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Immer häufiger trifft man bei uns inzwischen auf Hunde, die mit Behinderungen leben. Das funktioniert und, wenn ihre Halter mithelfen, sogar mit hoher Lebensqualität. Heutzutage gibt es so vielfältige medizinische Möglichkeiten, dass eine Behinderung kein Grund mehr sein muss, um einen Hund einzuschläfern. Mit vielen Beeinträchtigungen kommen Tiere prima zurecht. Vom Hundehalter wird dabei Unterstützung und Schutz benötigt. Dies erfordert ein Hineindenken und etwas Organisationsaufwand, ist aber in vielen Fällen gut zu bewältigen.
Verschiedene Arten von Behinderung bei Hunden
Da es die vielfältigsten Arten von Behinderungen gibt, kann dieser Artikel keinen umfassenden Überblick gewähren. Dazu also nur eine knappe Übersicht und ein paar Worte zu besonderen Herausforderungen, mit denen Halter von Handicap-Hunden sich konfrontiert sehen. Darüber hinaus möchte ich dir einen kurzen persönlichen Erfahrungsbericht dazu liefern, wie Hund und Halter ihr gemeinsames Leben auch mit Behinderung genießen können.
Hierzu möchte ich dir gerne ein Buch empfehlen. Mit vielen berührenden Beispielen wird darin veranschaulicht, wie ein gemeinsames Leben gut gelingen kann: „Anders aber trotzdem glücklich“.
Letzte Aktualisierung am 31.05.2023 / Bei den Verlinkungen handelt es sich um Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Beeinträchtigung der Sinneswahrnehmung
Besonders Taub- und Blindheit sind hier Themen, da sie das Bewegen in der Alltagsumgebung beeinflussen. Blinde Hunde benötigen eine möglichst konstante Umgebung, z. B. sollte die Möblierung der Wohnung an Ort und Stelle verbleiben. Draußen sollte der Halter seinen blinden Hund gegenüber äußeren Einflüssen schützen, indem er entsprechend vorausschauend agiert und mit seinem Hund auf akustischer Ebene arbeitet. Taube Hunde benötigen Erziehung auf optischer Ebene, um sich ohne Leine sicher in der Außenwelt bewegen zu können. Hilfsmittel wie Vibrationshalsbänder können hier nützlich sein, um Blickkontakt herzustellen.
Neurologische Beeinträchtigungen
Neurologische Beeinträchtigungen wie Epilepsie kommen auch bei Hunden vor. Bisweilen bleiben Schäden/Ticks nach einer Infektionskrankheit wie Staupe zurück oder Hirnschäden durch Überzüchtung (beispielsweise bei Chihuahuas) treten auf. Degenerative Erkrankungen, die sich auf die Nerven auswirken, wie „Cauda Equina“ oder „ Wobbler Syndrom“ fallen ebenfalls in diese Kategorie.
Körperliche Behinderungen
In diesem Bereich trifft man am häufigsten auf Hunde, die Schäden an Wirbelsäule oder Gliedmaßen haben, z. B. querschnittsgelähmt sind oder ein Bein amputiert bekamen. Knochenkrebs kann hierfür eine Ursache sein. Auch durch den Auslandstierschutz kommen mehr und mehr Hunde nach Deutschland, die durch Unfälle oder Misshandlungen eine körperliche Behinderung zurückbehalten haben.
Erfahrungsbericht: Leben mit einem körperbehinderten Hund

Durch meine Tätigkeit im Auslandstierschutz kam ich zunehmend in Kontakt mit körperbehinderten Hunden. Die meisten hatten Verletzungen an den Gliedmaßen bzw. bereits ein Bein amputiert. Leider haben diese Hunde kaum eine Chance, im Land selber vermittelt zu werden. Daher habe ich mich mit der Zeit ein bisschen „auf diese Hunde spezialisiert“, weil ich der Meinung bin, dass jedes Tier eine Chance verdient. Drei dreibeinige Pflegehunde, haben tolle Plätze bei lieben Menschen gefunden. Dauerhaft bei uns leben zwei Hunde, die vermutlich durch Autounfälle schwere Hüftverletzungen davongetragen haben.
Einer davon ist Marbo. Er wurde 2010 mit schweren Trümmerbrüchen im linken Hüft-/Beckenbereich auf der Straße gefunden. Die Ärzte konnten ihn lediglich mit Schmerzmitteln versorgen und ihn ruhigstellen, da die Frakturen nicht operabel waren. Da er Kot und Urin absetzen konnte, wollte man ihm eine Chance geben. Zum Glück! Nach acht Wochen kam er zu uns. Die Knochen waren irgendwie wieder zusammengewachsen, er schien keine Schmerzen zu haben, aber er konnte nur schlecht laufen. Nach zwei/drei Schrittchen kippte ihm die Hinterhand seitlich weg. Langsam habe ich ihn auftrainiert. Er bekam in der Badewanne Schwimmtherapie, wobei ich immer wieder das verletzte Beinchen zu Bewegungen anregen musste. Tägliche Übungen auf Steigungen stärkten ziemlich schnell die Hinterhandmuskulatur.

Wärmeanwendungen sowie Massagen der überanstrengten Vorderhand, der Wirbelsäulenmuskulatur und des rechten Hinterbeins sorgten für Entspannung. Mehrfach besuchten wir eine Osteopathin, da der vermutete Aufprall beim Unfall an Brustkorb und Wirbelsäule Blockaden verursacht hatte. Insgesamt hat es vielleicht acht Wochen täglichen Trainings gebraucht, bis Marbo wieder gut laufen konnte. Man sieht ihm an, dass er „nicht ganz rund läuft“, aber er ist freudig und richtig schnell draußen unterwegs. Marbo bekommt seit einigen Jahren ein „pflanzliches Schmerzmittel“, mit dem es ihm gut geht.
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Die Spaziergänge werden allmählich etwas kürzer. Beim Toben muss ich ihn mitunter einschränken, weil er sich sonst gerne übernimmt. Treppen musste ich ihn von Anfang an heruntertragen. Aber bei einer Schulterhöhe von 32 cm ist das gut machbar.

Herausforderungen beim Leben mit behinderten Hunden
Das Leben mit behinderten Hunden birgt durchaus Herausforderungen. Als Hundebesitzer musst du höhere Kosten für tierärztliche Untersuchungen, Behandlungen und Medikamente einkalkulieren, besonders wenn dein Hund langsam älter wird. Physiotherapeutische Begleitung ist möglicherweise lebenslang erforderlich. Ein erhöhter Zeitaufwand kann damit einhergehen. – Du benötigst Zeit für die erforderlichen Trainingseinheiten, Expertenbesuche und Therapiemaßnahmen. Diese kannst du z. T. auch zuhause durchführen, wie du in diesem Beitrag rund um physiotherapeutische Übungen und Massagen lesen kannst.
Insgesamt erfordert das Leben mit einem behinderten Hund in einem höheren Maße das Sich-Einstellen auf das Tier und seine Möglichkeiten. So besteht Urlaub mit einem querschnittsgelähmten Rolli-Hund sicherlich nicht aus stundenlangen Trekkingtouren im Mittelgebirge. Solche Einschränkungen müssen vor Anschaffung eines behinderten Hundes bedacht werden. Eine spontane Aufnahme aus Mitleid heraus kann nach hinten losgehen.
Nicht verschwiegen werden darf, dass mitunter die Lebenserwartung von behinderten Hunden herabgesetzt ist, insbesondere bei neurologischen Störungen. Manche Phasen, in denen es dem Hund zwischenzeitlich nicht optimal geht, müssen auch nervlich und emotional bewältigt werden. Es erfordert u. U. über längere Zeit hinweg ein genaues Abwägen, was zumutbar ist und ab wann die Lebensqualität des Hundes zu stark eingeschränkt ist. Dann muss die für jeden Hundehalter schwerste Entscheidung getroffen werden.
Leider gibt es immer wieder noch Menschen, die der Meinung sind und diese auch ungefragt hinausposaunen, dass behinderte Tiere kein lebenswertes Leben führen können und es doch besser wäre, sie einzuschläfern. Mit so etwas solltest du souverän umgehen können, denn du weißt es durch das Leben mit deinem Liebling mit Handicap einfach besser.
Mein Fazit zu einem Leben mit einem Hund mit Behinderung

Heutzutage bedeutet eine Behinderung für unsere Hunde nicht mehr das Todesurteil. Natürlich musst du immer abwägen, ab wann die Liebe zum Tier zur Quälerei wird. Dennoch kann man sagen, ein Hund mit Handicap kann ein glückliches Leben führen. Durch die vielen verschiedenen Hilfsmittel, Therapiemöglichkeiten und mit einer extra Portion Liebe und Zuwendung, können gerade Hunde mit Behinderung zu einem ganz besonders treuen Begleiter werden.
Lebst du bereits mit einem behinderten Hund zusammen oder überlegst, einem solchen ein Zuhause zu geben? Dann möchte ich dir das Behinderte-Hunde-Forum ans Herz legen, wo du dich mit anderen Haltern austauschen kannst.
Teile gerne deine Erfahrungen als Kommentar mit uns!
Auch über Fragen, Anregungen oder Anmerkungen freuen wir uns.
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Hallo zusammen
Wir leben mit einem süssen Podenco, der am Anfang komplett querschnittsgelähmt war.
Er wurde in Spanien von einem Auto angefahren.
Nun ist er 1,5 Jahre bei uns.
Mittlerweile kann er kleine Strecken laufen. Dies wurde durch viel Training zu Hause möglich.
Er ist ein glücklicher kleiner Frechdachs geworden und wir würden ihn nie wieder hergeben auch wenn es immernoch viel Arbeit bedeutet.
Er braucht nämlich weiterhin Hilfe beim Pipi und Kot machen.