Chihuahua, Jack Russell, Malteser oder Yorkshire Terrier – Lebt bei dir ein kleiner Hund, stellt der besondere Anforderungen ans Zusammenleben – und auch ans Futter. Welche das sind und ob du spezielles Trockenfutter für kleine Hunde füttern solltest, erfährst du in folgendem Artikel.
Trockenfutter – die praktische Futterlösung
Viele Hundehalter:innen füttern Trockenfutter besonders gerne. Die Pellets und Kroketten sind einfach zu lagern, lange haltbar und eignen sich perfekt für die „ad libidum“-Fütterung, bei der dein Vierbeiner selbst aussucht, wie viel und wann er fressen möchte. Weitere Eigenschaften sind:
- Es ist leicht zu portionieren.
- Es bietet eine breite Geschmacksvielfalt.
- Es ist in verschiedenen Zusammensetzungen und Varianten erhältlich.
Bei kleinen Hunden gibt es allerdings häufig eine unerwartete Hürde. Die klassischen Futterbrocken sind viel zu groß und es fällt den Kleinen schwer, die Brocken zu zerteilen und zu schlucken. Die Hersteller bieten hier als Lösung spezielles Trockenfutter für kleine Hunde. Das unterscheidet sich nicht nur in der Größe, sondern auch in der Zusammensetzung der Nährstoffe. Damit ist es ideal auf den Energieverbrauch und die Bedürfnisse der Zwerge ausgerichtet.
Kleiner Hund mit großem Energiebedarf
Hättest du es gewusst? Je kleiner ein Hund, desto größer ist sein Energiebedarf je Kilogramm Körpergewicht. Dies liegt am ungünstigen Verhältnis zwischen Gewicht und Körperoberfläche bei den Kleinen. Durch die große Oberfläche geht mehr Körperwärme verloren, das heißt, der Vierbeiner muss diesen Verlust durch mehr Energieaufnahme, also durch eine höhere Futtermenge, wieder aufnehmen.
Zum Vergleich kannst du dir Folgendes vorstellen: Ein Chihuahua mit 2 Kilogramm Gewicht benötigt pro Kilogramm 80 Kalorien am Tag. Die große Deutsche Dogge, die 70 Kilogramm auf die Waage bringt, kommt dagegen mit 35 Kalorien pro Kilogramm Körpergewicht aus. Grund für diesen Unterschied ist das sogenannte metabolische Körpergewicht (MJ).
Das metabolische Körpergewicht
Mit diesem Begriff ist die sogenannte Stoffwechselmasse gemeint. Diese Masse wird durch das Verhältnis zwischen Gewicht und Größe bestimmt und nach einer festen Formel berechnet: Gewicht 0,75. Daraus errechnet sich für einen Hund mit 2 kg ein MJ von 1,68, bei dem mit 70 kg ein MJ von 24,20.
Diese Formel wird als Richtwerte für die Zusammensetzung des Futters und die Futtermenge verwendet. Wie hoch der Bedarf deines Hundes genau ist, hängt außerdem von seinem Aktivitätslevel, dem Alter, der Temperatur sowie dem individuellen Stoffwechsel ab. Ist er mehr in Bewegung, braucht er mehr Energie. Hat er Probleme mit der Verdauung, braucht er spezielle Sorten.
Brauchen kleine Hunde spezielles Trockenfutter?
Die Liste der kleinen Hunderassen ist lang und gerade für Menschen, die in der Stadt oder in der Mietwohnung leben, sind die Mini Rassen ausgesprochen beliebt. Und auch bei Vermietern gerne gesehen. Als kleinste Hunderasse der Welt gilt der Chihuahua. Die kleinsten Vertreter bringen nur eine Schulterhöhe von 15 cm und ein Gewicht von 2 Kilogramm oder weniger mit.
Zu den wuscheligen Vertretern unter den Kleinsten gehören der schneeweiße Bichon Frisé, der kuschelige und trotz seiner geringen Körpergröße robuste Bolonka Zwetna, der ebenfalls weiße Malteser mit seinem seidigen Fell oder der Shih Tzu, dem Löwenhund aus Tibet. Auch die Französische Bulldogge gehört noch in diese Kategorie.
So klein sie sind, so lebendig sind diese Hunde oft auch und verfügen über einen hohen Bewegungsdrang. Daran und an den damit verbundenen Energiebedarf muss die Zusammensetzung der Futtersorten angepasst sein.
Welche Varianten sind am besten für kleine Hunde?
Hohes Energielevel, schneller Stoffwechsel und eine oft hohe Lebenserwartung kennzeichnen viele der Kleinhunderassen und bringen besondere Ansprüche an die Ernährung mit. Hinzu kommt ein kurzer Magen-Darm-Trakt. Das heißt, sie können nur kleine Futtermengen aufnehmen und verdauen diese blitzschnell. Trockenfutter für kleine Hunderassen geht speziell auf diese Bedürfnisse ein.
Welches Hundefutter für kleine Hunde ist am besten?
Trockenfutter für kleine Hunderassen sollte leicht verdauliche, hochwertige Bestandteile enthalten und nicht im Magen aufquellen. Ein hoher Eiweißgehalt, hochwertige Fette und ausreichend Ballaststoffe gehören in die Mischung ebenso wie die ernährungsphysiologischen Zusatzstoffe, die lebensnotwendige Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente beisteuern.
Eine hochwertige Futtersorte enthält:
- tierisches Protein, also Fleisch (je nach Marke Geflügel wie Pute, Wild oder andere Sorten)
- Innereien
- Fette
- Kohlenhydrate zum Beispiel aus der Kartoffel
- Faserstoffe als Ballaststoffe.
Damit das Futter den Energie-Bedarf deines Hundes deckt, muss es als Alleinfuttermittel gekennzeichnet sein. Dazu gehört auch ein Calcium/ Phosphor-Verhältnis von 1:1 bis 2:1.
Die Krokettengröße
Essenziell ist die Größe der Futterkroketten im Hundefutter für kleine Rassen. Sind die zu groß, wie in der klassischen Futtersorte für normal große Hunde, wird es für deinen Vierbeiner schwer, die Brocken zu knacken. Welche Krokettengröße – und Form – für deinen Hund optimal ist, kannst du einfach austesten und dabei auf folgendes achten:
Dein Hund sollte den Futterbrocken knacken können, das heißt, er muss ins Maul passen. Sonst kann es für ihn schwierig werden, das Futter zu fressen. Das wiederum kann zu Verdauungsproblemen führen.
Größere Kroketten für kleine Hunde die schlingen
Neigt dein Hund zum Schlingen, wählen etwas größere Varianten. Dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass er wenigstens etwas auf der Krokette kaut und es seiner Verdauung leichter macht.
Ist deine Fellnase bereits älter oder hat schlechte Zähne, sollten die Kroketten ebenfalls eher kleiner gewählt werden. Auch Einweichen kann dann hilfreich und sinnvoll sein. Bleibt das Kauen für deinen Hund schwierig, kannst du es mit Softfutter versuchen. Auch dieses ist in der kleinen Variante erhältlich.
Wie viel Trockenfutter braucht ein kleiner Hund?
Die richtige Futtermenge ist für viele Hundehalter ein Thema und das unabhängig von der Rasse des Hundes. Die Hersteller geben Empfehlungen über die Tagesration an Futter. Bei kleinen Hunden berücksichtigen sie dabei auch die veränderten Ansprüche an Energiegehalt und Verdaulichkeit. Doch auch dabei gilt: Der Bedarf ist individuell.
Der Futterbedarf für kleine Hunde ist individuell
Wie viel Futter dein Hund täglich fressen sollte, hängt von seinem Gewicht, aber auch von Alter und Aktivitätslevel ab. So benötigen ruhige oder ältere Hunde weniger Futter als kleine Energiebündel oder Welpen. Die Futterempfehlung ist also nur ein erster Anhaltspunkt, an den individuellen Bedarf deines Hundes musst du dich schrittweise herantasten.
Kleine Rassen – kleine Mägen
Minihunde und Hunde kleiner Rassen haben auch einen kleinen Magen, das heißt, sie können nur eine begrenzte Menge an Futter pro Mahlzeit aufnehmen. Damit sie dennoch satt werden und mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt sind, empfiehlt es sich, gerade kleine Hunde mehr als einmal zu füttern. Ideal sind drei Mahlzeiten über den Tag verteilt.
Welches Futter für Welpen kleiner Rassen?
Welpen und Hunde im Wachstum benötigen einen besonderen Futtermix fürs gute Gedeihen. Welpenfutter für kleine Hunde berücksichtigt die geringe Wachstumsphase (kleine Rassen sind häufig mit unter einem Jahr ausgewachsen), in der die Welpen viel Energie, Eiweiß, Mineralstoffe und Vitamine benötigen.
Wie lange füttert man Welpenfutter?
Welpenfutter mit seinem hohen Energiegehalt solltest du deinem Hund bis zum Ende der Wachstumsphase füttern. Ist er ausgewachsen, kannst du auf klassisches Hundefutter für kleine Hunde, oft mit dem Zusatz „adult“ versehen, umsteigen.
Welches Trockenfutter für kleine Hunde empfehlen Tierärzte?
Wenn es um Futterempfehlungen vom Tierarzt geht, solltest du generell bedenken: Die meisten Tierärzte sind keine Ernährungsexpert:innen. Sie empfehlen häufig spezielle Marken, die hochpreisig und in ihrer Qualität durchaus kontrovers diskutiert sind.
Wenn dein Hund krank ist und ein Spezial- oder Diätfutter für Hunde benötigt, ist der Tierarzt der richtige Ansprechpartner. ER kennt und verkauft Futtersorten, die als Diätfutter im Handel gar nicht erhältlich sind.
Was ist besser: Trocken- oder Nassfutter für kleine Hunde?
Ob Trocken- oder Nassfutter für deinen kleinen Hund die richtige Wahl ist, ist Geschmackssache und hängt auch von euren Lebensumständen ab. Wenn du deinen kleinen Hund ganz oder teilweise mit Nassfutter fütterst, ist es wichtig auf die richtige Verpackungsgröße zu achten, denn: Futterdosen sollten nicht länger als zwei Tage, bzw. 48 Stunden offen stehenbleiben.
Die Hersteller reagieren auf diese Anforderung und bieten Hundefutter für kleine Hunde auch in kleinen Dosen, bzw. Schälchen an. Die sind zwar im Kilopreis deutlich teurer als die großen Packungen und verursachen mehr Verpackungsmüll, dafür musst du kein Futter entsorgen, weil es bereits zu lange offen steht.
Damit du trotzdem große Dosen kaufen kannst, gibt es folgenden Trick: Portioniere das Nassfutter, zum Beispiel in Eiswürfelbehältern und friere es ein. So kannst du günstige Preise beim Einkauf abfragen und deinen Hund trotzdem optimal versorgen.
Kleiner Hund – spezielles Futter
Der Handel bietet unzählige Futterarten und -varianten speziell für kleine Hunde an. Die gute Zusammensetzung wie auch die Krokettengröße beim Trockenfutter für kleine Hunde machen es dir leicht, deinen Liebling gesund und schmackhaft zu ernähren. Achte immer auf die Inhaltsstoffe. Diese sollten hochwertig und leicht verdaulich sein.
Je weniger „Nebenerzeugnisse“ das Futter erhält, umso besser ist in der Regel die Qualität. Übrigens solltest du nicht nur beim Trocken-, sondern auch beim Nassfutter auf kleinere Packungen achten. Trockenfutter ist zwar lange haltbar, verliert aber dennoch bei langer Lagerung im offenen Sack an Qualität und an Geschmack.
Wie ist das bei Dir und Deinem Liebling?
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Ratgeber und Fragen zum richtigen Hundefutter
Benötigst du mehr Informationen rund um die Ernährung deines Hundes? Möchtest du dich über eine bestimmte Ernährungsform informieren? Oder braucht dein Hund Diätfutter? Dann findest du hier alle unsere Ratgeber rund um das Thema Hundeernährung:
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- Was ist besser für den Hund – Trockenfutter oder Nassfutter?
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