Mein Hund bellt – was nun?


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Warum bellt der denn bloß dauernd?

Diese Frage habe ich mir schon bei manch einem Hund gestellt, der mit dem Kläffen einfach nicht aufhören wollte. Je nach Tonlage kann das Bellen ganz schön an den Nerven zehren und den Spaß am Vierbeiner trüben.
Beim genaueren Beobachten bellender Hunde werden dir wie mir Unterschiede auffallen. Mancher Hund bellt, weil ihn etwas ängstigt, ein anderer, weil er dich warnen will und wieder ein anderer, weil er aufgeregt ist. Diese Unterschiede helfen dir, deinen Vierbeiner zu verstehen und erleichtern damit das Trainieren.

Warum der Hund bellt

Es gibt viele Gründe, weshalb ein Hund bellt. Sei es, dass er ein Geräusch gehört hat, ihm etwas Angst macht oder er Aufmerksamkeit bekommen möchte. Manchmal dient es auch dem Stressabbau, wenn er mit einer Situation überfordert ist.

Um mit dem Hund richtig zu trainieren, ist es wichtig, den Auslöser zu verstehen.
Wenn mich meine Hündin anbellt, weil sie mich zum Spielen auffordern möchte, reagiere ich nämlich anders, als wenn sie aus Angst bellt. Im ersten Fall ignoriere ich sie, um ihr Bellen nicht zu verstärken. Im zweiten Fall helfe ich ihr, mit der Situation und ihrer Angst umzugehen.

Eines ist beim Training aber immer gleich: Es sollte auf Lob basieren, denn das stärkt das Vertrauen und steigert den Lernerfolg.

Yorkshire Terrier sind sehr aufgeweckte und kluge Hunde.
Wenn euch das gemeinsame Training Spaß macht, dann lässt sich auch das Bellen ganz leicht abgewöhnen.

Hundebellen unterscheiden

Dir ist bestimmt schon aufgefallen, dass sich nicht jedes Bellen gleich anhört. Mal ist es ganz tief, mal eher schrill, mal bloß ein leises Wuff. Und manchmal klingt es sogar wie ein Schreien.
Ein Hund, der etwas von dir haben möchte, bellt oft sehr hoch. Die Tonlage eines Hundes, der aggressiv gestimmt ist oder dich warnen möchte, ist dagegen eher tief. Und ein Hund, der schreit, hat meistens große Angst oder Schmerzen.

Jeder Hund kann also auf verschiedenste Arten bellen, abhängig von der Situation.

Das Bellen ist für Hunde eine wichtige Kommunikationsform, mit der sie Gefühle ausdrücken. Um es richtig zu deuten, ist es notwendig, dass du auf die Körpersprache und Mimik achtest. Nur so verstehst du, was dein Hund ausdrücken möchte. Hat er Angst oder möchte er mit dir spielen? Will er jemanden vertreiben oder hat er etwas zum Jagen entdeckt?

Die Körperhaltung eines Hundes, der Angst hat, ist eher geduckt und auf Flüchten ausgerichtet.
Ein Hund, der aggressiv gestimmt ist, richtet sich eher nach vorne und ist recht steif. Dagegen verhält sich ein Hund, der spielen möchte, aktiv und lebendig.

Seitliches Profil von bellendem Schaeferhund
Ein aggressiver oder wütend bellender Hund ist nach vorne gerichtet, mit zurück gezogenen Lefzen.

Beobachte deinen Hund im Alltag deshalb möglichst genau, um die Unterschiede in seinem Verhalten kennenzulernen. So weißt du mit der Zeit du immer besser, was dein Hund durch das Bellen mitteilen möchte, auch dann, wenn du ihn nur hörst.

Hundeerziehung beim Bellen

Viele Hundebesitzer glauben, dass sie das Bellen ihrer Hunde nicht beeinflussen können, aber das stimmt nicht. Zwar bringt jeder Hund eine mehr oder weniger ausgeprägte Gesprächigkeit mit sich, aber diese ist trainierbar.

Du kannst jedoch nur Einfluss nehmen, wenn du dich in der Nähe deines Hundes aufhältst. Ist dein Hund sich selber überlassen oder alleine zu Hause, kannst du in diesem Moment nichts machen.

Mein Tipp für bellende Hunde

Der wichtigste Tipp richtet sich nicht an die bellenden Hunde, sondern an dich. Egal, aus welchem Grund dein Hund bellt: behalte die Nerven!

Ich weiß, dass das ziemlich schwer ist. Schließlich ist das Bellen anstrengend für dich, aber auch für dein Umfeld.
Deinen Hund anzubrüllen oder mit ihm zu schimpfen, bringt jedoch gar nichts. Im schlimmsten Fall denkt er noch, dass du ihn anspornst und mit ihm bellst.

Deshalb zeige ich dir nun ein paar hilfreiche Strategien, die du anwenden kannst.

Was mache ich, wenn mein Hund ständig bellt, weil …

… er Angst hat

Wenn dein Hund bellt, weil er vor etwas Angst hat, dann benötigt er unbedingt das Gefühl von Sicherheit. Diese vermittelst du ihm, indem du für ihn da bist und ihm hilfst, mit der Angst umzugehen. Angst verschwindet nicht dadurch, dass du sie ignorierst, sondern nur durch zielgerichtetes Üben. Finde also genau heraus, was deinen Hund verunsichert.
Positives Training und der Einsatz von Entspannungssignalen tragen dazu bei, die Stimmung deines Hundes zu verbessern und somit auch das Bellen zu beeinflussen. Auf gar keinen Fall solltest du deinen Hund bestrafen oder mit ihm schimpfen, denn das kann seine Angst noch steigern.

… er im Garten ist

Bellt dein Hund ständig im Garten, kann es sein, dass ihm langweilig ist und er sich eine Beschäftigung sucht. Also solltest du etwas für seine Auslastung tun und ihn nicht alleine im Garten rumspringen lassen, solange ihr das Problem nicht im Griff habt.
Zum Üben ist gar nicht viel zeitlicher Aufwand nötig. Bring ihm unterwegs oder Zuhause kleine Tricks bei. Lass ihn Futter oder Gegenstände suchen. Mach Gehorsamkeitstraining mit ihm. Ein paar Minuten Beschäftigung am Tag sind schon besser als gar nichts.

Ein Hund steht und bellt. Im Hintergrund ein weißer Gartentisch und -stühle mit einer Gießkanne in der Blumen stecken
Ein Sommer im Garten kann so schön sein – wenn da nicht der bellende Hund wäre!

Bellt dein Hund im Garten Menschen oder Hunde an, solltest du ihn zurück ins Haus rufen und auf seinen Platz schicken. Dort wird er dann belohnt.

… ihr Spazieren geht
Macht er das Ganze bei euren Spaziergängen, musst du herausfinden, woran es liegt. Hat er Angst vor Menschen oder Hunden? Oder ist er aufgeregt, weil er zu ihnen hin möchte? Oder ist er aggressiv gestimmt und möchte sie vertreiben?
Auch hier unterscheiden sich die Vorgehensweisen, um das Bellen in den Griff zu bekommen. Schließlich liegt jedem Verhalten eine andere Gefühlslage zugrunde. Wenn er aus Freude zu Menschen hin möchte, solltest du ihm beibringen, seine Aufmerksamkeit durch Blickkontakt zuerst wieder auf dich zu richten. Dann kannst du ihm die Erlaubnis geben oder auch nicht.
Hat er Angst vor Menschen oder ist ihnen gegenüber aggressiv, müssen diese für ihn positiv verknüpft werden. Außerdem braucht er eine Alternative zu seinem bisherigen Verhalten. Gute Erfolge kannst du hier mit Clickertraining erzielen.

Bellt dein Hund auf einem Spaziergang, weil er was Spannendes zum Jagen entdeckt hat, dann hilft nur, ihn wieder zu beruhigen. Dazu kannst mit ihm Übungen machen, die seine Konzentration erfordern, zum Beispiel leichte Gehorsamkeitsübungen. Aber auch Futtersuchspiele sind gut geeignet, denn Kauen hat eine entspannende Wirkung.

Eine einfache Regel ist: Wenn der Hund das Objekt nicht mehr sieht, wodurch das Bellen ausgelöst wurde, hört er auch mit dem Bellen auf. Deshalb ist es äußerst hilfreich, wenn dich dein Hund auf Signal anschauen kann. In dem Moment, in dem er sich vom Auslöser wegdreht, endet auch das Bellen.

Was mache ich, wenn mein Hund bellt, weil er etwas von mir möchte?

Hunde lernen unter anderem über Erfolg und Misserfolg, den ihr Verhalten nach sich zieht. Wenn dein Hund bellt, weil er etwas von dir möchte, und du darauf reagierst, verstärkst du das Verhalten. Selbst Schimpfen ist eine Form von Aufmerksamkeit, die bestärkend wirken kann.

Ein Welpe sitzt und legt seine Pfote in die Hand eines Menschen
Besser als zu schimpfen ist es, ein alternatives Verhalten aufzubauen, was Dein Hund tun soll anstatt zu bellen.

Also ist es wichtig, nicht auf das Bellen zu reagieren und ihm auch nicht das zu geben, was er haben möchte.
Besser ist es, dich komplett von ihm wegzudrehen und ihm erst wieder Aufmerksamkeit zu schenken, sobald er mit dem Bellen aufhört. Unerwünschtes Verhalten wird also ignoriert, erwünschtes wird belohnt. Dabei heißt Belohnen bloß, dass du dich ihm wieder zuwendest und nicht, dass er unbedingt das bekommt, was er haben wollte.

Aber Achtung:
Wenn du irgendwann genervt aufgibst, um endlich deine Ruhe zu haben, machst du es noch schlimmer. Beim nächsten Mal wird er sofort intensiver losbellen, weil das beim letzten Mal so gut gewirkt hat.

Übermäßiges Kläffen muss nicht sein

Manche Hunde sind gesprächiger als andere und teilen sich mehr über das Bellen mit. Andere sind dagegen eher ruhige Vertreter und bellen selten oder gar nicht.
Selbst, wenn du einen bellfreudigen Hund hast, kannst du daran etwas ändern. Es gibt die Möglichkeit, mit ihm ein Ruhe-Signal zu trainieren, so wie man Hunden ja auch das Bellen auf Signal beibringen kann. Je nach Ursache kann ein Entspannungstraining großartige Erfolge bringen. Ein paar interessante Onlineangebote dazu, habe ich dir hier aufgeführt:

  1. Onlinekurs „Entspannter Hund – entspannter Alltag*“
  2. Webinar „Die perfekte Ruhezone*“
  3. Onlinekurs „Relaxed Dogs*“

Gehorsamkeitstraining und Übungen zur Auslastung können ebenfalls dazu beitragen, dass dein Hund weniger kläfft. Und wenn Angst oder Aggression die Ursache sind, kann es sinnvoll sein, dir die Unterstützung eines Hundetrainers zu holen.

Auch dafür gibt es mittlerweile Online-Angebote wie die Online Hundeschule von Sarah und Sabrina mit dem Lieblingshund-Training, die dir viele Tipps bieten, um das Bellen in den Griff zu bekommen.

 

Mein Tipp für bellende Hunde

Überlege dir, was dein Hund machen soll anstatt zu bellen. Sich auf seine Decke legen? Zu dir zurückkommen? Dich anschauen? Genau das kannst du mit ihm trainieren und ihn dafür belohnen!

Egal welches Wetter auch herrscht, ein Jacky braucht seinen Auslauf.
Jack Russel Terrier brauchen stundenlangen Auslauf und viel Beschäftigung, damit sie keine Kläffer werden.

Was du unbedingt vermeiden solltest

Auch, wenn deine Nerven durch das Bellen blank liegen, solltest du bestimmte Dinge nicht machen.

  1. Schimpfen oder Brüllen
    Dadurch verschlimmerst du das Verhalten unter Umständen und schädigst eure Beziehung.
  2. Mit Wasser spritzen
    Es hört sich harmlos an, kann aber großen Schaden anrichten. Wenn dein Hund eh schon ängstlich ist, kann ihn der Schreck noch mehr verunsichern und das Problem verschlimmern.
    Das gleiche gilt übrigens auch bei aggressiven Hunde.
  3. Sprühhalsbänder
    Verhaltensprobleme lassen sich nicht auf Knopfdruck lösen, sondern nur mit Verstand und Geduld. Hilfsmittel, die auf Angst, Einschüchtern, Erschrecken oder Schmerzen basieren, haben im Hundetraining nichts verloren.

Das Zauberwort beim Training mit bellenden Hunden ist, wie so oft, Geduld. Von alleine wird ein Hund das Bellen nicht sein lassen, denn es ist für ihn eine wichtige Mitteilungsform. Es ihm komplett zu verbieten, würde bloß Druck erzeugen, aber mit dem richtigen Training kannst du es ihn vernünftige und erträgliche Bahnen lenken.

Unsere Vierbeiner wollen ausgelastet werden, geistig und körperlich. Such- oder Denkspiele sind dafür sehr gut geeignet. Einige Anregungen findest du in den Artikeln zur Hundebeschäftigung, zum Clickertraining oder zu den Tricks für Hunde.

 

Hast du auch einen Hund, der viel bellt?

Oder hast Du noch andere Tipps für den Umgang mit bellenden Hunden?

Wir freuen uns über jeden Kommentar!

Bild:

(c) BoulderPhoto/Shutterstock.com
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