Tollwut â nach dem verursachenden Virus auch Rabies genannt â ist eine Viruserkrankung, die eine in nahezu allen FĂ€llen tödlich verlaufende GehirnentzĂŒndung hervorruft. Das typische Bild der Erkrankung ist wohl ein bedrohlich schauender Fuchs mit Schaum vor dem Mund, der keine Scheu zeigt â denn wie der Name schon verrĂ€t, geht die Krankheit oft mit einer wahnsinnigen Wut einher. Durch konsequente Impfung von Haus- und Wildtieren gilt Deutschland heute zum GlĂŒck als Tollwutfrei. Welche Symptome die Krankheit bei Hunden und Katzen zeigt, wie du reagieren musst, wenn ein Tier Anzeichen der Erkrankung zeigt und welche VorsorgemaĂnahmen du treffen kannst, erfĂ€hrst du hier:
Entstehung der Krankheit
Bei Tollwut handelt es sich um eine durch ein Rabiesvirus verursachte Erkrankung. Diese wird durch den Speichel eines infizierten Tieres ĂŒbertragen wird. Dabei können sowohl Biss- oder Kratzwunden zu einer Infektion fĂŒhren, als auch der Kontakt der SchleimhĂ€ute mit infiziertem Speichel. Neben anderen Hunden und Katzen sind oftmals FĂŒchse, Dachse, FledermĂ€use oder auch Marder ĂbertrĂ€ger dieser Erkrankung.
GrundsĂ€tzlich können aber alle SĂ€ugetiere und teilweise auch Vögel an dem gefĂ€hrlichen Virus erkranken, wobei Tollwut bei Pflanzenfressern seltener vorkommt. Damit ist Tollwut nicht nur fĂŒr unsere Haustiere, sondern auch fĂŒr uns Menschen eine Gefahr.
Symptome
Die Krankheit zeigt ihre ersten Anzeichen innerhalb weniger Wochen oder Monate nach der Infektion â teilweise auch bereits nach einigen Tagen. Dabei ist die Inkubationszeit in der Regel kĂŒrzer, je nĂ€her die Bisswunde am Kopf liegt.Â
Die Tollwut-Erkrankung beginnt dabei in der Regel mit Aggressionen, fĂŒhrt dann zu LĂ€hmungserscheinungen und schlieĂlich zum Tod des Tieres:
- WesensverĂ€nderungen (AggressivitĂ€t, bei Hunden Ăbererregbarkeit, gesteigerter Geschlechtstrieb, unmotiviertes Bellen; bei Katzen stĂ€ndiges Miauen; bei Pferden als rasende Wut mit Rennen gegen StallwĂ€nde oder als stille Wut mit Apathie)
- Starkes Speicheln und Schaum vor dem Mund (durch gesteigerten Durst und Schluckstörungen durch die beginnenden LÀhmungen)
- LĂ€hmungen insbesondere der Hinterbeine
Das erste Anzeichen bei einem infizierten Tier ist oftmals verĂ€ndertes Verhalten. Infizierte Hunde reagieren oftmals ausgesprochen aggressiv, bellen, beiĂen und sind sehr erregt. Teilweise kann sich dieses ĂŒberregte Verhalten auch durch einen gesteigerten Geschlechtstrieb oder starkes Zittern Ă€uĂern. Statt sehr aggressivem Verhalten kann es wĂ€hrend dieser Phase auch dazu kommen, dass der Hund scheu wird, sich immer mehr zurĂŒckzieht und sich Ă€ngstlich zeigt.Â

Im weiteren Verlauf der Tollwut-Erkrankung kommt es zu LĂ€hmungen. Diese treten zum Beispiel im Mund-Rachen-Raum und in den Hinterbeinen auf. Auch epileptische AnfĂ€lle sind denkbar. Durch die LĂ€hmungen kommt es zu Schluckstörungen, wodurch viel Speichel entsteht und damit verbunden der oft mit Tollwut in Verbindung gebrachte Schaum vor dem Mund. Nach den LĂ€hmungserscheinungen verstirbt das Tier in der Regel innerhalb weniger Stunden.Â
Dabei mĂŒssen die verschiedenen Symptome nicht unbedingt hintereinander auftreten, sondern können sich auch teilweise parallel zeigen. Auch können gewisse Symptome ganz wegbleiben â bleiben die Symptome der Wut aus und kommt es gleich zur LĂ€hmung, spricht man bei der Erkrankung von einer âStillen Wutâ. Neben dem Ausbleiben einiger Symptome kann es auch zu einem untypischen Verlauf der Krankheit kommen, die eher an eine Magen-Darm-Erkrankung denken lĂ€sst.
Die Symptome der Katze gleichen dabei denen des Hundes: Sie zieht sich zurĂŒck oder ist extrem reizbar, reagiert schnell aggressiv und miaut viel. Auch bei der Katze kommt es im Verlauf der Erkrankung zu Schluckbeschwerden, vermehrtem Speichelfluss und Schaum vor dem Mund. Ebenso zeigt die Katze LĂ€hmungserscheinungen und teilweise epileptische Bewegungen. Nach den eintretenden LĂ€hmungen verstirbt die Katze.
Zwischen dem Auftreten der ersten Symptome und dem Tod des Tieres vergehen dabei in der Regel nur wenige Tage. Ansteckend kann ein Tier dabei bereits 10 Tage vor Eintritt der Symptome sein.

Behandlung
Ist die Krankheit erst ausgebrochen, so gibt es weder fĂŒr Hunde noch fĂŒr Katzen oder Pferde Behandlungsoptionen. Tollwut verlĂ€uft bei Tieren in der Regel immer tödlich. Die einzige Möglichkeit, dein Tier vor dem qualvollen Tod durch die Krankheit zu schĂŒtzen, ist, wenn es von seinem Leid erlöst und getötet wird.
Tollwut ist eine meldepflichtige Erkrankung. Kommt es bei deinem Tier zur Infektion, muss diese umgehend der zustĂ€ndigen Behörde gemeldet werden. Der Amtstierarzt schaut sich den Hund oder die Katze dann genauer an. Um eine Ansteckung anderer Tiere zu verhindern, muss das Tier dabei an Ort und Stelle bleiben â der Amtstierarzt wird das Tier dort untersuchen.
Lebenserwartung
Hunde, Katzen und Pferde haben keine Chance, eine Infektion mit dem Rabies-Virus zu ĂŒberleben. Denn einerseits verlĂ€uft die Krankheit praktisch immer tödlich und andererseits wird jedes Tier, das unter Tollwutverdacht steht, umgehend von anderen Tieren separiert und gegebenenfalls eingeschlĂ€fert. Heilversuche sind laut der  âVerordnung zum Schutz gegen die Tollwutâ verboten. Treten die Tollwut-Symptome also bei deinem Hund oder deiner Katze auf, so bedeutet dies immer den sicheren Tod innerhalb weniger Tage.
Beachte dabei, dass der Virus auf Menschen ĂŒbertragbar ist! Es bleiben fĂŒr ungeimpfte Menschen nur 24 Stunden Zeit nach einer möglichen Tollwutinfektion eine sogenannte postexpositionelle Immunprophylaxe durchzufĂŒhren. Das bedeutet vereinfacht gesagt die Impfung nachzuholen bevor sich das Virus im Körper verbreitet. Zeigt ein Mensch erste Symptome, so geht auch bei uns diese Krankheit nahezu ausschlieĂlich tödlich aus.
Vorbeugen
FĂŒr unsere Haustiere besteht diese Möglichkeit nicht. Es gibt also keine Gegenmittel und keine Therapie, die bei einer Infektion mit dem Tollwut-Virus helfen könnte â ist dein Hund, deine Katze oder dein Pferd erst infiziert, bedeutet das den sicheren Tod. Die einzige Möglichkeit deinen Liebling sicher zu schĂŒtzen, besteht in einer Tollwut-Impfung durch deinen Tierarzt.

In der Regel wird der Hund als Welpe grundimmunisiert und dann alle ein bis drei Jahre nachgeimpft â die Impfintervalle sind dabei vom Impfstoff abhĂ€ngig.Â
Die Tollwut-Impfung wird von vielen TierĂ€rzten zwar nach wie vor empfohlen. Doch Deutschland und einige umliegende europĂ€ische LĂ€nder gelten mittlerweile als Tollwutfrei. Damit ist eine Ansteckung sehr unwahrscheinlich geworden und es gibt mittlerweile auch Gegenstimmen fĂŒr die generelle jĂ€hrliche Auffrischungsimpfung. Diese empfehlen die Grundimmunisierung und das regelmĂ€Ăige Auffrischen der Tollwut-Impfung nur in gewissen FĂ€llen â etwa wenn du mit deinem Hund oder deiner Katze reisen möchtest oder ihr regelmĂ€Ăig Hundepensionen oder Ausstellungen besucht.Â
Dabei hat die Impfung â neben dem Schutz vor der Krankheit â einen weiteren Pluspunkt: Denn nicht immunisierte Hunde und Katzen werden beim Kontakt mit einem tollwĂŒtigen Tier zur Vorsorge ebenfalls getötet. Ist dein Hund oder deine Katze geimpft, so kann davon auch abgesehen werden.
Ăbrigens: Möchtest du mit deinem Hund auĂerhalb Deutschlands verreisen, so kommst du um eine Tollwut-Impfung nicht herum. Denn die meisten LĂ€nder verlangen bei der Einreise, dass dein Hund eine gĂŒltige Tollwut-Impfung ausweist. In manchen LĂ€ndern musst du die Wirksamkeit sogar durch einen Impftiter nachweisen.

Fazit: Nur eine Impfung schĂŒtzt vor Tollwut
Tollwut ist eine tödlich verlaufende Viruserkrankung, vor der du deinen Hund, deine Katze oder dein Pferd nur durch eine Impfung sicher schĂŒtzen kannst.Â
Dennoch ist zu sagen, dass Deutschland als Tollwutfrei gilt, weshalb eine Infektion ausgesprochen unwahrscheinlich ist. Wenn du mit deinem Liebling also nicht reist oder an Ausstellungen teilnimmst, ist es dir ĂŒberlassen, ob du bei deinem Liebling die Tollwut-Impfung regelmĂ€Ăig auffrischen lassen willst oder nicht. Lass dich im Zweifel immer von einem Tierarzt deines Vertrauens beraten.
Kennst du dich mit Tollwut aus? Hast du andere Tipps,
Anregungen, Anmerkungen?
Wir freuen uns ĂŒber jeden Kommentar!
Quellen:
http://www.impfung-hund.de/infektionskrankheiten/tollwut.asp
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Tollwut.html
https://www.tiermedizinportal.de/tierkrankheiten/katzenkrankheiten/tollwut-bei-der-katze/564656
https://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=19046