Früher war es üblich, Hunde nur einmal täglich zu füttern. Das ist bequem für dich und macht die Verdauung deines Hundes berechenbar. Mittlerweile geht der Trend hin zur zwei- oder sogar dreimaligen Hundefütterung. Das ist nicht nur für die Verdauung deines Hundes vorteilhaft. Im Idealfall findest du für die Fütterungszeiten einen Rhythmus, der für dich und deinen Hund perfekt ist.
Brauchen Hunde feste Fütterungszeiten?
Feste Fütterungszeiten sind meist für dich praktischer als für deinen Hund. Du kannst die Fütterung in deinen Tagesrhythmus einplanen und weißt genau, wie die Verdauungsuhr deines Hundes tickt. Dein Hund selbst braucht dies nicht zwingend. Außerdem können feste Zeiten dazu führen, dass Abweichungen von der Fütterungszeit deinen Hund ausgesprochen unruhig machen.
Bewährt haben sich Fütterungszeiträume. Dies gibt dir Spielraum und verhindert, dass dein Hund sein Futter immer zu einer genauen Uhrzeit verlangt. Fütterst du zweimal täglich, kannst du zum Beispiel morgens zwischen sechs und neun und abends zwischen 15 und 18 Uhr füttern.
Zweimal am Tag den Hund füttern, oder öfter?
Wie viele Fütterungen pro Tag für einen Hund optimal sind, ist umstritten. Durchgesetzt hatte sich die Auffassung, dass eine Hundefütterung pro Tag ausreichend ist. Mittlerweile raten viele Ernährungsexperten, individuell zu schauen, was dein Hund für Bedürfnisse an seine Ernährung hat. Da bist du als Hundehalter gefragt, das Fressverhaltens deines Vierbeiners genau zu beobachten.
Generell gilt, dass große Hunderassen, sehr kleine Hunde und Senioren zwei oder sogar dreimal täglich ihr Hundefutter erhalten sollten. Gerade bei sehr großen Hunden steigt bei einer großen Mahlzeit das Risiko einer Magendrehung.
Kranke Hunde, die an Verdauungs- oder Bauchspeicheldrüsenproblemen leiden, sollten auf jeden Fall mit mehreren kleineren Mahlzeiten gefüttert werden. Dies gilt ebenso für Welpen und Junghunde, bei denen der Verdauungstrakt noch nicht voll entwickelt ist.

Fütterungszeiten für übergewichtige Hunde
Für Hunde, die zum Übergewicht neigen, wird häufig eine Mahlzeit am Tag empfohlen. Dadurch wird aufgrund der Menge ein großes Sättigungsgefühl erzielt. Ebenso wichtig ist hier jedoch auch der menschliche Faktor: Füttern wir zweimal täglich, schummeln wir oft mit der Futtermenge, weil uns die halbe Portion zu wenig vorkommt.
Wann ist die beste Uhrzeit, um deinen Hund zu füttern?
Wird ein Hund nur einmal am Tag gefüttert, sollte diese Hauptmahlzeit am Abend gegeben werden. Bei mehreren Portionen kannst du die Zeit frei wählen, zum Beispiel morgens und am frühen Abend. Einiges spricht dafür, nicht nach 17 Uhr zu füttern.
Studien haben ergeben, dass eine zu späte Fütterung Schlaf- und Verdauungszyklus durcheinanderbringt. Ein Hund, der nachts verdaut, schläft unruhig. Dies kann das Risiko von Herzerkrankungen, Arthritis und Diabetes erhöhen. Hinzu kommt, dass ein Hund zugeführte Energie sofort umsetzt. Das Ergebnis kann sein, dass er dann abends oder nachts schlecht zur Ruhe kommt.
Gerade bei jungen Hunden kann eine späte Fütterung bewirken, dass er sich nachts nochmals lösen muss. Fütterst du früher, kannst du vor dem Schlafen gehen noch einmal mit ihm nach draußen gehen und ihre habt beide eine ruhige, störungsfreie Nacht.
Vor oder nach dem Gassi gehen füttern?
Beides ist möglich und hängt von eurem Tagesrhythmus ab. Macht ihr vor dem Füttern euren Spaziergang, kann dies das Training erleichtern. Auf der anderen Seite ist ein sehr hungriger Hund potenziell häufiger auf der Suche nach Fressbarem. So steigt die Gefahr, dass er ungeeignetes Futter wie Essensreste oder sogar einen Giftköder aufnimmt.
Beinhaltet euer Gassigehen viel Aktivitäten, dann solltest du wegen der potenziellen Gefahr einer Magendrehung lieber vor den Fütterungen unterwegs sein.

Tipp: Schau auch hier auf euer Leben und das Verhalten deines Hundes und passe diese Regel an euren Alltag und eure Gewohnheiten an.
Ruhe nach dem Fressen
Nach dem Fressen solltest du deinem Hund eine Ruhepause zum Verdauen gönnen. Je größer die Menge bei der Fütterung, desto länger die Pause.
Das ist hauptsächlich bei großen und/oder älteren Hunden wichtig, um das Risiko einer Magendrehung zu minimieren.
Es ist nicht bewiesen ist, dass ein voller Magen in Kombination mit Bewegung eine Magendrehung auslöst. Doch da die Gesundheit unserer Vierbeiner an erster Stelle steht, ist Vorsicht angeraten.
Fütterungszeiten für Welpen
Welpen und Junghunde müssen mehrmals am Tag gefüttert werden. Direkt nach dem Absetzen von der Muttermilch sind fünf Mahlzeiten sinnvoll. Entsprechend dem Alter kannst du die Anzahl auf vier, drei und schließlich zwei Mahlzeiten reduzieren. Gerade bei Welpen funktioniert die Verdauung zügig. Du solltest also nach jeder Fütterung einen Spaziergang einplanen.
Generell ist es sinnvoll, mit Welpen alle zwei Stunden nach draußen gehen. So gewöhnt sich dein Hund von Anfang an einen festen Rhythmus an und wird leichter stubenrein. Dazu solltest du nicht nur nach dem Füttern, sondern auch nach dem Spielen oder Schlafen deinen Welpen zum Lösen nach draußen bringen.

Fütterungszeiten für alte Hunde
Ab einem Alter von 8 Jahren gelten Hunde als Senioren. Häufig ist es sinnvoll, dann auf ein spezielles Seniorenfutter oder ein Diätfutter für Hunde umzusteigen. Achte dabei auf eine allmähliche Futterumstellung, um Verdauungsprobleme wie Durchfall zu vermeiden. Ebenfalls sinnvoll ist es auch, die Anzahl der Mahlzeiten zu vergrößern.
Hast du bisher einmal gefüttert, teile die Futterrationen jetzt auf zwei-, drei- oder viermal auf. Das Futter so über den Tag verteilt zu geben, schont den Magen und die Verdauung unserer älteren Vierbeiner. Oft haben ältere Hunde auch ein reduziertes Hungergefühl, einen geringeren Energie-Bedarf und fressen ohnehin kleinere Portionen lieber.
Fütterungszeiten bei Sodbrennen
Ebenso wie der Mensch leiden auch manche Hunde unter Sodbrennen. Erkennen kannst du dies an vermehrtem Schmatzen, Speicheln und Würgen. Viele Hunde fressen dann vermehrt Gras. Bei Sodbrennen gelangt der vorverdaute Magenbrei zurück in die Speiseröhre. Die enthaltene Magensäure verursacht ein Brennen – das sogenannte Sodbrennen.
Leidet dein Hund an den genannten Symptomen, kann das am Futter, der Zeit der Fütterung oder dem Fressverhalten liegen. Zu große Portionen am Abend und zu große Abstände zwischen den Mahlzeiten können die Ursache sein.
Wenn du die Tagesration auf kleinere Portionen aufteilst und mehrmals täglich fütterst, verschwindet das Sodbrennen häufig ganz von selbst. Wenn nicht, frag deinen Tierarzt oder einen Hundeernährungsexperten um Rat.
Die besten Tipps zur richtigen Fütterungszeit für Hunde
Wie du schon gelesen hast, spielen viele verschiedenen Faktoren eine Rolle für die passende Ernährung für deinen Hund. Schau dir das Fressverhalten an und finde so die passende Tageszeit für die Nahrungsaufnahme.
1. Regelmäßige Tagesabläufe
Fütterst du deinen Hund immer zu den gleichen Zeiten, bringt das Ruhe in den Tagesablauf und auch in die Verdauung deines Hundes. Es kann auch dazu führen, dass dein Hund weniger schlingt. Dies gilt insbesondere dann, wenn du ihn mehrmals täglich fütterst.
2. Zwei- bis dreimal täglich füttern
Auch wenn Hunde auf einmal sehr große Mengen fressen können: Kleinere Mahlzeiten sind leichter verdaulich. Also füttere zwei oder sogar drei Portionen am Tag. Welpen und Senioren sollten generell mehrmals täglich gefüttert werden.
3. Futterart bestimmt Verdauungszeit
Nassfutter verdaut dein Hund schneller als Trockenfutter. Trockenfutter solltest du deshalb eher abends füttern, Nassfutter ist das ideale Futter für den Morgen.
4. Ruhezeiten nach dem Fressen
Plane bei deinen Fütterungszeiten auch Ruhezeiten mit ein. Nach dem Fressen sollte dein Hund mindestens eine Stunde Pause haben, bevor es zur ausgedehnten Spielrunde geht. Bei Welpen ist dies anders: Durch die schnelle Verdauung müssen die Kleinen oft fast direkt nach der Mahlzeit.

Fütterungszeiten planen – für eine berechenbare Verdauung
Wie zuvor erwähnt, kannst du deinen Hund einmalig, mehrmals oder auch zu unregelmäßigen Zeiten füttern. Manche Hunde werden auch „ad libidum“, also nach Bedarf gefüttert oder haben den ganzen Tag Futter – meist Trockenfutter – zur Verfügung.
Allerdings gibt es dabei einen entscheidenden Nachteil: Frisst dein Hund sehr unregelmäßig, wirkt sich das auch auf seine Verdauung aus. Du weißt also nie, wann dein Hund Kot absetzen muss.
Für Hunde, die den ganzen Tag freien Zugang nach draußen haben, ist das unproblematisch. Möchtest oder musst du selbst feste Gassizeiten einhalten, kann das jedoch Probleme und Durcheinander geben.
Wie ist das bei Dir und Deinem Liebling?
Habt ihr schon eigene Erfahrungen mit diesem Thema oder Produkt gemacht?
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Ratgeber und Fragen zum richtigen Hundefutter
Benötigst du mehr Informationen rund um die Ernährung deines Hundes? Möchtest du dich über eine bestimmte Ernährungsform informieren? Oder braucht dein Hund Diätfutter? Dann findest du hier alle unsere Ratgeber rund um das Thema Hundeernährung:
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