Hundehaftpflicht: Die wichtigste Versicherung für deinen Hund


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Du bist einen Moment nicht aufmerksam gewesen und schon ist es passiert! Dein Hund rennt vor ein Fahrrad und verursacht einen Unfall. Dabei verstaucht sich der Radfahrer das Handgelenk. Nicht weiter schlimm, denkst du dir, bis du erfährst, dass er ein Profigeiger ist, der jetzt sechs Wochen Verdienstausfall wegen einer abgesagten Tour von dir verlangt. Schon wird aus einer kleinen Unaufmerksamkeit ein ganz großes Übel!

In einer solchen Situation hilft dir nur eine Hundehaftpflichtversicherung weiter. Was es damit auf sich hat und warum du als Hundehalter unbedingt eine solche Haftpflichtversicherung brauchst, kannst du hier nachlesen. 

Was ist eine Hundehaftpflichtversicherung und wer braucht sie?

Eine Hundehaftpflicht ist eine Versicherung, die dich als Hundebesitzer davor schützt, für Schäden zahlen zu müssen, die dein Hund verursacht hat. Dabei ist es vollkommen unerheblich, bei wem die Schuld liegt. Sobald dein Hund involviert ist und ein Sach-, Personen und Vermögensschaden vorliegt, tritt diese Versicherung in Kraft und übernimmt die anfallenden Kosten.

Das bedeutet, dass eine Hundehaftpflichtversicherung die absolut wichtigste Versicherung für Hunde beziehungsweise Hundehalter ist. Denn andere Versicherungen, wie z.B. deine private Haftpflichtversicherung, greifen nicht, sobald es um deinen Hund geht. Um auf der sicheren Seite zu sein, sollte deshalb jeder Hundehalter eine Hundeversicherung für seinen Hund haben.

Bestimmungen in den einzelnen Länder in Österreich

Je nachdem in welchem Land in Österreich du lebst, kann es sogar Pflicht sein, eine Hundehaftpflicht abzuschließen.
Diese ist in den folgenden Bundesländern rechtlich vorgeschrieben:

Im Burgenland ist die Frage nach der Haftpflichtversicherung für deinen Hund nicht ganz so eindeutig geregelt. Hier brauchst du vor allem dann eine Hundehaftpflicht, wenn dein Hund schon einmal auffällig geworden ist.

In Kärnten und im Vorarlberg gibt es keine Pflicht, eine Hundehaftpflicht abzuschließen, auch nicht bei auffälligen oder gefährlichen Hunden.

Was bezahlt die Hundehaftpflichtversicherung?

Kurz gesagt zahlt diese Versicherung bei allen Schäden Dritter, die durch deinen Hund verursacht worden sind. Dabei sind im Allgemeinen sowohl die Schäden an einer Person sowie an einem Gegenstand versichert. Das heißt in unserem Beispiel würde die Versicherung sowohl das beschädigte Fahrrad als auch die Arztkosten und Verdienstausfälle des Geigers bezahlen.

Dabei geht es allerdings immer um die Gesundheit oder das Eigentum Dritter. Schäden, die dein Hund an deinem eigenen Eigentum oder dir selber verursacht, werden somit nicht von deiner Hundehaftpflicht übernommen. Gleiches gilt, wenn du grob fahrlässig handelst, also dein Hund nicht angeleint ist, obwohl in einem Gebiet Leinenpflicht besteht.

Die genauen Bedingungen deiner Hundehaftpflicht kannst du immer auch in den Versicherungsunterlagen nachlesen.

Ein junges Paar mit Fahrrädern auf einem Waldweg daneben läuft ein Hund
Mit einem Hund kann immer mal etwas passieren. Dann ist es gut, wenn du abgesichert bist. 

Deckungssumme

Je nachdem bei welchem Versicherungsanbieter du deine Hundehaftpflicht abschließt, ist die Deckungssumme unterschiedlich hoch. Oftmals kannst du bei Abschluss der Versicherung zwischen verschiedenen Höhen wählen. Dabei bedeutet eine höhere Deckungssumme meist auch einen höheren monatlichen Beitrag.

Doch was ist eigentlich eine Deckungssumme?

Die Deckungssumme ist die höchste Summe, die deine Versicherung dir pro Schadensfall zahlt. Bei unserem Beispiel mit dem verunfallten Geiger bedeutet eine Deckungssumme von beispielsweise 500.000 €, dass deine Versicherung auch nur maximal 500.000 € an Behandlungs-, Reparatur- und Verdienstausfällen zahlt. Sollte bei dem Unfall nun nicht nur der Geiger verletzt, sondern auch seine Stradivari beschädigt worden sein, so werden dir die 500 000 € nicht reichen. Da diese aber die Deckungssumme ist, die du vereinbart hattest, bekommst du auch nicht mehr Geld von der Versicherung, sondern musst den Rest selber zahlen.

Du siehst, dass es sich also durchaus lohnt, wenn du die monatlichen Beiträge etwas erhöhst, um eine höhere Deckungssumme zu bekommen. In den Bundesländern Burgenland, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark und Wien ist eine Deckungssumme von mindestens 750.000 € sogar verpflichtend. 

Denn auch wenn das Beispiel mit der Stradivari nicht so alltäglich sein wird, so gehen auch Behandlungskosten bei Personenschäden sehr schnell in hohe sechsstellige Bereiche.

Vermögens- und Personenschäden

Bei einer Haftpflichtversicherung wird zwischen Personen- und Vermögensschäden unterschieden.

Personenschäden sind durch einen Unfall jedweder Art mit Beteiligung deines Hundes entstandene Verletzungen eines Menschen. Durch eine Hundehaftpflicht werden die Behandlungs- und Folgekosten der Verletzungen bezahlt. Bei manchen Hundehaftpflichtversicherungen umfasst der Versicherungsschutz auch Schmerzensgeld für den Verletzten. Ob das der Fall ist, solltest du vor Abschluss der Versicherung klären, um im Schadensfall gerüstet zu sein.

Vor Abschluss der Versicherung solltest du außerdem schauen, in welchem Fall der Versicherungsschutz ausgeschlossen ist. Denn manche Versicherungsanbieter schreiben vor, dass dein Hund immer angeleint sein muss. Ist er das nicht, dann zahlt die Hundehaftpflicht nicht. Du solltest also die Versicherungsbedingungen gut lesen und vor Abschluss miteinander vergleichen.

Vermögensschäden sind, wie der Name schon sagt, Schäden an einem Gegenstand. Gemeint ist damit der Besitz eines Dritten. Wenn also dein Hund auf die Straße rennt und zwei Autos zusammenstoßen, weil sie ihm ausweichen, dann zahlt deine Versicherung die Schäden an den Autos. Oder aber dein Hund wirft die Kristallvase deiner Oma um und diese geht kaputt. Auch das ist ein Vermögensschaden, der in deiner Hundehaftpflicht enthalten sein soll. Allerdings ist die Vase deiner Oma nur versichert, wenn sie eine eigene Wohnung hast. Solltet ihr alle unter einem Dach leben, dann zahlt die Hundehaftpflicht hier nicht.

Denn Gegenstände und Besitztümer von dir und mit dir und deinem Hund in einem Haushalt lebenden Personen sind nicht über deine Hundehaftpflicht abgesichert. Das ist ja auch bei deiner privaten Haftpflicht der Fall.

Wenn du ihnen keine Aufgabe gibst, suchen sich Australian Shepherd und Deutscher Schäferhund eine - die dir wahrscheinlich nicht gefällt.
Hunde können schnell alle möglichen Schäden verursachen, wenn man sie aus den Augen lässt. 

Wer ist mitversichert?

Eine weitere wichtige Frage, die du vor Abschluss deiner Hundehaftpflicht klären solltest, ist die Frage danach, wer dort versichert ist. Bist es nur du, der Hundebesitzer oder sind auch Hundesitter mitversichert?

Mittlerweile erstreckt sich der Versicherungsschutz oftmals auch auf alle andere Aufsichtspersonen und sogar auf private Hundesitter, die deinen Hund beaufsichtigen. Denn eigentlich ist ja dein Hund versichert und nicht du selbst als Hundebesitzer. Dieser Schutz erstreckt sich aber meist nicht auf gewerbliche Hundesitter. Das heißt, wenn dein Nachbar ab und an mal auf deinen Hund aufpasst oder mit ihm Gassi geht, weil du dir den Fuß gebrochen hast, dann ist er versichert.

Bringst du deinen Hund aber regelmäßig in eine Hundetagesstätte oder kommt im Urlaub jeden Tag ein Hundesitter bei dir vorbei, dann ist dein Hund nicht mehr abgesichert! In beiden Fällen müssen die professionellen Hundesitter eine extra Versicherung abschließen. Und du solltest, bevor du deinen Hund in ihre Obhut gibst, danach fragen, um im Fall der Fälle nicht auf den Kosten sitzen zu bleiben.

Mietsachschäden

Bei manchen Versicherungsanbietern kannst du Mietsachschäden mit in deine Hundehaftpflichtversicherung  einschließen. Das heißt nun allerdings nicht, dass damit die Schäden in deiner Mietwohnung bezahlt werden. Es bedeutet, wenn du mit deinem Liebling in den Urlaub fährst und er in dem Hotel oder der Ferienwohnung dort das Parkett oder die Tür zerkratzt, das diese Kosten versichert sind. Gleiches gilt für Türen, Fenster und Holzböden von Freunden. Teppiche hingegen zählen in der Regel zu den Vermögensschäden und sind daher sowieso versichert.

Welche Hundehaftpflicht ist die beste und was kostet sie?

Es ist sehr schwer zu sagen, welche Hundeversicherung die beste ist. Dafür hängt es zu stark von den verschiedenen Faktoren ab:

  • In welchem Bundesland lebst du?
  • Zu welcher Hunderasse gehört dein Liebling?
  • Wie viele Hunde hast du?
  • Sind es reine Haustiere oder gehst du mit ihnen zu Turnieren, Hundeschlittenrennen oder dergleichen mehr? Oder sind es sogar Schutz-, Begleit- oder Therapiehunde, mit denen du dein Geld verdienst?
  • Züchtest du?
  • Fährst du viel mit deinem Hund weg?

All das sind Fragen, die das Ergebnis beeinflussen, welche Hundehaftpflichtversicherung die beste für dich ist. Auch dein eigenes Alter, die Laufzeit der Versicherung und die Höhe der Deckungssumme und der Selbstbeteiligung sind Faktoren, die die Kosten beeinflussen. Die Kosten belaufen sich aber z.B. bei der Hundehaftpflicht von GRAWE in der Regel auf einen ein- bis maximal niedrigen zweistelligen Beitrag im Monat.

Ein wenig schwieriger kann es mit Hunden werden, die zu den sogenannten Listenhunderassen zählen. Hier kommt es ganz auf die einzelnen Versicherungen an, wie hoch der Beitrag für diese Hunde ist. Meist liegt er aber etwas höher, als für nicht eingestufte Hunderassen.
Wichtig: Hast du einen Mischling, bei dem ein Listenhund mitgemischt hat, solltest du das unbedingt angeben. Sonst kann dir die Versicherung im Falle eines Schadens die Zahlung verweigern.

Österreichische Anbieter für Hundehaftpflichtversicherungen

AnbieterWissenswertes
AGILA Bietet Tierkranken- und Tierunfallversicherungen für Hunde und Katzen an. Dazu kann eine Hunde-Haftpflichtversicherung abgeschlossen werden.
AllianzBietet für Hunde und Katzen an. Entweder als reinen Unfallschutz oder als kombinierte Versicherung für Unfälle und Krankheiten.
Auch eine reine Haftpflichtversicherung für Hunde ist möglich. Verschiedene Deckungssummen wählbar.
ERGOBietet reine Haftpflichtversicherung für Hunde an. Der Versicherungsschutz ist in ganz Europa und in außereuropäischen Mittelmeer-Anliegerstaaten gültig.
GRAWEBietet reine Haftpflichtversicherung an, die für den Tierhalter und auch für den Verwahrer, Betreuer oder sonstige Verfügungsberechtigte gilt.
HelvetiaBietet für Hunde und Katzen die PetCare Tierversicherung an. Entweder als reine OP-Versicherung oder als Tierkrankenversicherung.
Diese Versicherungen können auch um eine Hunde-Haftpflichtversicherung erweitert werden.
MukiBietet Haftpflichtversicherung für Hunde im Rahmen der Haushaltsversicherung an. Es kann aber auch eine reine Hundehaftpflicht abgeschlossen werden. Der Versicherungsschutz gilt weltweit.
Oberösterreichische VersicherungBietet eine reine Haftpflichtversicherung für Hunde an. Der Versicherungsschutz gilt in ganz Europa.
WüstenrotBietet eine Haftpflichtversicherung für an, wenn man bereits eine andere Versicherung bei der Wüstenrot hat. Die Hundehaftpflicht erstreckt sich über ganz Europa und die außereuropäischen Mittelmeer-Anliegerstaaten.
ZurichBietet reine Hundehaftpflichtversicherungen mit einer Auswahl an verschiedenen Laufzeiten und Versicherungssummen an.
Der Versicherungsschutz erstreckt sich über ganz Europa und die außereuropäischen Mittelmeer-Anliegerstaaten.

Achte auf die Leistungen

Bevor du dich für eine Versicherung entscheidest, achte auf die genauen Leistungsbeschreibungen. Soll ein Auslandsaufenthalt mitversichert sein? Dürfen andere Personen auf deinen Hund aufpassen? Besteht laut ein Leinenzwang? Übernimmt die Versicherung Schäden, die dein Hund an Mietobjekten anrichtet?

Es kann letztendlich durchaus sinnvoll sein, lieber mehr zu zahlen, als am Ende auf den Kosten eines Schadens sitzenzubleiben.

Steuerliche Absetzbarkeit

Wie viele andere Privatversicherungen auch, ist die Hundehaftpflicht steuerlich absetzbar. Das heißt, dass du die Beiträge für die Hundehaftpflicht in der Steuererklärung als Sonderausgabe geltend machen kannst.

Keine Hundehaftpflichtversicherung – und wer zahlt nun?

Auf diese Frage gibt es eine sehr einfache Antwort: Du selbst. Denn keine andere Versicherung springt für Schäden ein, die durch oder in Verbindung mit deinem Hund verursacht worden sind. Und wenn du Pech hast und aus einer kleinen Unaufmerksamkeit ein großer Schaden entsteht, dann zahlst du sehr viel und sehr lange.

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Auch der liebste Hund kann mal einen schwachen Moment haben!

Ab wann sollte ich eine Hundehaftpflicht abschließen?

Ab dem Tag, an dem ein Hund bei dir einzieht, bist du für Schäden verantwortlich, die er verursacht. Gerade die ersten Tage und Wochen mit einem neuen Familienmitglied sind aufregend und schnell ist etwas passiert, mit dem du vorher nicht gerechnet hast. Deshalb solltest du schon im Vorfeld eine Haftpflicht für deinen Vierbeiner abschließen und nicht erst, wenn er schon eingezogen ist!

Dabei spielen das Alter oder die Herkunft deines Hundes keine Rolle. Für einen kleinen Welpen, der neu zu dir kommt, benötigst du genauso einen Versicherungsschutz wie für einen Hund aus dem Auslandstierschutz.

Die Haftpflichtversicherung beginnt mit dem Datum, das in der Police – dem Versicherungsschein – genannt ist. Bis zur Bezahlung gilt sie als vorläufig. Zahlst du den Erstbetrag nicht innerhalb von 14 Tagen, dann wird die Versicherung rückabgewickelt. Das heißt, es besteht kein Schutz und auch keine Versicherung mehr.

Du kannst nicht alle Ereignisse vorausahnen und manchmal kommen dumme Zufälle zusammen und selbst sehr liebe Hunde können durch einen dummen Zufall Schäden an anderen verursachen. Damit du dich nicht für den Rest deines Lebens ärgerst, solltest du daher lieber vorsorgen und eine Hundehaftpflicht abschließen.

Bild:

(c) kichigin19 - Fotolia.com
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