Fliegen mit Hund

Endlich Urlaub! Bestimmt geht es dir auch so, dass du dich das ganze Jahr darauf freust und ihn am liebsten zusammen mit deinem vierbeinigen Freund verbringen möchtest. Oft kommen gemeinsame Aktivitäten im Alltag zu kurz. Umso schöner ist es, nun ausreichend Zeit füreinander zu haben. Natürlich soll der Urlaub auch für deinen Hund ein freudiges Ereignis werden.

Fährst du mit dem Auto oder in einem Wohnmobil in den Urlaub, kannst du ihn problemlos mitnehmen. Anders sieht es hingegen aus, wenn du mit deinem Hund eine Flugreise planst. Dabei gibt es eine Menge zu beachten, von den Transportbedingungen der Fluggesellschaften über die gesundheitlichen Risiken bis hin zu den notwendigen Formalitäten.

Während du einen kleinen Hund meistens recht einfach mit ins Flugzeug nehmen kannst, sieht es bei größeren schon komplizierter aus. Auf was es alles beim Fliegen mit dem Hund ankommt, das erfährst du jetzt.

Hund liegt in einem Koffer am Strand und trägt einen Sonnenhut
Die schönste Zeit des Jahres soll auch deinem Hund gefallen

Wie das Fliegen mit Hund funktioniert

Bevor sich die Frage nach dem Wie stellt, muss zuerst geklärt sein, ob dein Hund überhaupt fliegen darf. Viele Fluggesellschaften nehmen nämlich bestimmte Hunderassen nicht mit, weil das Fliegen für sie zu riskant sein könnte. Dazu zählen alle Hunde, die eine platte Nase bzw. einen kurzen Kopf haben, zum Beispiel Boxer, Möpse, Bulldoggen oder Pekinesen. Sie können schlechter mit hohen Temperaturen und Stress umgehen als Hunde mit einer normalen Nase. Die Aufregung, die für sie mit einem Flug verbunden ist, könnte zu einem gesundheitlichen Schaden führen.

Es kann aber auch sein, dass dein Hund wegen seines stürmischen Temperaments, seiner Angst oder der noch fehlenden Erziehung nicht für einen Flug geeignet ist. Sowohl in der Kabine als auch im Frachtraum muss sich dein Hund nämlich über längere Zeit ruhig verhalten können. Weder für dich noch die anderen Reisenden oder deinen Vierbeiner selber wäre es angenehm, wenn er die ganze Zeit jault oder bellt.

Französische Bulldoggen sind sehr liebenswürdige und witzige Hunde.
Kurznasige Hunde bekommen schlechter Luft.

Fliegen mit Hund in der Kabine

Nachdem geklärt ist, ob dein Vierbeiner für eine Flugreise geeignet ist, stellt sich die nächste Frage: darf er als Handgepäck mit in die Kabine?

Bei vielen Fluggesellschaften ist es so, dass Hunde bis zu 8 kg (inklusive der Transportbox) mit in die Kabine genommen werden dürfen. Das Gewicht kann je nach Gesellschaft variieren, deshalb ist es wichtig, dass du vorher nachfragst. Ausgenommen von dieser Regel sind Behinderten-Begleithunde. Diese dürfen unabhängig von ihrer Größe kostenfrei in der Kabine mitfliegen. Während des gesamten Fluges muss dein Hund in einer Box oder stabilen Tasche mit den Maximalmaßen 55 x 40 x 23 cm untergebracht sein und darf diese nicht verlassen.

Der Hund im Frachtraum

Überschreitet dein Hund die Gewichtsgrenze, dann muss er im Frachtraum transportiert werden. Hierfür benötigst du eine ausreichend große Transportbox, in der er sich hinstellen und drehen kann. Außerdem muss die Box mit einer saugfähigen Unterlage ausgelegt werden, falls dein Hund vor Aufregung Pippi macht.

Es ist zwar bei manchen Fluggesellschaften möglich, sich eine Box zu leihen, aber ich rate dir zu einer eigenen. So kannst du deinen Vierbeiner rechtzeitig an die Box gewöhnen und er hat beim Fliegen den gewohnten Geruch von Zuhause.

Große Hunde werden als Sondergepäck im Frachtraum transportiert

Wenn du deinem Hund Wasser hinstellen möchtest, solltest du einen auslaufsicheren Reisenapf verwenden. Selbst wenn dieser umfällt, läuft aus ihm nichts aus.

Wichtig:
Denke unbedingt daran, die Transportbox zu beschriften mit:

  • Zielflughafen
  • deiner private Anschrift
  • deiner Telefonnummer
  • Name des Hundes
    So können die Mitarbeiter deinen Vierbeiner direkt ansprechend und gegebenenfalls beruhigen.

Am Flughafen wird dein Hund dann wie Sondergepäck aufgegeben und in den Frachtraum verladen. Dort wird die Box mit Gurten festgezurrt, so dass sie nicht verrutschen kann.
Du brauchst dir übrigens keine Sorgen wegen der Temperaturen im Frachtraum zu machen. Diese beträgt während des Fluges durchschnittlich 8 Grad und kann von Hunden mit normalen Fell gut vertragen werden.

Am Zielflughafen angekommen kannst du deinen Liebling meistens zügig wieder bei der Ausgabe des Sondergepäcks in Empfang nehmen.

So bereitest du deinen Hund auf den Flug vor

Falls es dein Hund nicht schon vom Autofahren kennt, in einer Box oder eine Tasche transportiert zu werden, solltest du mindestens sechs Wochen vorher mit dem Training beginnen.

Lege ihm dazu eine gemütliche Decke sowie leckere Dinge in die Box. Das Ziel ist es, dass er freiwillig hineingeht und sich darin wohlfühlt.

Der Aufenthalt in einer Box muss für den Hund angenehm sein

Am Anfang kann es sein, dass er sich das Futter nimmt und schnell wieder rausgeht. Damit er länger in der Box bleibt und lernt, alleine zu bleiben, kannst du deinem Hund einen schmackhaft gefüllten Kong hineinlegen und die Box vorsichtig schließen, sobald er drin ist. Hat er den Kong ausgeschleckt, lässt du ihn wieder heraus. Steigere mit Hilfe von Leckerlis, Kaugegenständen und dem Kong täglich die Dauer um ein paar Minuten, bis dein Hund entspannt für längere Zeit in der Box bleiben kann.

Während des Fluges ist es für deinen Hund angenehm, wenn er einen vertrauten Geruch um sich hat. Das kann seine Decke oder ein getragenes Kleidungsstück von dir sein.

Vorbereitungen am Abflugtag

Am Abflugtag solltest du deinem Hund nichts mehr füttern, damit er sich beim Fliegen nicht übergeben muss. Trinken ist jedoch wichtig, denn wenn dein Hund später vor Aufregung viel hechelt, verbraucht er Flüssigkeit.
Gehe mit ihm vor dem Flug noch einmal ausgiebig spazieren, damit er seine Geschäfte erledigen kann. Am Flughafen selber solltest du ihn möglichst lange außerhalb der Transportbox herumlaufen lassen, denn darin muss er später noch genug sitzen.

Ein Beagle an der Leine schnüffelt im Herbstlaub
Wenn möglich, sollte vor dem Flug nochmal ein langer Spaziergang gemacht werden

Medikamente für den Flug – Ja oder Nein?

Wenn du deinem Hund Beruhigungsmittel geben möchtest, damit er den Flug entspannt übersteht, musst du dies unbedingt mit einem Tierarzt abklären. Die Gabe von Medikamenten bringt nämlich Nachteile mit sich, die nicht ohne sind.

  1. Sie belasten den Kreislauf und können zu Komplikationen führen
  2. Dein Hund kann Angst bekommen, weil er sich lediglich in einer Art Dämmerzustand befindet und sich hilflos fühlt.
  3. Du musst die genaue Dosierung kennen, damit das Medikament zuverlässig wirkt.
    Dazu müsstest du deinem Hund schon vor dem Flug das Mittel verabreichen, um herauszufinden, wie viel er davon benötigt.

So verlockend es sein mag, deinem Hund mit Beruhigungsmitteln Stress zu nehmen, so hoch ist das Risiko, das damit verbunden ist. Im schlimmsten Fall droht deinem Hund sogar ein Kreislaufkollaps. Statt auf Medikamente zurückzugreifen ist es deshalb sinnvoller, deinen Hund mit entsprechendem Training auf den Flug vorzubereiten.
Auch wenn du deinen Liebling mit pflanzlichen Präparaten unterstützen möchtest, solltest du dich von einem Tierarzt oder Tierheilpraktiker beraten lassen. Auf keinen Fall solltest du am Tag des Fluges mit neuen Dingen experimentieren.

Was kostet ein Hund im Flugzeug?

Die Preise und Bedingungen für den Transport von Hunden unterscheiden sich stark. Manche Airlines nehmen ausschließlich kleine Hunde mit, andere überhaupt keine. Am besten ist es, direkt bei der entsprechenden Airline nachzufragen, damit du keine bösen Überraschungen erlebst.
Die Preise für den Flug in der Kabine fangen bei 20€ an (z.B. Air France) und können bis zu 125$ hochgehen (United Airlines).
Der Transport im Frachtraum hängt vom Gewicht des Hundes zuzüglich der Box ab. Für einen großen, schweren Hund können bis zu 200€ pro Strecke anfallen.

Eine gute Übersicht über die verschiedenen Fluggesellschaften und ihre Tarife bekommst du bei Skyscanner.

Formalitäten und Einreisebestimmungen

Außer den Bestimmungen der Fluggesellschaften musst du auch noch die Einreisebestimmungen des jeweiligen Landes beachten. Für einen Flug innerhalb Europas benötigt dein Hund den Europäischen Heimtierausweis. Außerdem muss er rechtzeitig gegen Tollwut geimpft (21 Tage vorher) und gechippt sein. Bei einem Welpen darf die Impfung erst ab der zwölften Woche gemacht werden. Unter Umständen ist ein Gesundheitscheck durch den Tierarzt notwendig, der im Heimtierausweis vermerkt werden muss. Sprich dich dazu am besten mit deinem Tierarzt ab.

Die Gabe von Medikamenten sollte unbedingt mit einem Art besprochen werden

Pro und Contra Fliegen mit dem Hund

Während das Fliegen in der Kabine von den meisten Hunden gut vertragen wird, bedeutet der Transport im Frachtraum für dein Tier großen Stress. Im Ladebereich wird er mit fremden Gerüchen und Menschen sowie lauten, unbekannten Geräuschen konfrontiert. Dabei sitzt er alleine in seiner Box, getrennt von seinen vertrauten Menschen. Besonders für ängstliche oder alte Hunde kann dies eine enorme Belastung darstellen. Und selbst für ausgeglichene, souveräne Hunde ist dies eine anstrengende Ausnahmesituation.

Das Fliegen mit Hunden ist möglich, die Vor- und Nachteile sollten aber gut abgewogen werden. Im Zweifelsfall ist es für deinen Hund die bessere Wahl, in einer Hundepension Urlaub zu machen als für zwei Wochen in den Süden zu fliegen.

 

Bist du schon mal mit deinem Hund zusammen geflogen?

Wie hat er den Flug vertragen?

Wir freuen uns, wenn du deine Erfahrung mit uns teilst.

Bild:

(C) yorgunadam - Fotolia.com
Hat der Artikel dir geholfen? Bewerte ihn bitte.

Leave a Comment