Da ist der Wurm drin – Wurmerkrankungen bei Hund und Katze

Sowohl Hunde-, wie auch Katzenbesitzer kommen um ein Thema wohl kaum herum: Wurmerkrankungen. Eigentlich fast nebenbei nehmen wir bei jedem Tierarztbesuch eine Tablette mit, die unseren Vierbeiner vor den lästigen Parasiten schützen soll und vergessen dabei fast, was hinter den Würmern steckt. Denn die kleinen Parasiten sind gar nicht so ungefährlich, wenn sie unentdeckt bleiben. Welche Würmer unsere Vierbeiner befallen können, wie du einen Befall erkennen kannst und was sich dagegen machen lässt, erfährst du hier:

Was sind Würmer überhaupt?

Würmer sind Parasiten, die einen Wirt – also deinen Hund oder deine Katze – befallen und sich in ihm fortpflanzen. Je nach Wurmart lässt sich der Wurm in verschiedenen Organen nieder, wobei der bekannteste Wurm unserer Haustiere wohl im Darm lebt. 

Hat der Wurm sich erst einmal eingenistet, so ernährt er sich von den Nährstoffen, die er zum Beispiel im Darm oder Blut des Tieres findet – dem Wirt wiederum fehlen diese Nährstoffe dann. Im Körper des Wirtes pflanzt sich der Wurm dann fort.

In der Regel durchläuft der Wurm dabei im Körper des Wirtes mehrere Stadien: Als Ei wird der Wurm aufgenommen, entwickelt sich dann erst zur Larve, bis er schließlich das Erwachsenenalter erreicht. Ist der Wurm ausgewachsen, legt er selbst wieder Eier, die von deinem Haustier ausgeschieden und dann von einem neuen Wirt aufgenommen werden – der Kreislauf beginnt von vorn.

Welche Arten von Wurmerkrankungen gibt es?

Wie bereits erwähnt gibt es verschiedene Wurmarten, die sich auch in verschiedenen Organen einnisten und zu unterschiedlichen Beschwerden führen. Die bekanntesten Würmer sind hier Darmwürmer, Lungenwürmer und Herzwürmer.

Darmwürmer

Zu den Vertretern der Darmwürmer gehören die Spul-, Peitschen-, Haken- und Bandwürmer. Dabei zählen die Bandwürmer (Cestoden) zu den Plattwürmern, während es sich bei den anderen drei Arten um Fadenwürmer handelt. Sie alle befallen den Magen-Darm-Trakt und werden in der Regel über einen Zwischenwirt oder das direkte Fressen einer infizierten Quelle aufgenommen. Sind die Eier und Larven im Organismus des Endwirtes – also in diesem Fall deine Katze oder dein Hund – angekommen, entwickeln sie sich zu Würmern und pflanzen sich hier fort. Die neuen Eier werden mit dem Kot ausgeschieden und vom Zwischenwirt oder direkt von dem nächsten Endwirt aufgenommen.

Spulwurm bei Hunden
Toxocara canis – der Hundespulwurm

Die meisten dieser Würmer nehmen auch uns Menschen entweder als End- oder Fehlwirt an – teilweise kann dies unbehandelt zu schweren Folgen führen. Neben Hunden und Katzen, die als Endwirt dienen, werden Nager, Schweine, Kühe und auch Insekten als Zwischenwirt genutzt. Die meisten Darmwürmer lassen sich aber leicht und relativ unkompliziert durch eine Entwurmung bekämpfen. Hier findest du genauere Informationen über Darmwürmer bei Hunden und Katzen.

Lungenwürmer

Bei den Lungenwürmern unterscheidet man zwischen dem großen Lungenwurm (Angiostrongylus vasorum) und dem kleinen Lungenwurm (Crenosoma vulpis) – bei beiden handelt es sich um verschiedene Arten von Fadenwürmern, die fast jeden Fleischfresser befallen können.

Aufgenommen werden Lungenwürmer dabei in der Regel über einen Zwischenwirt. Wenn zum Beispiel eine Schnecke den Kot eines infizierten Tieres frisst und diese Schnecke dann von einem Hund oder Fuchs gefressen wird, so gelangt die Larve des Wurmes in den Darm. Von dort wandern sie in die Lymphknoten und weiter ins Herz und die Lunge. Dort entwickelt sich die Larve zum Wurm, wird hochgehustet und wieder verschluckt, wodurch der Wurm im Darm landet, wo er seine Eier ablegt. Diese scheidet der Wirt aus und der Kreislauf beginnt im nächsten Wirt von vorn.

In der Lunge kann der Wurm dabei schwere Schäden anrichten und zu Atemnot, Herzschwäche oder sogar Kreislaufversagen führen. Im schlimmsten Fall verläuft eine Infektion mit dem Lungenwurm ohne Behandlung tödlich.

Herzwürmer

Herzwürmer (Dirofilaria immitis) befallen – wie der Name schon erahnen lässt – das Herz ihres Wirtes. Dabei infizieren sich insbesondere Hunde durch den Stich einer Mücke, die zuvor Blut von einem infizierten Tier getrunken hat. Über den Blutkreislauf gelangt die Herzwurm-Larve in das Herz des Wirtes, wo sie heranwächst und sich weiter fortpflanzt. Die Eier werden dabei wieder in den Blutkreislauf abgegeben und gelangen durch einen Mückenstich dann in den nächsten Wirt.

Herzwürmer sind sehr gefährliche Würmer – unbehandelt führt die Erkrankung oft zum Tod. Denn das Herz des Wirtes wird durch die Würmer stark belastet und das kann zu schweren Komplikationen führen. Früh erkannt ist der Herzwurm hingegen behandelbar.

Neben Hunden können auch Katzen und wir Menschen von dem Herzwurm, der zu den Fadenwürmern gehört, infiziert werden.

Entstehung der Krankheit

Bei Würmern handelt es sich um Parasiten, die den Körper eines Wirtes befallen. Wie die Parasiten in den Körper ihres Wirtes gelangen, ist dabei von Wurm zu Wurm verschieden. So wird der gängige Bandwurm oral aufgenommen – etwa wenn dein Vierbeiner Gras frisst oder Stöcker in den Mund nimmt, während der Herzwurm durch den Stich einer infizierten Mücke übertragen wird.

Wo dein Vierbeiner sich zum Beispiel anstecken kann:

  • Öffentliche Trinknäpfe
  • Wurmeier in Gebüschen und Wiesen
  • Geteiltes Spielzeug wie Stöcker oder Bälle
  • Naher Kontakt und Spielen mit Artgenossen
  • Aufnahme eines Zwischenwirtes

Bei noch ungeborenen Welpen ist auch eine Infektion mit dem Spulwurm über die Mutter möglich.

Wurmerkranklungen durch offene Wasserstellen
Über einen öffentlichen Trinknapf – etwa in einem Restaurant – kann dein Hund sich mit Würmern anstecken.

Symptome von Wurmerkrankungen

Die Symptome eines Wurmbefalls können ganz unterschiedlich ausfallen, zumal jede Wurmart sich in anderen Symptomen äußert. Doch auch das allgemeine Wohlbefinden des Tieres spielt eine Rolle. Ein fitter Vierbeiner kann bei einem schwachen Befall vorerst keine Symptome zeige , während ein unerkannter Befall bei einem geschwächten Welpen starke Symptome verursachen kann.

Folgende Symptome können auf eine Wurmerkrankung hindeuten:

  • Schwäche
  • Mangelerscheinungen
  • Durchfall, teilweise auch blutig
  • Erbrechen
  • Verstopfung
  • Darmverschluss
  • Juckreiz am After – wird durch „Schlittenfahren“ deutlich
  • Gewichtsverlust
  • Husten
  • Blutarmut
  • Hautreizungen
  • Aufgeblähter „Wurmbauch“
  • Entzündungen am Darm, in der Lunge oder anderen Organen
Würmer Hunde Katzen können zu Trägheit und Erschöpfung führen
Träges Verhalten kann auf eine Wurmerkrankung hindeuten.

Behandlung

Ob dein Vierbeiner unter einem Wurmbefall leidet, kann dein Tierarzt anhand einer Kotuntersuchung oder gegebenenfalls einer Blutuntersuchung feststellen. Findet der Arzt Würmer, so bekommt der Vierbeiner spezielle Medikamente verschrieben, um ihn von dem ungebetenen Gast zu befreien. In der Regel werden hier Antihelmintika verwendet – ein Medikament, welches ein Gift enthält, das die Würmer abtötet, indem es in ihren Stoffwechsel eindringt.

Sollte dein Vierbeiner unter Folgeerkrankungen leiden – etwa an Mangelerscheinungen oder Blutarmut – so behandelt der Tierarzt diese separat und verabreicht gegebenenfalls entsprechende Medikamente. 

Lebenserwartung

Ob die Wurmerkrankung schwerwiegende Folgen bei deinem Hund hat, hängt in erster Linie davon ab, mit welchem Wurm er sich infiziert hat. Aber auch der Zustand deines Lieblings – also ob er ein starkes oder geschwächtes Immunsystem hat und bereits ausgewachsen ist – spielt eine wichtige Rolle.  

Behandlung von Würmern bei Katze und Hund
Früh erkannt lässt sich ein Wurmbefall in der Regel gut behandeln.

Ein gesunder Hund steckt einen gängigen Befall des Darmwurms in der Regel gut weg, während der Herzwurm unbehandelt auch zum Tode führen kann. Bei dem Wurmbefall ist also immer entscheidend, welche Organe befallen sind und wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist. Gerade wenn sich bereits Folgeerkrankungen zeigen, können schwächere Welpen auch an einem Darmwurmbefall sterben.

Wurmerkrankungen kannst du vorbeugen

Das beste Mittel, einer Wurmerkrankung vorzubeugen, ist die regelmäßige Gabe von Wurmkuren. Gerade bei Hunden und Freigängerkatzen ist es gang und gäbe, sein Tier immer wieder zu entwurmen. Die Kur wird in der Regel in Form einer Tablette oder Paste verabreicht und tötet dabei die Larven und Würmer im Körper des Tieres ab. Die toten Würmer werden dann über den Kot ausgeschieden.

Dabei wirkt eine Wurmkur aber nicht vorbeugend, sondern hilft nur bei einem direkten Befall. Wenn du deinen Vierbeiner also gerade entwurmt hast, kann es theoretisch sein, dass er sich kurz darauf wieder mit Würmern infiziert – gerade deshalb ist eine regelmäßige Entwurmung wichtig!

Frei laufende Katzen und Hunde benötigen einen extra Schutz vor Würmern
Freigänger benötigen häufiger eine Wurmkur als Katzen, die in der Wohnung leben.

Fazit

Die Welt der Würmer ist vielfältig und eine andere Wurmart löst andere Symptome und auch Erkrankungen aus. Eins haben sie jedoch alle gemein: Früh erkannt lassen sie sich gut behandeln und richten wenig Schaden an. Bei einem Wurm-Verdacht solltest du also einen Tierarzt deiner Wahl aufsuchen und auch ohne akuten Verdacht regelmäßige Wurmkuren durchführen. Denn mit einer regelmäßigen Wurmkur schützt du dabei nicht nur deinen Vierbeiner, sondern auch dich und sein ganzes Umfeld.

 

Kennst du dich mit Wurmerkrankungen bei Haustieren aus?

Hast du andere Tipps? Oder Anregungen, Anmerkungen?

Wir freuen uns über jeden Kommentar!

 

Quellen:

Bild:

Isa by HTM
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