Was kostet eine Kastration oder Sterilisation bei Katzen und Katern?

Eine Katze oder einen Kater zu besitzen, bedeutet nicht nur, einen schnurrenden Begleiter an seiner Seite zu haben, sondern auch, die Verantwortung für das Wohl dieses kleinen Wesens zu übernehmen. Eine der wichtigsten Entscheidungen, die du als Tierbesitzer treffen musst, ist die Frage nach der Kastration oder Sterilisation deines Tieres. Möchtest du deine Katze kastrieren lassen oder ist eine Sterilisation besser? Was ist der Unterschied zur Kastration beim Kater? Was kostet eine Kastration oder Sterilisation bei Katzen und Katern? Wir klären auf!

Was ist der Unterschied zwischen Katzenkastration und -sterilisation?

Die Begriffe Kastration und Sterilisation werden oft synonym verwendet, bezeichnen aber zwei grundsätzlich verschiedene operative Eingriffe. Beide Methoden haben das Ziel, die Fortpflanzungsfähigkeit eines Tieres zu unterbinden, doch die Art und Weise, wie dies erreicht wird, unterscheidet sich.

Schon gewusst? Auch für Katzen existieren hormonelle Verhütungsmethoden, die an die Antibabypille beim Menschen erinnern. Diese Methoden reichen von Tabletten über Injektionen bis zu Implantaten. Obwohl sie durchaus wirksam sind, können sie Nebenwirkungen mit sich bringen und sind nicht für dauerhaften Gebrauch vorgesehen. Zudem können sie zu Gebärmutterentzündungen und weiteren gesundheitlichen Komplikationen führen.

Kurze Erläuterung der beiden Begriffe und Verfahren

Bei der Kastration werden die primären Geschlechtsorgane – bei Katern die Hoden und bei Katzen die Eierstöcke – chirurgisch entfernt. Dieser Eingriff führt nicht nur zur Unfruchtbarkeit, sondern beeinflusst auch die Hormonproduktion des Tieres. Das hat zur Folge, dass kastrierte Tiere meist ruhiger werden und bestimmte hormonell bedingte Verhaltensweisen, wie das Markieren von Katern oder die Rolligkeit bei Katzen, nachlassen oder ganz verschwinden.

Bei der Sterilisation werden lediglich die Samenleiter bei Katern oder die Eileiter bei Katzen durchtrennt. Die Geschlechtsorgane bleiben intakt, und die Tiere produzieren weiterhin Geschlechtshormone. Das bedeutet, dass sie zwar unfruchtbar sind, aber ihre geschlechtsspezifischen Verhaltensweisen beibehalten. Es ist zu beachten, dass eine sterilisierte Katze weiterhin rollig wird, auch wenn sie nicht trächtig werden kann.

Beide Verfahren haben ihre eigenen Vor- und Nachteile, und die Wahl zwischen den beiden hängt oft von den individuellen Wünschen und Bedürfnissen des Katzenhalters ab sowie von den gesundheitlichen Vorteilen, die für das jeweilige Tier gelten.

Mehr zum Thema erfährst du in unserem Ratgeber zu Kastration & Sterilisation.

Alter, Ablauf, Nachsorge & Kosten: Wissenswertes zur Fortpflanzungskontrolle

Die Kastration von Katzen und Katern ist ein Routineeingriff, der sowohl gesundheitliche als auch verhaltensbezogene Vorteile bietet. Diese Dinge solltest du zum Alter, Ablauf und zur Nachsorge wissen.

Vorweg: Die Gebühren für tierärztliche Leistungen in Deutschland werden durch die Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) geregelt. Sie legt Mindest- und Höchstsätze für verschiedene tierärztliche Behandlungen und Eingriffe fest, einschließlich Kastrationen und Sterilisationen.

Es ist für Tierärzte verpflichtend, sich an diese Gebührenordnung zu halten, wobei der tatsächliche Betrag innerhalb des vorgegebenen Rahmens variieren kann, abhängig von Faktoren wie Aufwand, Schwierigkeitsgrad oder regionalen Unterschieden.

Kastration der Katze

Kastrationsalter bei Katzen

Viele Tierärzte empfehlen, weibliche Katzen im Alter von etwa 4 bis 6 Monaten zu kastrieren, bevor sie ihre erste Rolligkeit erreichen. Einige befürworten auch die Frühkastration, die bereits im Alter von 8 bis 12 Wochen durchgeführt werden kann. Wir haben für dich einen Ratgeber zum richtigen Zeitpunkt für die Kastration erstellt, der alle wichtigen Infos beinhaltet.

Ablauf der Kastration

Nach einer gründlichen Untersuchung und gegebenenfalls einer Blutuntersuchung wird die Katze in Narkose versetzt. Der Tierarzt macht dann einen kleinen Schnitt im Bauchbereich, um die Eierstöcke (und manchmal auch die Gebärmutter) zu entfernen. Nachdem die Organentfernung abgeschlossen ist, wird der Schnitt genäht.

Nachsorge und Genesungszeit

In der Regel erholt sich eine Katze nach der Kastration recht schnell von der Operation. Es ist wichtig, dass sie in einer ruhigen und warmen Umgebung aufwachen und dass du sicherstellst, dass sie nicht an ihren Nähten lecken oder beißen. Ein Kontrollbesuch beim Tierarzt ist in der Regel nach einigen Tagen erforderlich.

Kosten einer Kastration bei Katzen

Die Kosten können je nach Region und Tierarzt variieren, liegen jedoch in der Regel zwischen 60 und 170 Euro.

Kastration des Katers

Kastrationsalter bei Katern

Kater werden oft im Alter von 6 Monaten kastriert, bevor sie beginnen, hormonell bedingte Verhaltensweisen wie das Markieren zu zeigen. Auch hier gibt es die Möglichkeit zur Frühkastration.

Ablauf der Kastration

Nach einer Narkose werden kleine Schnitte in den Hodensack gemacht, durch die die Hoden entfernt werden. In vielen Fällen werden die Schnitte offen gelassen, um natürlich zu heilen.

Nachsorge und Genesungszeit

Kater erholen sich in der Regel sehr schnell von einer Kastration. Sie sollten jedoch einige Tage im Haus bleiben, um sicherzustellen, dass keine Komplikationen auftreten.

Kastrationskosten bei Katern

Die Kastration eines Katers ist oft günstiger als die einer Katze, wobei die Kosten meist zwischen 30 und 120 Euro liegen.

Sterilisation bei Katzen

Sterilisationsalter bei Katzen

Das empfohlene Alter für die Sterilisation von Katzen variiert, liegt jedoch oft bei etwa 6 Monaten.

Ablauf der Sterilisation

Unter Narkose werden die Eileiter durchtrennt, ohne die Eierstöcke zu entfernen. Dies verhindert die Befruchtung, lässt aber die hormonelle Aktivität intakt.

Nachsorge und Genesungszeit

Die Genesungszeit ist ähnlich wie bei einer Kastration, wobei die Katze einige Tage Ruhe benötigt und möglicherweise einen Kontrollbesuch beim Tierarzt erforderlich ist.

Kosten einer Sterilisation bei Katzen

Die Sterilisation ist im Allgemeinen weniger invasiv als eine Kastration, da hier nur die Eileiter durchtrennt werden, ohne die Eierstöcke zu entfernen. Dennoch können die Kosten ähnlich wie bei einer Kastration sein, da die Operation immer noch unter Narkose stattfindet und die Bauchhöhle geöffnet werden muss.

Was kostet eine Kastration oder Sterilisation bei Katzen und Katern: Die Zusammensetzung des Preises

Wenn es um die Entscheidung geht, eine Katze oder einen Kater kastrieren oder sterilisieren zu lassen, spielen die Kosten oft eine wichtige Rolle. Doch wie setzen sich diese Kosten eigentlich zusammen, und warum unterscheiden sie sich je nach Geschlecht des Tieres?

Zusammensetzung der Kosten

Die Gebühren für solche Eingriffe setzen sich in der Regel aus mehreren Faktoren zusammen:

  • Voruntersuchung: Bevor eine Kastration oder Sterilisation durchgeführt wird, ist es notwendig, die Gesundheit des Tieres zu überprüfen. Dies kann durch eine körperliche Untersuchung, Bluttests oder andere Diagnostika erfolgen.

  • Anästhesie: Die Narkose ist ein unerlässlicher Teil des Eingriffs, und ihre Kosten können je nach Größe, Alter und Gesundheitszustand des Tieres variieren.

  • Chirurgischer Eingriff: Dies sind die eigentlichen Kosten für die Operation, wobei der Aufwand bei Kätzinnen oft höher ist als bei Katern, da der Eingriff bei weiblichen Tieren invasiver ist.

  • Nachsorge: Dies beinhaltet alle Kosten, die nach der Operation anfallen, wie z. B. Medikamente, Kontrollbesuche und eventuell weitere Tests oder Behandlungen.

Warum ist die Kastration von Katzen teurer als die von Katern?

Der Hauptgrund dafür ist der Unterschied im chirurgischen Eingriff. Bei Katern handelt es sich um einen relativ einfachen Eingriff, bei dem die Hoden durch einen kleinen Schnitt im Hodensack entfernt werden. Bei Kätzinnen hingegen erfordert der Eingriff das Öffnen der Bauchhöhle, um die Eierstöcke (und manchmal auch die Gebärmutter) zu entfernen, was technisch anspruchsvoller und zeitintensiver ist.

Finanzielle Hilfsmöglichkeiten und Unterstützung bei Kastration und Sterilisation

Die Kastration oder Sterilisation deiner Katze oder deines Katers sind nicht nur ein bedeutender medizinischer Eingriff, sondern kann auch mit erheblichen Kosten verbunden sein. Glücklicherweise gibt es verschiedene Wege, diese finanzielle Belastung zu mindern oder Unterstützung zu erhalten.

Katzenkrankenversicherung

Viele Katzenbesitzer sind sich nicht bewusst, dass es spezielle Krankenversicherungen für Katzen gibt. Diese können im Falle einer Kastration oder Sterilisation sowie bei möglichen Komplikationen nach dem Eingriff erheblich helfen.

Ähnlich wie bei Hunden übernehmen Katzenkrankenversicherungen die Kosten für eine Kastration häufig nur bei medizinischer Notwendigkeit. Wenn jedoch nach dem Eingriff Komplikationen auftreten, deckt die Versicherung in der Regel die Behandlungskosten.

Außerdem gibt es sogenannte „Kastrations-Chips“ für Katzen, die eine vorübergehende chemische Kastration bewirken. Sie setzen Hormone frei, die die Reproduktionsfähigkeit für eine bestimmte Zeit blockieren. Die Kosten für diese Chips variieren, liegen aber in der Regel zwischen 30 und 60 Euro. Die Katzenversicherung kann auch diese Kosten übernehmen, abhängig von der jeweiligen Police.

Unterstützung durch Tierheime und Tierschutzorganisationen

Viele Tierheime und Tierschutzorganisationen bieten Kastrationsprogramme an, bei denen sie die Kosten für den Eingriff ganz oder teilweise übernehmen. Einige Organisationen haben spezielle Vereinbarungen mit Tierärzten, die den Eingriff zu einem reduzierten Preis durchführen.

Es gibt auch Förderprogramme, insbesondere für Menschen mit geringem Einkommen, bei denen die Kastration oder Sterilisation vollständig finanziert wird. Das gilt vor allem in den Bundesländern und Kommunen in Deutschland, in denen eine Kastrationspflicht für freilaufende Katzen besteht.

Tipp: Vielleicht hast du bei deinem Tierarzt auch die Möglichkeit, die hohen Kosten in Raten abzubezahlen, falls dir keine anderen Hilfen zur Verfügung stehen.

Fazit

Die Kastration oder Sterilisation kann viele Vorteile bieten. Zum einen hilft sie, die unkontrollierte Vermehrung zu reduzieren und damit das Problem von herrenlosen Katzen zu bekämpfen. Zum anderen bietet sie gesundheitliche Vorteile für deine Katze. Krankheiten und Verhaltensprobleme, die mit der Fortpflanzung in Verbindung stehen, können vermieden werden. Und für dich als Halter kann es das Zusammenleben erleichtern, da Probleme wie das Markieren oder die Rolligkeit reduziert werden.

Auch wenn die Kastration oder Sterilisation erst einmal Kosten verursacht, sind diese eine Investition in die Gesundheit und das Wohl deiner Katze. Langfristige Vorteile, wie eine möglicherweise längere Lebenserwartung, weniger Krankheiten und ein ruhigeres Verhalten, können diese Anfangsinvestition mehr als rechtfertigen.

Und nicht zu vergessen: Mögliche Tierarztkosten, die durch Krankheiten oder Verletzungen in Zusammenhang mit der Fortpflanzung entstehen könnten, fallen weg, was langfristig sogar zu Einsparungen führen kann.

Zum Abschluss: Eine Kastration oder Sterilisation ist eine verantwortungsbewusste und bedeutsame Entscheidung, die gut überdacht sein sollte. Aber die Vorteile sowohl für dich als Katzenhalter als auch für dein Tier sind enorm. Eine ausführliche Beratung bei einem Tierarzt und das Abwägen aller Optionen ist trotzdem immer empfehlenswert.

Häufig gestellte Fragen zum Kastrieren einer Katze oder eines Katers

Wie viel kostet eine Kastration bei Katzen 2023?

Die Kosten für eine Kastration bei Katzen können 2023 je nach Region und Tierarzt variieren, liegen jedoch in der Regel zwischen 30 und 120 Euro für Kater und 60 bis 170 Euro für Katzen.

Wann sollte man die Katze kastrieren?

Die beste Zeit, eine Katze zu kastrieren, ist vor Eintritt der Geschlechtsreife, meist zwischen dem 5. und 7. Monat.

Wann ist es zu spät eine Katze zu kastrieren?

Es ist nie wirklich „zu spät“, eine Katze zu kastrieren, aber je älter das Tier, desto höher können die Risiken und Komplikationen während und nach dem Eingriff sein.

Welche Versicherung übernimmt Kastration Katze?

Einige Katzenkrankenversicherungen übernehmen die Kosten für eine Kastration, meist jedoch nur bei medizinischer Notwendigkeit. Es ist ratsam, die Versicherungsbedingungen genau zu prüfen oder direkt bei der Versicherungsgesellschaft nachzufragen.

Hast du bereits darüber nachgedacht, deine Katze kastrieren zu lassen?

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Autor dieses Beitrags: Stephanie Kolbe

Stephanie, Mami von zwei Zweibeinern und vier Vierbeinern, lebt schon immer mit Tieren zusammen. Hunde, Katzen, Meerschweinchen, Wellensittiche, Hamster, ein Pony - das ganze Sammelsurium. Ein Leben ohne Tiere ist für sie kaum vorstellbar. Ihr Ziel ist es, Lesern informative und unterhaltsame Inhalte anzubieten.

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