäft, andere nach dem Pinkeln und wieder andere Hunde scharren nur gelegentlich.
Das Scharren zeigen sowohl unkastrierte als auch kastrierte Rüden und Hündinnen.
Darum scharren Hunde
Hunde scharren aus verschiedenen Gründen:
Scharren als Markierverhalten
Unsere Hunde nehmen ihre Umwelt hauptsächlich über die Nase wahr. Sie haben einen viel besseren Geruchssinn als wir Menschen und riechen viele Dinge, die wir nicht wahrnehmen können.
An ihren Pfoten haben Hunde spezielle Drüsen mit ihrem ganz persönlichen Duft.
Wenn sie mit den Pfoten über den Boden scharren, hinterlassen sie dort ihren eigenen Geruch. Sie markieren diese Stelle also mit ihrem Duft.
Andere Hunde, die an dieser Stelle vorbeikommen, können dann diesen Geruch und viele Informationen daraus wahrnehmen. Das Scharren ist somit eine Form der Kommunikation zwischen Hunden.
Diese Informationen kann der Geruch des Hundes zum Beispiel hinterlassen:
– Reviermarkierung. Dein Hund hinterlässt seinen Duft und steckt damit sein Revier ab.
– Es ist ein neuer Hund in die Gegend gezogen und dein Hund möchte zeigen „ich wohne auch hier“.
– Eine läufige Hündin kann damit anzeigen „ich bin paarungsbereit“.
– Scharren kann aber auch ein Zeichen für einen Konflikt sein, in dem sich dein Hund gerade befindet. In diesem Fall wäre es eine Übersprungshandlung.

Scharren als Imponierverhalten
Scharren kann auch auftreten, wenn dein Hund einem anderen imponieren möchte.
Damit verbunden ist meist eine entsprechende Körpersprache: Dein Hund macht sich groß, läuft steifbeinig, hält seine Rute sowie den Kopf nach oben und seine Ohren sind nach vorne gerichtet.
Manchmal knurrt der Hund dann auch während des Scharrens.
Durch das Scharren möchte er Aufmerksamkeit erzielen und sein vorheriges Markierverhalten unterstützen.
Obwohl Imponierverhalten zum natürlichen Verhalten von Hunden zählt, kann es zu Problemen zwischen Hunden führen.
Wenn dein Hund also dazu neigt, häufig imponierend zu scharren, solltest du mit ihm ein alternatives Verhalten erlernen, um Stress zwischen ihm und anderen Hunden zu reduzieren.

Schmerzbedingtes Scharren
Dein Hund scharrt in der Wohnung auf dem Teppich oder an einer anderen Stellen in der Wohnung?
Oder dein Hund scharrt draußen auf einmal nicht mehr, obwohl er es sonst meistens macht?
In beiden Fällen ist es sinnvoll, genauer hinzuschauen. Manchmal sind auch Schmerzen der Grund für ungewöhnliches verhalten.
Wenn du unsicher bist, solltest du deinen Hund beim Tierarzt untersuchen lassen.
Fazit
Manche Hunde scharren fast nie, die andere ab und zu und manche Hunde nach jedem Geschäft.
Egal, wie es bei deinem Hund ist, du solltest ihn sein Verhalten auf jeden Fall ausleben lassen, denn es ist eine wichtige Form der hundlichen Kommunikation.
Zeigt dein Hund jedoch zusätzlich Imponiergehabe und führt dies zu Problemen mit anderen Hunden, solltest du das Scharren auf positivem Wege unterbrechen und ihm Alternativen beibringen.