Meerschweinchen – der Steckbrief rund um die kleinen Nager

Steckbrief

Name: Meerschweinchen (Cavia aperea porcellus)
Gewicht: 700-1200 Gramm
Lebenserwartung: 4-8 Jahre
Herkunftsort: Südamerika
Familie: Meerschweinchen (Nagetiere)
Tragzeit: 63-72 Tage

Was genau ist ein Meerschweinchen

Das Meerschweinchen ist ein Nagetier, welches durch die Lebensfreude und Neugier zu den sehr beliebten Haustieren gehört. Aufgrund der liebevollen Art sind sie bei Kindern sehr beliebt. Ein aggressives Verhalten wird bei diesen Tieren nur sehr selten bis gar nicht festgestellt.

Kleines Mädchen küsst ein Meerschweinchen
Meerschweinchen sind beliebte und wenig aggressive Haustiere. Sie sollten aber unbedingt artgerecht gehalten werden.

Ursprung und Geschichte

Meerschweinchen wurden bereits einige Jahre vor Christus in Südamerika entdeckt. Holländische Kaufleute fanden die Tiere aber erst einige Jahre später im niederländischen Guayana und nahmen die Meerschweinchen als Spieltiere für ihre Kinder mit nach Holland. Die Beliebtheit der Vierbeiner forderte schnell die Vermehrung, so dass die Tiere nach England und Frankreich verkauft werden konnten. Man geht davon aus, dass die Tierchen aufgrund der Meeresüberquerung und den Schweine ähnlichen Geräuschen ihren heutigen Namen bekommen haben.

Das Verhalten der Meerschweinchen

Die Lautsprache

  • Lautes Quieken: Gefahr droht, die Meerschweinchen verschwinden sofort in Sicherheit, sobald sie einen solchen Ton hören.
  • Leises Quieken: Die Meerschweinchen fühlen sich beim vor sich hin quieken sehr wohl und kommunizieren so mit ihren Artgenossen.
  • Brommseln: Die Tiere machen ein brummendes Geräusch, mit welchem Männchen auf sich aufmerksam machen wollen.
  • Gurren: Ähnlich wie beim Brommseln gurren die Tierchen. Meerschweinchen beruhigen sich damit gegenseitig.
  • Zirpen: Dieses Geräusch klingt ähnlich wie Vogel zwitschern. Dieser Ton dient dem Stressabbau und ist bei Heimtieren nur sehr selten zu hören.
  • Zähneklappern: Zähneklappern wird als Drohung bei Streitereien eingesetzt. Anders kann Zähneklappern aber auch auf Schmerzen hinweisen.
  • Zähnemahlen: Die seitlichen Backenzähne wachsen ständig nach und müssen gepflegt werden. Wie beim Zähneklappern kann das Vorgehen auch auf Schmerzen hinweisen.

Die Körpersprache

  • Erstarren: Das Meerschweinchen hat Angst und sollte in Ruhe gelassen werden.
  • Mit dem Kopf hochschlagen: Bei dieser Geste möchte das Tier in Ruhe gelassen werden. Es dient im Rudel auch als Drohung bei Streitereien.
  • Luftsprünge: Der Nager springt mit allen vieren hoch. Dies deutet auf eine Irritierung hin. Dieses Vorgehen nennt man auch „Popcornen“.
  • Hintereinander herlaufen: Diese Geste bietet dem Rudel Sicherheit. Oftmals wird der Käfig so erkundigt
  • Aufreiten: Hierbei springen Böcke auf das Weibchen um die Rangordnung aufzuzeigen
  • Kuscheln: Vor allem Jungtiere kuscheln sich oftmals aneinander, um Wärme und Sicherheit auszustrahlen.
  • Putzen: Meerschweinchen putzen sich am liebsten selbst.
  • Seitenlage: Hierbei ist das Tier völlig entspannt am Schlafen. Das Tier fühlt sich wohl und sicher.
  • Aufgestelltes Nackenfell: Dies deutet bei Meerschweinchen auf Stress hin. Oftmals geht es dabei um die Rangordnung. Durch das aufgestellte Fell wollen die Tiere größer aussehen.
Meerschweinchen beim Tierarzt.
Um Tierarztbesuche zu vermeiden, solltest du dein Meerschweinchen gut pflegen und auf seine Bedürfnisse achten.

Körperpflege

Meerschweinchen brauchen eine tägliche Fellpflege. Das Tier kann mit einer Bürste liebevoll gestreichelt werden. Verklebte und verschmutze Haare müssen abgeschnitten werden. Dies auch in der Afterregion. Dies spielt bei der Gesundheit des Tieres eine große Rolle. Ist der After nicht sauber und trocken, können sich Bakterien einnisten.

Wichtig ist auch, dass du die Füßchen und Nägel der Vierbeiner regelmäßig kontrollierst. Bei ungenügender Abnutzung der Zehennägel kann das Tier mit den Krallen hängenbleiben oder diese unbewusst abreisen. Auch können krumme Zehennägel in die Ballen einwachsen, was dem Tier sehr starke Schmerzen zufügt. Eine regelmäßige Kürzung der Nägel wird deshalb empfohlen.

Die Sinne

Meerschweinchen besitzen fünf verschiedene Sinne, welche früher vor allem in der Wildnis eine wichtige Rolle spielten.

Der Gehörsinn

Meerschweinchen können Töne bis zu einer Frequenz von 33 kHz wahrnehmen. Diese Frequenz ist deutlich höher als die des Menschen welche bei 21 kHz liegt. Dies ist der Grund, weshalb Meerschweinchen öfters erschrecken, ohne dass du ein Geräusch wahrnehmen könntest. Aufgrund der guten Ohren, sollte der Käfig an einem eher ruhigen Ort aufgestellt werden. Auch die Musiklautstärke sollte beachtet werden.

Der Geruchssinn

Wie auch bei Gehörsinn ist der Geruchssinn etwa 1000-mal empfindlicher als bei uns Menschen. Der Geruchssinn spielt bei den Tieren eine große Rolle. Männchen markieren ihre Weibchen mit Urin, um die Zusammengehörigkeit zu unterstreichen. Aufgrund des starken Sinnes sollten gewisse Gerüche wie zum Beispiel Zigarettenrauch oder Nagellackentferner nicht in die Nähe der Nagetiere gebracht werden.

Der Geschmacksinn

Der Geschmacksinn wird vor allem bei der Fütterung gezeigt. Meerschweinchen können zwischen süß und bitter sehr gut unterscheiden. Aufgrund dieser Gabe erkennt man schnell die Essensvorlieben der eigenen Tiere.

Der Tastsinn

Dieser Sinn spielt für die Orientierung eine wesentliche Rolle. Mit Hilfe der Tasthaare, die du im Kopfbereich deutlich erkennen kannst, bewegen sich die Meerschweinchen auch im Dunkeln sicher. Die Tasthaare dürfen auf keinen Fall gekürzt werden.

Der Sehsinn

Da die Augen sehr seitlich sind, haben die Tiere ein sehr großes Sehfeld, welches ihnen einen beinahe Rundumblick ermöglicht. Dies ist vor allem in der Wildnis ein großer Vorteil, da die Meerschweinchen so Gefahr rechtzeitig erkennen und sich in Sicherheit bringen können.

Ein hellbraunes Kurzhaar-Meerschweinchen knabbert an einem Salatblatt vor einer gelben Wand
Meerschweinchen sind reine Pflanzenfresser und nehmen in der Regel 60-80 kleine Mahlzeiten über Tag und Nacht verteilt zu sich.

Eine ausgeglichene Ernährung

Einen umfangreichen Ratgeber zur richtigen Ernährung von Meerschweinchen findest du hier: Ernährung von Meerschweinchen.

Heu

Heu ist das Hauptfutter für Meerschweinchen. Dieses muss ständig frisch im Käfig vorhanden sein wobei die Qualität eine große Rolle spielt. Meerschweinchen fressen praktisch den ganzen Tag, wobei sie jedes Mal nur sehr wenig zu sich nehmen. Das Heu muss aber unbedingt grün sein und angenehm duften. Die Verdauung ist auf rohfaserhaltiges Futter ausgelegt, weshalb das Heu auch relativ grob sein darf. Ein weiterer Vorteil von grobem Heu ist die Abnutzung und Pflege der Backenzähne.

Obst und Gemüse

Meerschweinchen können selber kein Vitamin C bilden, weshalb sie auf eine ausgewogene Ernährung angewiesen sind. Bei der Zufuhr der Vitamine sollte darauf geachtet werden, dass die Tiere nicht auf einmal alles bekommen. Teile die Rationen lieber auf zwei oder drei Tageszeiten auf. Folgende Lebensmittel eignen sich als Ergänzung:

  • Möhren
  • diverse Salatarten
  • Gurken
  • Früchte (kleine Mengen aufgrund des Zuckergehaltes)
  • Paprika
  • Zucchini
  • Sellerie

eher ungeeignet sind folgende Lebensmittel:

  • Zwiebeln
  • Bohnen
  • Avocado
  • Rhabarber
  • Auberginen

Trockenfutter

Getreide ist für Meerschweinchen nicht wichtig. Beim Kauf von Fertigfutter solltest du deshalb darauf achten, dass die Mischung mit möglichst wenig Getreidekörnern ausgestattet ist. Ein hoher Anteil an getrockneten Kräutern und Gemüse ist deshalb umso wichtiger. Auch hartes Brot sollte nur als Ausnahme angeboten werden, da es sehr kalorienreich ist.

Wasser

Wasser muss immer genügend im Käfig vorhanden sein. Dieses kannst du in einer Schale direkt im Käfig oder in einer entsprechenden Flasche anbieten. Wichtig ist, dass das Wasser jeden Tag ausgewechselt wird.

Gruppe aus drei Meerschweinchen mümmelt an mitgebrachtem Klee
Meerschweinchen lieben frisches Grünzeug. Du solltest aber auf keinen Fall vergessen, Wasser bereit zu stellen.

Die artgerechte Haltung

Meerschweinchen sind Rudeltiere und dürfen auf keinem Fall alleine gehalten werden, wie du in unserem Ratgeber zur richtigen Haltung von Meerschweinchen nachlesen kannst.

Der Käfig

Meerschweinchen bewegen sich gerne. Sie müssen aber auch die Möglichkeit haben, sich zurück zu ziehen und den Mitbewohnern aus dem Weg gehen zu können. Als Faustregel gilt eine Mindestfläche von 1 m² pro Tier. Hier gilt wie bei vielen Tieren, je Grösser der Käfig, desto besser. Auch sollten verschiedene Etagen eingebaut werden, so dass die Tiere noch mehr Bewegungsmöglichkeit haben. Das Material sollte für das Meerschweinchen bissfest sein, weshalb sich Plastik nicht unbedingt eignet. Zusätzlich sollte mehrere Häuschen im Käfig platziert werden, als Unterschlupf für die Nager.

Der richtige Standort

Ein ruhiger Standort ist für Meerschweinchen sehr wichtig. Es muss aber darauf geachtet werden, dass die Tiere nicht zu oft alleine sind. Diese fühlen sich sonst schnell einsam. Aufgrund der Zugluft welche zu Erkältungen führen kann, wird empfohlen, den Käfig nicht in die Nähe von Fenstern oder Türen zu stellen. Zusätzlich ist eine direkte Sonnenstrahlung zu vermeiden.

Meerschweinchen lieben es, wenn sie im Sommer draußen auf der Wiese rumtoben dürfen. Ein zusätzliches Außengehege ist also besonders artgerecht. Darin müssen mehrere Unterschlüpfe vorhanden sein.

Einstreu

Der Einstreu spielt bei den Nagern eine große Rolle. Da es durchaus vorkommt, dass das Meerschweinchen beim Essen auch etwas vom Einstreu aufnimmt, ist eine richtige Auswahl sehr wichtig. Dieser muss aber oftmals individuell auf die Tierchen abgestimmt sein. Hier ein paar Beispiele:

  • Holzeinstreu
  • Stroh
  • Hanfeinstreu
  • Maisgranulat
  • Zeitungspapier (wird oftmals als Unterlage unter den Einstreu gelegt um den Boden vor starker Verschmutzung zu schützen.

Futter- und Trinkgefäß

Als Futterschale eignet sich am besten ein Napf aus Keramik. Dieser ist stabil und kann von den Tieren nicht angefressen werden. Auch Wasser kann in einem solchen Napf angeboten werden. Die meisten Tierbesitzer bevorzugen aber eine Flasche, welche man an den Gitterstäben des Käfigs befestigen kann.

Beschäftigungsmöglichkeiten

Meerschweinchen möchten am liebsten den ganzen Tag im Käfig sitzen und fressen. Sobald ihnen aber Beschäftigung angeboten wird, nehmen sie das Angebot meistens freiwillig an. Gerne haben wir hier ein paar Ideen für dich zusammengestellt:

  • Futter darf im ganzen Käfig verteilt werden.
  • Kartons mit mehreren Öffnungen. Auch dieser kann mit Heu gefüllt werden, was für das Tier ein Erlebnis darstellt.
  • Gemüsespieße können im Käfig aufgehangen werden.
  • Gegenstände aus Ton (Blumentopf) oder Kork sind sehr gefragte Unterstände, in welchen sich die Tiere gerne verstecken.
  • Frische Zweige werden gerne angeknabbert. Diese können in den Gitterstäben eingeklemmt werden, dass nicht alles auf dem Boden verteilt ist.
  • Röhren aus jedem Material sind sehr beliebt (Auf Plastik sollte hierbei verzichtet werden).
Ein Meerschweinchen sitzt in einer Holzröhre auf einer Wiese
Versteckmöglichkeiten können auch schön zur Beschäftigung genutzt werden.

Reinigung

Aufgrund des schnellen Stoffwechsels der Meerschweinchen, muss der Käfig regelmäßig gereinigt werden. Ansonsten kann es zu Krankheiten und Parasitenbefall bei den Tieren kommen.
Es wird empfohlen, den Käfig mindestens einmal pro Woche vollständig zu reinigen. Dazu kann man einfach heißes Wasser verwenden. Hat sich der Urin bereits am Boden festgesetzt, bringt man diesen mit Essig sehr gut weg. Wichtig ist, dass das Streu erst wieder in den Käfig gestreut wird, sobald dieser trocken ist.

Tipp: Lege ein paar Zeitungsseiten auf den Boden der Schale, so wird dir die Reinigung erleichtert.

Nachwuchs bei Meerschweinchen

Grundsätzlich solltest du es möglichst vermeiden, deine Meerschweinchen Nachwuchs zeugen zu lassen. Denn es gibt schon genügend Meerschweinchen, die dringend ein Zuhause brauchen.

Voraussetzungen

Beide Elternteile müssen für eine Verpaarung kerngesund sein. Beim ersten Wurf sollte das Weibchen zwischen 6 und 12 Monaten alt sein. Zwischen den einzelnen Würfen sollte ein Abstand von mindestens 4 Monaten liegen, so dass sich die Mutter gut erholen kann. Nach 4 Würfen sollte die Mutter spätestens in Ruhe gelassen werden, da eine Schwangerschaft für das Tier sehr anstrengend ist.

Die Schwangerschaft

Die Tragzeit bei einem Meerschweinchen beträgt zwischen 63 und 72 Tagen. Die Schwangerschaft wird aber oftmals erst in den letzten zwei bis drei Wochen vor der Entbindung festgestellt. Dies am großen Umfang und der entsprechenden Bewegung im Bauchraum. Schwangere Tiere sollten generell eher in Ruhe gelassen werden, um Stress zu vermeiden. Um Aufregung zu verhindern, sollte das Tier in der Schwangerschaft nicht mit neuen Tieren zusammengeführt oder in einen neuen Käfig versetzt werden.

Die Geburt

Die Geburt kündigt sich bei den Meerschweinchen kaum an. Einzig an der Schambeinfuge, welche kurz vorher um ca. 2 cm auseinander klafft, ist die anstehende Geburt festzustellen. Die werdende Mutter sucht sich dann im Käfig eine ruhige Stelle, wo sie die Jungen in einer Sitzposition zur Welt bringt. Sobald die Jungen das Licht der Welt erblickt haben, befreit die Mutter die Eihaut. Für jedes Junge braucht die Mutter dafür ca. 5-10 Minuten. Gesunder Nachwuchs erkennt man daran, dass sie bereits kurze Zeit nach der Geburt um die Mutter herumlaufen. Babys die liegen bleiben, müssen unverzüglich untersucht werden. Normal ist eine Wurfgröße von 2-3 Jungen. Im Extremfall kann es aber auch bis zu 6 Tiere in einem Wurf geben.

WICHTIG!!
Das Meerschweinchenweibchen kann bereits mehrere Stunden nach der Geburt wieder gedeckt werden. Der zeugungsfähige Bock sollte deshalb unbedingt aus dem Käfig entfernt werden.

Die Entwicklung der Babys:

Meerschweinchenbabys kommen mit offenen Augen zur Welt. Schon wenige Stunden nach der Geburt bewegen sie sich im ganzen Käfig und starten die ersten Knabber-Versuche. Ein Neugeborenes wiegt zwischen 60-100 Gramm. Von der Mutter werden die kleinen ca. 2-3 Wochen mit Milch versorgt. Nach gut 2 Monaten sind die Babys schon Geschlechtsreif. Aus diesem Grund sollten die Weibchen und Männchen ca. ab der dritten Lebenswoche getrennt werden.

Ab wann dürfen die Kleinen abgegeben werden?

Es wird empfohlen die Tiere nicht vor der 8. Lebenswoche abzugeben. Bis dahin lernen die Jungtiere das Sozialverhalten der Eltern und sie nehmen den Kot der Mutter auf, um die eigene Darmflora zu schützen und aufzubauen. Eine Vergesellschaftung ist in diesem jungen Alter oftmals auch sehr problematisch, weshalb man besser eine Woche mehr mit der Abgabe warten sollte.

Meerschweinchen Familie im Gras
Meerschweinchen sollten nicht vor der 8. Woche abgegeben werden.

Krankheiten

Wir haben dir eine Liste der häufigsten Krankheiten zusammengestellt.

Atemwegsprobleme

Solche Probleme entstehen hauptsächlich durch eine schlechte Haltung. Ursache dafür kann eine schlechte Haltung, falsche Ernährung, eine niedrige Luftfeuchtigkeit oder eine Infektion sein. Diese erkennt man an Nasenausfluss und Fressunlust des Meerschweinchens. Zusätzlich kann Fieber und ständiges Nießen auftreten. Solltest du bei deinem Meerschweinchen ein solches Anzeichen erkennen, muss ein Tierarzt aufgesucht werden.

Blähungen

Eine schnelle Futterumstellung oder eine übermäßige Grünfütterung kann beim Meerschweinchen zu Blähungen führen. Ein aufgeblähter Leib sowie eine sehr flache Atmung sind Anzeichen dafür. Auch hier ist es wichtig, dass du mit deinem Kleinen beim Tierarzt vorbeischaust.

Durchfall

Durchfall kann durch eine Infektion aber auch durch eine unausgewogene Fütterung oder abrupte Futterumstellung auftreten. Flüssiger Kot und ein aufgegaster Leib sind Anzeichen für eine Durchfallerkrankung. Oftmals hört man zusätzlich starke Darmgeräusche. Dagegen helfen kann eine ausschließliche Fütterung von Heu. Zeigt das Meerschweinchen keine Besserung, solltest du einen Termin beim Tierarzt vereinbaren.

Haarlinge

Ist dein Tier von Haarlingen betroffen, erkennst du diese an dem struppigen Fell, Haarausfall und einem starken Juckreiz. Zusätzlich sind betroffene Meerschweinchen eher unruhig und abgemagert. Ein Besuch beim Tierarzt ist hierbei ein Muss.

Hirnhautentzündung (LCM)

Eine solche Entzündung entsteht durch eine Meningokokken- oder Virusinfektion. Anzeichen dafür sind Erbrechen, plötzliches Fieber und Gleichgewichtsprobleme. Auch hier muss schnell ein Tierarzt aufgesucht werden, so dass das Tier behandelt werden kann.

Räudemilben

Hierfür gibt es verschiedene Ursachen. Das Meerschweinchen zeigt ein starker Juckreiz begleitet von Haarausfall und Entzündungen. Die einzige Möglichkeit, das Tier korrekt zu behandeln, ist ein Besuch beim Tierarzt.

Zahnanamolien

Eine Zahnanamolie zeigt sich durch vermehrten Speichelfluss, Fressunlust und Abmagerung des Meerschweinchens. Ursache dafür können eine angeborene Fehlstellung der Schneide- und Backenzähne sein. Eine Zahnanamolie kann aber auch durch ungenügend Abtrieb der Zähne entstehen. Wichtig ist, dass das Tier immer genug Nagematerial im Käfig hat.

Ein Meerschweinchenkopf von unten fotografiert, so dass man die Nagezähne sehen kann
Die Zähne von Meerschweinchen wachsen ihr ganzes Leben lang nach. Daher müssen die Nagetiere – wie ihr Name schon besagt – nagen, um sie abzunutzen.

Was muss bei der Anschaffung beachtet werden?

Einen umfassenden Ratgeber zum Kauf von Meerschweinchen findest du hier.

Der erste Eindruck

Die erste Anlaufstelle sollte bei allen Tieren immer das Tierheim oder eine Zucht sein. Der Kauf in einer Zoohandlung fördert eine unnötige Vermehrung, weshalb davon abgeraten wird. Wie bereits erwähnt, sind Meerschweinchen Gesellschaftstiere. Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass alle Tiere aus dem gleichen Wurf kommen, wobei Streitereien verhindert werden können.

Ein gesundes Tier zeigt ein lebhaftes und aufmerksames Verhalten. Die Augen glänzen und die Ohren sind sauber und trocken. Ein weiteres wichtiges Merkmal eines gesunden Tieres ist die saubere Analregion und die ruhige Atmung.

Weibchen oder Männchen

Ein seriöser und guter Züchter kann dir einige Vor- und Nachteile der beiden Geschlechter aufzählen. Fakt ist aber, dass es bei der Haltung mehrerer Böcke vermehrt zu Streitereien bezüglich der Rangordnung kommt, wobei auch bei einer Frauengruppe Streit auftreten kann.

Der Transport

Sehr wichtig ist, dass bereits vor dem Kauf das Nagerheim vollkommen eingerichtet bereitsteht und genügend Futter und Wasser vorhanden sind. Die Fahrt nach Hause ist für Meerschweinchen sehr stressig, weshalb ein neues Nagerheim für Ablenkung sorgt. Wichtig ist aber, dass Streu vom vorherigen Heim mitgenommen wird, so dass für die Meeris nicht alles vollkommen neu ist.

Das neue Heim

Lass die Gruppe erstmal alles abschnuppern und sich einleben, bevor du die Kleinen aus dem Käfig rausnimmst, um sie zu streicheln und ihnen ihren Auslauf zu zeigen. Wichtig dabei ist, dass immer frisches Futter und sauberes Wasser vorhanden sind. Gerne darfst du dich am ersten Tag vor den Käfig platzieren und die Tiere beobachten. Nach ein bis zwei Tagen kannst du auch etwas Leckeres durch die Käfigtüre halten, damit sie dich beschnuppern können. Merke dir aber, dass Meerschweinchen keine Kuscheltiere sind und akzeptiere es, wenn sie lieber den Auslauf auskundschaften, als bei dir auf dem Schoss sitzen zu bleiben.

 

Bild:

(c) creamofcornish - Fotolia.com
Hat der Artikel dir geholfen? Bewerte ihn bitte.

Leave a Comment