Die mittleren Schnauzer haben wie alle Schnauzer ein sehr lebhaftes Temperament. Schnauzer brauchen viel Bewegung und wollen ausgelastet sein. Dazu gehört nicht nur Spiel und Sport, sondern auch Kopfarbeit. Die kleinen Wirbelwinde können aber durchaus auch ruhige Augenblicke genießen. Sie sind wachsam, kinderlieb und nicht aggressiv, sofern sie richtig erzogen sind. Schnauzer punkten durch Mut, Wachsamkeit, Klugheit und Treue. Mittelschnauzer sind tolle Familienhunden und für Sportler und aktive Menschen die passende Rasse. Bei Hundesportarten wie Obedience, Agility, Fährtenarbeit oder Mantrailing fühlen sich die mittelgroßen Hunde wohl und zeigen, was sie können. Da Schnauzer einst als Rattler verwendet wurden, die in Haus und Hof Ratten und Mäuse beseitigten, sollte der Jagdtrieb früh unter Kontrolle gebracht werden. Fremden Menschen gegenüber sind Schnauzer reserviert und vorsichtig. Die Rasse eignet sich als Wachhund, Rettungshund und sportlicher Partner. Schnauzer benötigen mäßige Pflege. Das robuste Fell sollte ab und zu gekämmt werden. Wichtig ist es, den Schnauzer regelmäßig zu trimmen. Außerdem sollten Augen und Ohren kontrolliert werden. Mittelschnauzer sind kleine Persönlichkeiten, die ab und zu gern auch mal ihren eigenen Kopf haben, ohne dabei stur zu sein. Eine konsequente und liebevolle und vor allem frühe Erziehung ist deshalb wichtig. Unsicherheit sollte man gegenüber den Hunden nicht zeigen, denn Mittelschnauzer übernehmen die Führung, wenn sie den Eindruck haben, dass Herrchen oder Frauchen die Situation nicht beherrscht. Schnauzer fühlen sich auch mit Artgenossen sehr wohl. Im Zwinger mögen sie nicht gern sein, da sie einen engen Kontakt zu ihrem Rudel aufbauen. Die mittelgroßen Schnauzer sind eine handliche Größe zwischen Zwergschnauzer und Riesenschnauzer.
Steckbrief Mittelschnauzer
Einzelheiten zum Mittelschnauzer | |
Größe (Widerristhöhe) | Rüden 47 bis 50 Zentimeter Hündinnen 47 bis 50 Zentimeter |
Gewicht | Rüden ca. 14 bis 20 Kilogramm Hündinnen ca. 14 bis 20 Kilogramm |
Alter | 13 bis 16 Jahre |
Fellfarben | Schwarz, Pfeffer-Salz |
Herkunftsland | Deutschland |
FCI Nummer | 182 |
FCI Gruppe | 2: Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde |
FCI Sektion | 1: Pinscher und Schnauzer |
Aufgaben | Wach- und Begleithund |
Geeignet für | Sportliche und aktive Singles und Familien – auch mit Kindern, die Rasse ist auch für Anfänger geeignet |
Typische Krankheiten | Hüftgelenksdysplasie |
Geschichte der Schnauzer
Man vermutet, dass sowohl Schnauzer als auch Pinscher ihren Ursprung bereits in der Jungsteinzeit um 3000 v. Chr. haben. Die kleinen Torfhunde der Pfahlbauer soll die Stammform der Schnauzer, Terrier und Spitze sein. Das ist aber nur eine wissenschaftliche Theorie, die nicht bewiesen ist.
Schnauzer kommen vor allem aus dem süddeutschen Raum. Bereits vor mehr als 150 Jahren sollen die Hunde Brauereikutschen als Wachhund begleitet haben. Schnauzer wurden aber auch als Rattler für Haus und Hof eingesetzt. Die Hunde sollten das Haus, Ställe und Scheunen von der Rattenplage befreien. Schnauzer sind eine alte Rasse, die vermutlich auf den mittelalterlichen Biberhund und auf einheimische Schäferhunde zurückgeht. Ursprünglich galten Schnauzer und Pinscher als gleicher Rasse-Typ. Lediglich in der Struktur des Fells unterscheiden sie sich. Der Schnauzer mit dem rauen Fell wurde als rauhaariger Pinscher bezeichnet.
Im Jahr 1895 wurde der erste Pinscher-Schnauzer-Klub gegründet, der noch heute existiert und die Rassestandards festlegte. Der ursprüngliche Typ ist der Schnauzer, aus dem der Riesenschnauzer und der Zwergschnauzer hervorging.
Schon 1883 baute Max Hartenstein eine Schnauzerzucht in Plauen/Sachsen auf. Hartenstein züchtete unter dem Zwingernamen „Plavia“. Im Jahr 1902 verfasste der Kynologe Richard Strebel das Standwerk „Rohschnauzer“ und legte damit die Basis für den Standard für Schnauzer fest.
Seinen Arbeitseifer hat der robuste Schnauzer bis heute nicht verloren. Aus dem Rattler ist ein hervorragender Hund für den Einsatz als Rettungshund, Blindenführhund oder Assistenzhund geworden. Übrigens wird die mittlere Größe des Schnauzers nicht als Mittelschnauzer bezeichnet, sondern nur als Schnauzer.
Bilder von Schnauzer
Interessantes und Wissenswertes
Über den Schnauzer gibt es viele interessante Dinge zu erfahren. Die lustigen Kerlchen haben manches Promi-Herz erobert. Hier erfährst du aber auch, welche interessante Literatur es zum Schnauzer gibt und was du über ein Zusammenleben wissen musst.
Schnauzer in Film und Fernsehen
Einige Promis aus Film und Fernsehen haben ihr Herz an einen Schnauzer verschenkt. Kein Wunder, schließlich sind die Vertreter dieser Rasse echte Charmeure. Besitzer von Schnauzern sind unter anderem die Schauspielerin Christine Reinhardt, die Sängerin und Schauspielerin Yvonne Catterfeld und die Schauspielerin Melanie Rühmann, die Enkeltochter des großen Heinz Rühmann. Aber auch der Politiker Johannes Rau und der Journalist Stefan Aust haben einen Schnauzer. Johannes Rau soll über seinen Hund gesagt haben: „Mein Hund ist als Hund eine Katastrophe, aber als Mensch unersetzlich.“ Ja, so sind sie, die Schnauzer. Doch nicht nur in Deutschland sind Schnauzer erklärte Lieblinge der Promis aus Film und Politik. Auch der große Marlon Brando soll einen Schnauzer besessen haben. Und selbst der ehemalige US-amerikanische Boxer Sugar Ray Leonard ist auf den Schnauzer gekommen.
Leider spielen Schnauzer nur in wenigen Filmen eine Rolle. Die Miniversion der Schnauzer hat im Film „The Wizard of Oz“ die Rolle des berühmten Toto ergattert. Der Schnauzer Dangerous Dave hat die Rolle in der TV-Talentshow „Over the Rainbow“ gewonnen. In der Verfilmung des Kinderbuchs „Der Zauberer von Oz“ ist Toto der Begleiter der kleinen Dorothy, die bei einem Sturm aus Kansas fortgeweht wird und im Land der Munchkins landet.
Eine besondere Anekdote um die Rasse Schnauzer gibt es aus Bolivien. Im Jahr 2017 erlangte ein Schnauzer aus dem bolivianischen Cochabamba große Berühmtheit. Bilder von einem Schnauzer im Franziskanerhabit entfachten einen Medienrummel. Die Geschichte dahinter ist schnell erzählt. Ein Professor der theologischen Universität bekam einen Schnauzerwelpen geschenkt. Die Studenten verliebten sich sofort in den Schnauzer. Er bekam den Namen Carmelo nach dem Franziskaner Carmelo Galdoz. Zum Karneval schneiderten die Brüder dem Schnauzer eine Kutte. Die Fotos landeten in den Sozialen Medien und aus dem Schnauzerwelpen wurde Bruder Schnauz.
Literaturtipps
Schnauzer sind lustige Gesellen, die es manchmal faustdick hinter den Ohren haben. Damit du dich auf dein Leben mit den mittleren Schnauzern vorbereiten kannst, empfehlen wir dir interessante Literatur.
Letzte Aktualisierung am 29.03.2023 / Bei den Verlinkungen handelt es sich um Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Züchterverzeichnis Schnauzer
Schnauzer-Welpen kaufst du am besten bei einem seriösen Züchter. Anschriften von Züchtern findest du über Vereine, Verbände und Klubs.
- Pinscher-Schnauzer-Klub 1985 e.V.
- Schnauzer Pinscher Verein SPV e.V.
- Pinscher-Schnauzer-Klub Ortsgruppe Hannover e.V.
Anschriften von Züchtern für Schnauzer erhältst du auch über das Züchterverzeichnisse des VDH. Möchtest du einem Schnauzer in Not helfen, ist die Schnauzer Nothilfe e.V. der erste Ansprechpartner. Aber auch über die Tiervermittlung oder SOS Schnauzerfamilie werden immer wieder Schnauzer vermittelt, die auf die eine oder andere Art in Not geraten sind.
Hinweise zur Haltung von Schnauzer
Auch wenn es ein Zusammenleben vielfach vereinfachen würde: Nicht jeder Hund liest seine Rassebeschreibung! Das bedeutet, dass es sowohl wasserscheue Labrador Retriever gibt als auch faule Australian Shepherd. Und so ist auch nicht jeder Schnauzer ein Charmeur mit Witz.
Es kommt bei dem Zusammenleben mit deinem Hund immer auf das einzelne Lebewesen an. Rassesteckbriefe können nur einen möglichen Hinweis auf den zukünftigen Charakter deines Vierbeiners geben.
Ganz allgemeine Hinweise, die du beachten und bedenken solltest, bevor du dir einen Hund ins Haus holst, findest du in diesem Ratgeber:
Hundeerziehung
Gerade weil ein Schnauzer eine sehr bewegungsfreudige und intelligente Hunderasse ist, braucht sie eine konsequente Erziehung. Dies bedeutet aber keinesfalls ein Training über Strafen und Gewalt. Beides sollte in der Erziehung keines Lebewesens etwas zu suchen haben. Insbesondere weil es je nach Charakter des Hundes eine tickende Zeitbombe kreieren kann. Konsequenz kann auch mit liebevollem und wohlwollendem Training erreicht werden. Auf unseren Seiten rund um die Hundeerziehung findest du dazu viele Tipps und Tricks. Eine Liste mit Trainern, die auf der Grundlage der positiven Verstärkung trainieren, findest du im Trainieren-statt-dominieren-Netzwerk.
Und falls du lieber online trainierst, können wir dir die Online-Hundeschule „Lieblingshund-Training“ ans Herz legen.
Versicherungen
Ein Schnauzer ist, auch wenn er noch so super erzogen ist, ein Hund und keine Maschine. Auch er kann erschrecken, losrennen und einen Unfall verursachen! Da die Kosten dafür schnell sehr hoch werden können, solltest du dir zumindest eine gute Hundehalter-Haftpflicht zulegen (in einigen Bundesländern ist diese verpflichtend).
Ob und wie weit du zusätzlich noch eine Krankenversicherung benötigst, kann dir im Vorfeld natürlich niemand sagen. Sicherlich kannst du auch jeden Monat selber etwas Geld für den Fall der Fälle zurücklegen.
Ist der Schnauzer ein Listenhund?
Ein sogenannter Listenhund gehört zu einer Hunderasse, bei der davon ausgegangen wird, dass diese grundsätzlich eine Gefährdung für Menschen und andere Tiere darstellt. Ihre Haltung ist mit bestimmten Auflagen verbunden oder sogar verboten. Um welche Rassen es sich dabei handelt welche Auflagen es gibt, findest du in diesem Artikel beantwortet: Was sind eigentlich Listenhunde?
Nun zur Beantwortung der Frage: Ist der Mittelschnauzer ein Listenhund?
Nein. Auch wenn die Rasselisten in Deutschland vielfach diskussionswürdige Inhalte bieten, wird doch niemand einen Schnauzer als gefährlich ansehen oder seine Gefährlichkeit vermuten. Schon allein, weil Schnauzer eher ein freundliches Wesen haben, geht kaum eine Bedrohung der Sicherheit der Bevölkerung durch Angriffe seitens Schnauzern aus. Du solltest dir allerdings immer bewusst sein, dass ein Hund ein Lebewesen und keine Maschine ist und seine Waffen immer dabeihat. Das heißt, auch ein Schnauzer kann beißen, wenn er sich bedroht oder bedrängt fühlt. Ein achtsamer Umgang mit deinem vierbeinigen Liebling ist daher unabdingbar für ein entspanntes Miteinander.
Quellen:
- wikipedia.org/wiki/Schnauzer
- vdh.de/welpen/mein-welpe/schnauzer
- partner-hund.de/hunderassen-von-a-bis-z/schnauzer
Hast Du schon einmal mit einem Schnauzer Dein Leben geteilt?
Warum gehört diese Rasse zu Deinen Favoriten?
Wir freuen uns wie immer auf jeden Kommentar!
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