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Geht es dir genauso wie mir? Genießt du es auch so sehr, den warmen Körper deiner Katze zu streicheln und ihr vibrierendes Schnurren zu spüren? Tut es dir auch immer wieder gut, mit deinem Hund durch die Natur zu laufen, Luft und Licht zu tanken, egal bei welchem Wetter? Kannst du genussvoll die Nase in der Mähne deines Pferdes vergraben oder die beruhigende Wirkung der buntschillernden Fische in deinem Aquarium genießen?
Dann geht es uns beiden wie den meisten Tierhaltern. Wir spüren einfach, dass uns das Zusammensein mit Tieren guttut. Tatsächlich haben Haustiere ganz erstaunliche Wirkungen auf uns Menschen. Wissenschaftler der Universität Zürich kamen in einer Untersuchung zu dem Schluss: „Sowohl Gesunde als auch Kranke profitieren von den vielfältigen Facetten der Mensch-Tier-Beziehung“. Welche das sind, dazu möchte ich dir in diesem Artikel einen Überblick geben.
Förderung der Gesundheit
Forschungen haben belegt, dass Tiere Krankheiten mindern helfen. Hundehalter gehen demnach deutlich seltener zum Arzt als Menschen ohne Hund, wie Untersuchungen in Australien und Deutschland zeigten.
Manchmal empfindest du die Versorgung deines Tieres vielleicht als lästig – wenn nach einem ermüdenden Arbeitstag draußen der Eisregen prasselt und das Sofa lockt, dich dein Hund aber mit einem sehnsuchtsvollen Blick zu einer Abendrunde auffordert. Genau so etwas stärkt jedoch dein Immunsystem und lässt Alltagsstress wirkungsvoller abfallen als eine Reality-Soap im TV. Hundebesitzer vermindern durch die regelmäßige Bewegung mit ihrem Liebling Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Übergewicht, erhöhten Cholesterinspiegel, hohen Blutdruck und senken ganz allgemein ihren Stresslevel. 2017 bestätigte eine Studie von Forschern der University of East Anglia, was uns Hundebesitzern wahrscheinlich ganz selbstverständlich vorkommt: Menschen mit Hunden bewegen sich mehr. Sie sind selbst in den ungemütlichsten Monaten im Schnitt draußen 30 Minuten täglich aktiver als Menschen ohne Hund in den schönsten Sommermonaten.

So helfen Hunde gesunden Menschen, ihre Gesundheit zu erhalten. Bei Erkrankten tragen sie erfolgreich dazu bei, diese zu motivieren und zu mobilisieren. Die Genesung nach einem Herzinfarkt verläuft in der Regel bei Hundebesitzern zügiger und sogar die Überlebensrate ist höher. Das stellte die amerikanische Soziologin Erika Friedmann bereits Ende der 1970er Jahre fest. Hunde können sogar dabei helfen, ihre Besitzer vor Depressionen zu schützen. Eckart von Hirschhausen, Buchautor und Arzt aus Berlin, meint dazu:
Sie sorgen für tägliche Bewegung, Licht und soziale Kontakte.
Stressreduzierung
Das Zusammensein mit Tieren kann deinen Stresslevel effektiv reduzieren. Das hast du als Tierhalter sicherlich schon gespürt. Tiere beruhigen und sorgen für Entspannung. Bestes Beispiel sind unsere schnurrenden Samtpfoten. Ich kenne kaum ein Geräusch, das beruhigender wirkt als das Schnurren einer Katze. Im direkten Kontakt kommt noch die Wärme des sich vertrauensvoll an dich schmiegenden Körpers hinzu und das seidig weiche Fell, das beim Streicheln ein wohliges Gefühl auslöst.
Wissenschaftlern zufolge mindert das Zusammensein mit einem Haustier effizienter unseren Stresslevel als der Kontakt zu einem menschlichen Partner. Im zwischenmenschlichen Kontakt steigt der Blutdruck, so die Nürnberger Professorin Sylvia Greiffenhagen. Der menschliche Körper signalisiert damit also eher Reaktionsbereitschaft. Und eine amerikanische Medizinpsychologin entdeckte, dass sich durch die bloße Anwesenheit eines Hundes die Atmosphäre zwischen feindseligen Ehepartnern entspannte bzw. sich ihre gemessenen Vitalwerte normalisierten.
Normalisierung von Stoffwechselvorgängen, Hormonausschüttung
Tatsächlich können Streicheln und sogar die reine Anwesenheit eines Haustiers Puls und Blutdruck von Menschen senken. Der Körperkontakt mit Tieren sorgt zudem für die Ausschüttung verschiedener Hormone wie des „Glückshormons“ Endorphin und des Bindungshormons Oxytocin. Solche Hormonfreisetzungen wirken sich unmittelbar positiv auf die menschliche Stimmung aus und können sogar Schmerzen hemmen.

Ein Team von deutschen und österreichischen Forschern untersuchte 2010 an einer Gruppe von Kindern aus problematischen Familienverhältnissen, ob Hunde in der Lage sind, die Ausschüttung des Stresshormons Kortisol beim Menschen zu beeinflussen. Die Kinder wiesen unsicheres Bindungsverhalten auf und konnten wenig bis gar kein Vertrauen mehr zu Erwachsenen aufbauen. Unter diesen Umständen ist therapeutische Arbeit sehr schwierig und man wollte herausfinden, ob die Anwesenheit von Tieren hilfreich sein könnte. Die Kinder wurden in drei Gruppen aufgeteilt und einer Art Prüfungssituation unterzogen.
- Einer Gruppe stand eine freundliche junge Person zur Seite,
- einer ein Stoffhund und
- der dritten ein richtiger Hund.
Per Speichelproben auf das Stresshormon Kortisol stellte sich heraus, dass der Stresslevel der Kinder mit dem Erwachsenen und dem Stoffhund anstieg und über den Ausgangswert stieg. Die Gruppe Kinder mit dem Hund gingen mit einem relativ hohen Kortisolspiegel in die Testsituation. Dieser fiel im Verlaufe jedoch stetig und war am Ende niedriger als zu Beginn. Weiterhin stellte sich heraus, dass die Stressminderung umso erfolgreicher verlief, je intensiver sich die Kinder auf den Hund einließen. Sie taten quasi aktiv etwas dafür, ihren Stress zu senken, wenn sie sich mit dem Hund beschäftigten.
Aktivierung
Aber nicht nur Hunde stehen für einen aktiven Lebensstil ihrer Besitzer, auch wenn sie häufig als Paradebeispiele gelten. Auch als Pferdebesitzer führst du mit deinem tierischen Gefährten ein sehr aktives Leben. Viele Verrichtungen, die zu tun sind, damit es den Vierbeinern gut geht, halten dich als Besitzer wortwörtlich auf Trab. Da alle Tiere, die wir Zuhause halten, auf die Versorgung durch ihre Besitzer angewiesen sind, ist ein gewisser Aktivitätsgrad immer gegeben.
Sogar kleine Tiere können eine enorme Wirkung haben, wie Professor Reinhold Bergler vom Forschungskreis „Heimtiere in der Gesellschaft“ in einer Studie mit Wellensittichen in Altenheimen herausfand. Von 200 Senioren, die Interesse signalisiert hatten, hatten zufällig ausgewählte 100 Senioren in 37 Altenheimen für acht Wochen je einen Wellensittich zur Pflege bekommen. Keiner wollte anschließend sein Tier wieder hergeben. Die Senioren mit den Wellensittichen wurden deutlich aktiver, der Kontakt zu anderen Heimbewohnern wurde gefördert – man konnte sich plötzlich über etwas ganz Neues unterhalten. Die Versorgung der Vögel bot eine notwendige und sinnvolle Aufgabe, der eigene Gesundheitszustand wurde subjektiv als besser erlebt und die Lebenszufriedenheit stieg. Während Senioren ohne Wellensittich zu 75 % Einsamkeitsgefühle erlebten, waren das bei den Probanden mit Vogel nach dem achtwöchigen Zusammenleben nur noch 5 %.

Solche Verbesserungen konnten bei einer ähnlichen Studie mit Langzeitarbeitslosen und Hunden beobachtet werden. Die Personen erfahren eine Strukturierung ihres Tagesablaufs, übernehmen Verantwortung und werden somit aktiv.
Der Mensch kann sich nicht einfach gehenlassen und den ganzen Tag vor der Glotze hängen,
sagte Prof. Bergler.
Förderung von zwischenmenschlicher Kommunikation
Tiere werden mitunter als „kommunikatives Gleitmittel“ bezeichnet. Als Tierbesitzer kennst du das sicherlich – es gibt immer etwas zu erzählen, wenn du mit einem Tier zusammenlebst. Bist du in Begleitung eines Tieres unterwegs, scheinst du allerdings auch für Mitmenschen interessanter zu sein. Hemmungen, Kontakt zu völlig fremden Personen aufzunehmen, sind nicht so stark, wenn ein Tier mit von der Partie ist. Verschiedene Experimente zeigten, dass Spaziergänger mit Hund vermehrt angelächelt, gegrüßt oder angesprochen werden. Häufig wird zunächst dein Hund angesprochen, dann geht der Kontakt auf dich über. Ist dir bestimmt auch schon öfter passiert, oder?
Eine multinationale Studie verschiedener Universitäten und des Waltham Centre for Pet Nutrition von Mars Petcare zeigte auf, dass Tierhalter oft lebendigere Kontakte in der Nachbarschaft haben.
Für Hunde ist es selbstverständlich, einander zu begrüßen und in Kontakt zu treten – und so tun wir Menschen dann dasselbe,
beschrieb ein Befragter den hohen Aufforderungscharakter von Tieren.
Das gemeinsame Interesse an Tieren kann zudem Freundschaften begünstigen.
Verbesserung der Stimmung und Selbstbewertung
Wer mit Tieren zusammenlebt, der weiß – miese Stimmung kann sich nicht allzu lange halten. Die Spielaufforderung deines Hundes, die drolligen Sprünge deines Kaninchens oder der Versuch deiner Katze, sich in einen Karton zu quetschen, der gerade groß genug für ihren Kopf ist – allein solche Verhaltensweisen zaubern in Windeseile ein Schmunzeln auf unsere Lippen. Wir sehen das Leben nicht mehr ganz so grau, wenn Coco, Blacky und Mietz ihre Farben mit hineinbringen.
Selbst in schwierigen Lebenssituationen können Haustiere wie durch Zauberhand dazu beitragen, die Stimmung zu verbessern. So erhöhte der Besuch von Therapiehunden bei Krebspatienten am Mount Sinai Beth Israel Hospital in New York deutlich deren emotionales Wohlbefinden und ihre Lebensqualität. Dies war sogar bei Patienten der Fall, deren physischer und funktioneller Zustand sich verschlechtert hatte.

Es gibt in der Human- und Tiermedizin immer mehr Beweise dafür, dass sich die emotionale Bindung zwischen Mensch und Haustier positiv auf die emotionale und körperliche Gesundheit auswirken kann,
meinte Dr. J. Michael McFarland.
2014 wurden vom europäischen Verband für Tiergesundheit (IFAH-Europe) die Ergebnisse einer Studie über die Auswirkungen von Hunden auf das Leben von autistischen Kindern vorgestellt. Die „Chemie“ zwischen Hund und Kind sei hilfreich, wenn das Kind von negativen Emotionen überrollt zu werden drohte. Dies wirkte sich wiederum positiv auf das gesamte Familiensystem aus. 85 % der teilnehmenden Familien gaben an, dass ihr Kind nach Ankunft des Hundes glücklicher sei. 62 % erklärten, dass dank der Anwesenheit des Hundes die Wahrscheinlichkeit für einen Zusammenbruch des Kindes geringer sei.
Es geht wohl zum Teil auch um die unterschiedliche Wahrnehmung von Situationen und uns selbst, je nachdem, ob Tiere anwesend sind oder nicht. Reinhold Bergler hat 1986 aufgezeigt, dass Hunde die Entwicklung des Wohlbefindens, der Zufriedenheit und auch der Selbstzufriedenheit, der Selbstbewertung und Selbstsicherheit von Menschen positiv beeinflussen können. Tiere nehmen uns, wie wir sind. Sie versuchen unbefangen, sehr direkt Kontakt herzustellen. Wir müssen keine Abwertung befürchten, denn Tiere werten nicht – was zählt, ist der positive Kontakt.
Gezielte Nutzung der Tier-Mensch-Beziehung
Es ist keine neue Erkenntnis, dass Tiere Menschen guttun. Im Kloster York sollen bereits im 18. Jahrhundert die Mönche neben Gebeten gezielt Tiere zur Behandlung von seelisch Kranken eingesetzt haben. Auch Sigmund Freud befasste sich schon mit tiergestützter Therapie. – Seine Patienten, besonders Kinder, öffneten sich ihm in Anwesenheit seines Chow-Chows Jofi leichter.

Boris Levinson, der „Vater der tiergestützten Therapie“, legte in den 1960er- und 1970er-Jahren erstmalig Fachkräften für Menschen mit psychischen Erkrankungen den Einsatz von Therapietieren ans Herz.
Tiere öffnen neue Welten,
sagt Graham Ford vom Verein „Tiere helfen Menschen“ mit Sitz nahe Würzburg. Die Vereinsmitglieder besuchen mit ihren Hunden Einrichtungen wie Altenheime, Kindergärten oder Krankenhäuser. Solche Tierbesuchsdienste bringen Abwechslung in den Alltag von Institutionen und ernten meist sehr positive Resonanz.
Mittlerweile gibt es in manchen Einrichtungen auch feste KiTa- oder Bürohunde oder Aquarien in Arztpraxen, die ausgleichend, beruhigend und auch effizienzsteigernd wirken können. Ein neuer Boom in Städten für den Freizeitbereich sind die sogenannten „Katzencafés“, wo man im Beisein von schnurrenden Samtpfoten den Alltag bei einer Tasse Kaffee von sich abfallen lassen kann. Allerdings muss stets darauf geachtet werden, dass die Tiere ihre Rückzugsbereiche haben, die sie jederzeit aufsuchen können und in denen sie dann auch wirklich ungestört sind. Denn wenn sie schon gezielt zu unserem Nutzen eingesetzt werden, so sollen Tiere doch dabei zumindest artgerecht leben können und in ihren eigenen Bedürfnissen respektiert werden.
Fazit: Haustiere haben positive Wirkungen auf uns!
Das Potpourri an wohltuenden Wirkungen unserer tierischen Freunde auf uns Menschen war schon Thema zahlreicher wissenschaftlicher Studien.
Das, was wir Tierfreunde privat jeden Tag aufs Neue erleben, wird immer häufiger auch ganz gezielt eingesetzt. Tiere tun uns gut, verbinden uns mit der Natur, mit anderen Menschen und mit uns selbst.
Wenn du mehr dazu lesen magst, findest du unter diesem Link viele interessante Beträge zur Mensch-Tier-Beziehung.
Vielleicht interessiert dich auch das deutsche Standardwerk zum Thema Tiere in Therapie und Pädagogik von Sylvia Greiffenhagen:
Letzte Aktualisierung am 1.06.2023 / Bei den Verlinkungen handelt es sich um Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
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