Die Halblanghaarrassen zählen genetisch betrachtet zu den langhaarigen Katzen. Ihr Genpool enthält ebenso das rezessive Gen für Langhaarigkeit (l). Ihr Fell ist jedoch sichtlich kürzer als bei ihren Genverwandten, bei denen die enorme Länge hauptsächlich durch züchterische Selektion entstand. Da die Perser mit ihren Farbschlag-Varianten als unangefochtene Nummer 1 der Langhaarrassen gilt und man deren Pracht besonders würdigt, werden alle weiteren Katze, die kein Gen für Kurzhaarigkeit (L) aufweisen, in dieser Gruppe geführt.
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Entstehung der halblanghaarigen Rassekatzen
Der Ursprung aller halblang, -langhaarigen Katzen liegt in einer spontan aufgetretenen Mutation, die für das lange Haar ausschlaggebend war. Viele tausende Jahre zuvor trugen alle Kleinkatzenarten ausschließlich das Gen für Kurzhaarigkeit (L) in sich. Eine mögliche Ursache für die Langhaarmutation ist das raue Klima der letzten Eiszeit. Wahrscheinlich trat die Mutation erstmals im Gebiet des Hochgebirge Kaukasiens statt. Katzen, die das neue Gen für Langhaarigkeit (l) in sich trugen, waren im Vergleich zu ihren nahen Verwandten deutlich besser an ihre Umgebung angepasst. In Folge dessen entwickelte sich die Population prächtig. Fundierte Beweise über die Entstehung und Herkunft dieser Schönheiten gibt es jedoch nicht.
Robuste Naturburschen und prächtige Idealtypen
Unter der Gruppe der Halblanghaarrassen findet man wahre Welteneroberer wie die Norwegische Waldkatze, aber auch noch unbekannte neue Zuchtrassen wie die Nebelung. Zu den bekanntesten Rassen neben den Norwegern zählen die Maine Coon und die Heilige Birma. Die langhaarige Zuchtvariante der kurzhaarigen Abessinierkatze versteckt sich hinter dem schönen Namen „Somali“. Im Übrigen gehört auch die vermutliche Urmutter aller Langhaarrassen – die Türkisch Angora – zu den Halblanghaarrassen. Seit 2012 wird eine neue-alte Rasse von der WCF international anerkannt. Sie hat das Potential, eine neue Spitzenrasse zu werden – die Deutsch Langhaar.
Das Fell der halblanghaarigen Rassekatzen
Typisch für alle Katzen dieser Kategorie ist ihr ungleichlanges Fell. Manche Körperpartien sind mit deutlich längerem Haar bestückt. Besonders im Winter und vorwiegend bei männlichen Tieren wird eine dichte Mähne (Kragen oder Halskrause) ausgeprägt. Sogenannte „Hosen“ bezeichnen das lange Fell an den Hinterbeinen. Haarbüschel zwischen den Zehen und Pinsel an den Ohren sind keine Seltenheit. Ein buschiger Schwanz ist das Merkmal für alle Halblanghaarkatzen.
Fellpflege
Ein Großteil der halblanghaarigen Rassen ist, gegenüber den Langhaarrassen mit ihrer dichten Unterwolle, vergleichsweise pflegeleicht. Der Pflegeaufwand für das Bürsten und das Waschen ist wesentlich geringer. Das Scheren ist nur bei Ausnahmefällen notwendig. Dennoch ist eine regelmäßige Pflege, die von Kindesbeinen an ausgeführt wird, notwendig. Einige Katzen gewöhnen sich so stark an das andauernde Ritual, dass man meinen könnte, sie würden sich darauf freuen. Ein frühzeitiger Beginn der Fellpflege – am besten schon im Kittenalter – ist nicht nur für das Tier angenehm, sondern auch für den Halter.
Steckbriefe der Halblanghaarkatzen
Auf den folgenden Seiten findest du die einzelnen Halblanghaarrassen und ihre Spezifika genauer vorgestellt.
- Katzen kaufen – was ist zu beachten?
- Wie finde ich die passende Katze?
- Katzenfelle – Fellfarben, deren Bezeichnung und Bedeutung
- Tipps zur Fellpflege einer Langhaarkatze
- Pflegetipps für Kurzhaarkatzen
- Katzenhaare entfernen leicht gemacht » Tipps zum Fellwechsel
- Katzenhaarallergie erkennen & Maßnahmen ergreifen