Rasseporträt Golden Retriever

Ihren Ursprung nimmt die Rasse der Golden Retriever wie alle Retriever-Arten auf Neufundland als wetter- und wasserfeste Apportierhunde für die damals dort lebenden Fischer. Auch heute noch trotzt diese Rasse Wind und Wetter und ist durch ihre Gutmütigkeit ein beliebter Familienhund.

Wesenszüge und Charaktereigenschaften Golden Retriever

Fahre mit der Maus über ein Symbol um zu sehen, was es bedeutet. Farbige Symbole bedeuten, die Rasse ist dafür geeignet ist, graue Symbole, dass die Rasse dafür nicht geeignet ist.

Golden Retriever sind äußerst freundliche und menschenbezogene Hunde, die sich in den letzten Jahren zu beliebten Familienhunden entwickelt haben. Auch mit Kindern kommt der aktive Hund bestens aus. Aufgrund seines Bewegungsdranges ist der Golden Retriever für ein Leben in der Stadt eher weniger geeignet. Er liebt es draußen zu sein, wobei Wind und Wetter ihm nicht viel ausmachen. Nur für ein zu warmes Klima ist der Golden Retriever nicht geeignet, da er auf Hitze empfindlich reagieren kann. Der unkomplizierte Hund ist sehr gelehrig und relativ einfach zu erziehen. Durch sein freundliches Wesen eignet er sich auch bestens als Zweithund, jedoch weniger als Wachhund. Denn bevor er einen Einbrecher verscheucht, begrüßt der Golden Retriever ihn lieber schwanzwedelnd. Im Idealfall lebt der Golden Retriever in einer bewaldeten Umgebung, wo er auch schwimmen gehen kann, da er ein begeisterter Schwimmer ist.

Steckbrief Golden Retriever

Einzelheiten zum Golden Retriever
Größe (Widerristhöhe) 51-61 cm
Gewicht 30-40 kg
Alter 12-14 Jahre
Fellfarben Alle Farbvarianten von Gold bis Creme
Herkunftsland Großbritannien
FCI Nummer 111
FCI Gruppe 8: Apportierhunde - Stöberhunde - Wasserhunde
FCI Sektion 1: Apportierhunde
Aufgaben Begleithund bei der Flintenjagd mit der Aufgabe das geschossene Wild zum Jäger zu bringen (to retrieve= zurückholen, apportieren); der Jagdtrieb ist stark ausgeprägt, kann aber bei guter Erziehung abtrainiert bzw. in gewünschte Bahnen (Dummytraining) gelenkt werden.
Geeignet für Familien mit etwas Erfahrung in der Hundeerziehung oder der Bereitschaft zur Hundeschule zu gehen. Goldi-Besitzer sollten aktive und sportliche Menschen sein, denn bei Unterforderung kann er zu aggressivem Verhalten neigen, dies ist aber selten der Fall.
Typische Krankheiten Ellbogendysplasie, Hüftgelenksdysplasie, Epilepsie, X-Chromosomale Muskeldystrophie, Portosystemischer Shunt, Ureterektopie, angeborene Dysplasie der Netzhaut, Canine juvenile Zellulitis

Geschichte des Golden Retriever

Die ersten Vorfahren des Golden Retriever kamen vermutlich von der kanadischen Insel Neufundland. Dort haben die Ahnen der Golden und Labrador Retriever den Anwohnern als Apportierhunde bei der Jagd geholfen. Begeisterte Europäer nahmen einige der Hunde mit nach Großbritannien, wo sie schnell großen Anklang fanden.

Besonders Lord Tweedmouth war von der Rasse angetan und kaufte 1864 in Großbritannien den gelben Wavy-Coated Retriever Rüden „Nous“, der die Tweed Water Spaniel-Dame „ Belle“ deckte. Die Welpen der beiden verpaarte Lord Tweedmouth weiter mit Tweed Watern Spaniels, Bluthunden, Irish Red Settern und Schwarze Retrievern und züchtete so den freundlichen und fleißigen Golden Retriever wie wir ihn heute kennen.

Erstmals wurde die Rasse 1913 ins Stud Book eingetragen, damals noch unter dem Namen „ Flat-coated Retriever“. Noch im selben Jahr wurde der Golden Retriever auch von dem britischen Kennel Club als Rasse anerkannt. In den 80er begann dann die steile Kariere als beliebter Familienhund, die bis heute anhält. Im gesamten europäischen Raum erfreut sich der Golden Retriever durch sein gelehriges, freundliches und menschenbezogenes Wesen äußerster Beliebtheit.

Inzwischen haben sich zwei verschiedene Typen entwickelt: Der etwas schwerer gebaute „ show-type-Retriever“ mit dickerem Fell und der sportlichere, leichtere „working-Retriever“. Auch haben sich zwischen den Golden Retrievern in den USA und den in Europa merkliche Unterschiede entwickelt, die zu zwei Typen der Rasse geführt haben.

Bilder vom Golden Retriever

 

Interessantes und Wissenswertes

Golden Retriever in Film und Fernsehen

Der Golden Retriever ist auch bei Prominenten ein beliebter Hund: Ryan Reynolds (Baxter), Bill Murray (Bark), Jackie Chan (Little Jones, JJ) und Pamela Anderson (Superstar) sind nur einige der bekannten Namen, die zum liebevollen Golden Retriever nicht nein sagen konnten. Zwei der ehemaligen US-Präsidenten haben sich ebenfalls vom liebevollen Wesen des Hundes überzeugen lassen – Gerald Ford und Ronald Regan.

Einer der bekanntesten Golden Retriever war vermutlich Buddy. Kevin di Cicco hat den Streuner in der Sierra Nevada gefunden und ihn bei sich aufgenommen. Er brachte dem gelehrigen Hund viele Tricks und sogar Sportarten bei. Sein Schauspieltalent konnte er erstmals in der beliebten Show Full House beweisen, in der er 1989 bis 1995 den Familienhund Comet spielte. Seine erste Hauptrolle hatte er im Anschluss an Full House in dem Film Fluke, in dem er einen Geschäftsmann im Körper eines Hundes spielte. Zwei Jahre später zog er dann die Hauptrolle der erfolgreichen Familienkomödie Air Bud – Champion auf vier Pfoten an Land. 1998 verstarb der tierische Star im Alter von 10 Jahren.

Auch in dem Disney-Film Zurück nach Hause – Die unglaubliche Reise spielt ein Golden Retriever eine wichtige Rolle: Die drei Hunde der Familie Seaver werden vorübergehend auf einer Farm untergebracht. Unter ihnen der Golden Retriever Shadow. Die Hunde aber verstehen die Situation falsch und denken, dass sie für immer auf der Farm leben sollen. Sie beschließen auszubrechen und wieder zu den Seavers zu finden. Das Abenteuer beginnt.

Der Golden Retriever Dug begleitet die Hauptcharaktere Russel und Carl in Oben auf ihrer ebenso verrückten wie schönen Reise in ihrem fliegenden Haus. Durch sein Halsband kann er mit seinen Mitreisenden sprechen.

In der farbenfrohen Serie Pushing Daisies spielt ein Golden Retriever die Rolle des Hundes Digby. Als der neunjährige Ned seinen Hund Digby anfässt, nachdem er von einem Truck überfahren wurde, entdeckt er erstmals, dass er Tote wieder zum Leben erwecken kann. In der Serie begleitet Digby Ned seitdem ohne zu altern. Anfassen kann Ned seinen Hund aber nichtmehr, eine zweite Berührung von ihm würde den Golden Retriever umbringen. Gespielt wurde Digby von den Golden Retrievern Orbit und Orion.

Auch eine Weltrekordhalterin ist unter den Golden Retrievern: Hündin Rubia erreichte im Januar 2004 die Spitze des Aconcagua in Argentinien. Mit 6,959 Metern ist der Aconcagua der höchste Berg Amerikas.

Letzte Aktualisierung am 29.05.2023 / Bei den Verlinkungen handelt es sich um Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

 

Züchterverzeichnis Golden Retriever

Unsere Steckbriefe werden im Laufe der Zeit noch um ein eigenes Züchterverzeichnis erweitert. Bis dahin kannst du auf den Internetseiten des Deutschen Retriever Club (DRC) oder dem Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) einen Züchter in deiner Nähe suchen:

 

Literaturtipps

Schöne Beispiele für Ratgeber rund um Geschichte, Haltung und Erziehung findest du beispielsweise hier:

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Hinweise zur Haltung von Golden Retriever

Auch wenn es ein Zusammenleben vielfach vereinfachen würde: Nicht jeder Hund liest seine Rassebeschreibung! Das bedeutet, dass es sowohl wasserscheue Labrador Retriever gibt als auch faule Australian Shepherd. Und so ist auch nicht jeder Golden Retriever immer ein mustergültiger Familienhund.

Es kommt bei dem Zusammenleben mit deinem Hund also immer auf das einzelne Lebewesen an. Rassesteckbriefe können nur einen möglichen Hinweis auf den zukünftigen Charakter deines Vierbeiners geben.

Ganz allgemeine Hinweise, die du beachten und bedenken solltest, bevor du dir einen Hund ins Haus holst, findest du in diesem Ratgeber:

 

Hundeerziehung

Trotzdem es sich bei einem Golden Retriever in der Regel um einen freundlichen und menschenbezogenen Hund handelt, braucht auch ein solcher für ein glückliches und zufriedenes Leben eine gewissen Erziehung. Schon alleine damit aus dem bewegungsfreudigen Goldie ein ausgeglichener Hund wird und kein gelangweilter Chaot.

Auf unseren Seiten rund um die Hundeerziehung findest du viele Tipps und Tricks. Eine Liste mit Trainern, die auf der Grundlage der positiven Verstärkung trainieren, findest du im Trainieren-statt-dominieren-Netzwerk.

 

Versicherungen

Ja, der Golden Retriever zählt zu den menschenbezogenen und freundlichen Hunderasse. Doch er ist mit seinen 30-40 kg auch kein Leichtgewicht. Wenn er sich erschreckt, ist schnell mal die Leine aus der Hand gerissen.

Da die Kosten für Unfälle mit Hunden schnell sehr hoch werden können, solltest du dir zumindest eine gute Hundehalter-Haftpflicht zulegen. In einigen Bundesländern ist diese Pflicht. Ob und wie weit du zusätzlich noch eine Krankenversicherung benötigst, kann dir im Vorfeld natürlich niemand sagen. Sicherlich kannst du auch jeden Monat selber etwas Geld für den Fall der Fälle zurück legen.

 

Ist der Golden Retriever ein Listenhund?

Ein sogenannter Listenhund gehört zu einer Hunderasse, bei der davon ausgegangen wird, dass diese grundsätzlich eine Gefährdung für Menschen und andere Tiere darstellt. Ihre Haltung ist mit bestimmten Auflagen verbunden oder sogar verboten. Um welche Rassen es sich dabei handelt welche Auflagen es gibt, findest du in diesem Artikel beantwortet: Was sind eigentlich Listenhunde?
Nun zur Beantwortung der Frage: Ist der Golden Retriever ein Listenhund?

Nein. Auch wenn die Rasselisten in Deutschland vielfach diskussionswürdige Inhalte bieten, gilt der Golden Retriever nicht als grundsätzlich gefährlich anzusehende Hunderasse oder wird seine Gefährlichkeit vermutet. Schon allein aufgrund seiner sehr menschenorientierten Wesens geht kaum eine Bedrohung der Sicherheit der Bevölkerung durch Angriffe seitens eines Golden Retrievers aus. Dennoch ist ein Goldi kein kleiner Schoßhund und sollte daher gut erzogen sein, um Unfälle zu vermeiden.

Unsere Steckbriefe werden im Laufe der Zeit noch um ein Züchterverzeichnis erweitert. Wiederkommen lohnt sich also!

 

Fragen, Anregungen oder Anmerkungen?

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