Träumst du auch davon, mit Hunden zu arbeiten? Den ganzen Tag mit Vierbeinern zu verbringen und mit ihnen die verschiedensten Dinge zu üben? Dann ist für dich vielleicht der Beruf des Hundetrainers interessant. Doch um diesen zu erlernen und später tatsächlich auch als solcher zu arbeiten, sind verschiedene Voraussetzungen nötig. Es ist wichtig und sinnvoll, dich im Vorfeld genau mit dem Berufsbild zu beschäftigen, um zu entscheiden, ob es wirklich zu dir passt.
Wie du Hundetrainer werden kannst, welche Voraussetzungen du mitbringen solltest und welche Verdienstaussichten du in diesem Beruf hast, das erfährst du in diesem Beitrag.
Was genau macht ein Hundetrainer?
Als Hundetrainer bist du das Bindeglied, sozusagen der Vermittler, zwischen dem Hund und dem Menschen. Du unterstützt den Tierhalter bei der Erziehung seines Hundes und/oder gibst Kurse. Das kann zum Beispiel das Trainieren von Welpen sein, aber auch das Festigen von Grundsignalen bei erwachsenen Hunden. Viele Hundetrainer arbeiten gezielt mit Hunden, die schwieriges Verhalten zeigen wie Angst oder Aggression. Darüber hinaus zählen aber auch Beschäftigungsmöglichkeiten wie Trickdogging oder Nasenarbeit und Hundesport zu den möglichen Aufgaben in diesem Beruf.

Wichtig zu wissen ist, dass Hundetrainer oftmals nicht direkt mit dem Tier selber, sondern dem Besitzer arbeiten – das ist ein großer Unterschied. Ein Trainer muss sich somit nicht nur bestens auf seinem eigentlichen Fachgebiet auskennen – dem Trainieren von Hunden – sondern auch mit zwischenmenschlicher Kommunikation. Auf diesen Punkt gehe ich später bei den Voraussetzungen noch genauer ein.
Als Hundetrainer solltest du zudem nicht zimperlich sowie wetterfest sein. Du musst bei Regen, Kälte und Sturm oder auch Hitze arbeiten und wirst garantiert immer dreckig nach Hause kommen.
Die Tätigkeitsfelder eines Hundetrainers
Das, was ein Hundetrainer alles machen kann, ist breit gefächert. Im Folgenden gebe ich dir einen kleinen Überblick über die verschiedenen Einsatzgebiete.
- Gruppentraining (selbstständig oder für einen Hunde- oder Tierschutzverein)
- Einzeltraining von Hunden und ihren Besitzern
- Beratung vor dem Hundekauf
- Welpentraining als Einzel- oder Gruppenstunde
- Beratung, Unterstützung und Training bei problematischem Verhalten des Hundes
- Informationsabende
- Workshops oder Seminare
- Trainieren von Hunden im Rahmen eines Gassi-Service
Die Tätigkeitsfelder hängen von der Qualifikation, aber auch den Vorlieben ab. Wenn du schnell von kleinen Hundewelpen genervt bist, machen Welpenstunden wenig Sinn. Umgekehrt hat nicht jeder Hundetrainer Spaß daran, mit problematischen Tieren zu arbeiten.
- Herausforderungen beim Hundetraining
- Die richtige Welpenerziehung
- Online-Hundetraining: Sinnvoll für die Hundeerziehung?
- Sitz und Bleib im Hundetraining
- Der Rückruf
- Clickertraining für Hunde
- So funktioniert das Schleppleinentraining
- Das Maulkorbtraining
- Was ist eigentlich Tierarzttraining?
- Agility Training für den Hund

Das Gleiche gilt für Gruppen- oder Einzelstunden, die jeweils andere Herausforderungen mit sich bringen. Du musst einerseits schauen, was dir liegt und andererseits darauf achten, womit du zufriedenstellende Einnahmen erzielst. Dieser Punkt ist wichtig, um von deinem Beruf wirklich leben zu können. Dazu später mehr im Abschnitt „Was verdient ein Hundetrainer?“.
Die Aufgaben eines Hundetrainers
Neben dem Training an sich warten noch weitere Aufgaben auf dich, wenn du den Beruf professionell ausüben möchtest. Trainingspläne schreiben, die Stunden vor- und nachbereiten, dich weiterbilden, Buchhaltung und die organisatorische Planung deines Alltags sind dabei die wichtigsten Punkte, an die du denken solltest.
Wie werde ich Hundetrainer?
Hundetrainer ist kein geschützter Begriff und auch kein anerkannter Ausbildungsberuf. Somit kann sich theoretisch jeder so nennen. Doch genau das hat auf dem Markt zu einem unüberschaubaren Angebot an guten, aber auch schlechten Trainern geführt. Um dem entgegenzuwirken, wurde vor einigen Jahren eine Erlaubnispflicht laut §11 des Tierschutzgesetzes vorgeschrieben.
Wer nun als Hundetrainer arbeiten möchte, muss sich bei seinem zuständigen Veterinäramt die Erlaubnis holen und dabei nachweisen, dass er gut ausgebildet ist. Leider sind die Vorgaben dafür bisher nicht bundesweit einheitlich geregelt. Mehr dazu kannst du hier nachlesen und auf der Seite Tierrecht Anwalt.

Tierliebe alleine reicht für den Beruf jedenfalls bei weitem nicht aus. Auch wenn du selber schon jahrelang Hunde hast, ist das alleine keine Qualifikation, um als Hundetrainer zu arbeiten. Es ist ja auch nicht jeder, der Autofahren kann, ein Fahrlehrer und nicht jede Mutter eignet sich automatisch als Erzieherin.
Du benötigst als professioneller Hundetrainer unter anderem spezifisches Wissen über:
- Lerntheorien
- Kommunikationsverhalten von Hunden
- Verhaltensbiologie
- Wissen über Hundehaltung und Erziehung
- Beschäftigungsmöglichkeiten
- Aufbau von Einzel- und Gruppenstunden
Neben dem theoretischen Wissen kommt es außerdem auf die praktische Erfahrung an. Deshalb legen gute Ausbildungsstätten viel Wert auf die Kombination aus Theorie und Praxis. Nur so kannst du das Gelernte anwenden und vertiefen sowie deine Beobachtungsfähigkeiten trainieren.
Ausbildung zum Hundetrainer
Es gibt zahlreiche Anbieter von Ausbildungen zum Hundetrainer. Sie unterscheiden sich nicht nur bezüglich der inhaltlichen Gestaltung und der Ausbildungsdauer, sondern auch in ihren Trainingsformen und in ihren Kosten. Manche sind als Vor-Ort Lehrgang gestaltet, andere als Fernausbildung. Zu den eigentlichen Kosten für die Ausbildung können somit noch Reise- und Unterkunftskosten anfallen.
Auch die Zugangsvoraussetzungen sind verschieden. Bei manchen reicht es aus, wenn du volljährig bist, andere möchten, dass du die mittlere Reife vorweisen kannst.

Mit der eigentlichen Ausbildung hört es in der Regel aber nicht auf. Später ist es sinnvoll, weitere Seminare zu besuchen, um dich zu spezialisieren, dein Wissen zu vertiefen oder zu erweitern.
Bedenken solltest du unbedingt, dass du als Hundetrainer die Verantwortung trägst, wie du mit dem Tier arbeitest und welche Methoden du den Haltern vermittelst. Dein Ziel sollte es immer sein, dem Hund neues Verhalten gewaltfrei beizubringen und nicht, ihn zu traumatisieren. Das Training über Strafe mag auf den ersten Blick scheinbar funktionieren, doch letztendlich macht dieses die Dinge nur schlimmer.
Achte daher schon bei der Wahl der Ausbildungsstätte darauf, dass die Trainingsmethoden auf Gewaltfreiheit beruhen.
Empfehlenswerte Ausbildungen sind zum Beispiel:
- ATN Akademie
- Tierakademie Scheuerhof
- in der Schweiz bei Cumcane familiaris
Über weitere Möglichkeiten kannst du dich außerdem bei diesen Verbänden und Hundeschulen informieren:
- IBH Hundeschulen
- Trainieren statt dominieren
- Berufsverband der Hundeerzieher/innen und Verhaltensberater/innen
- Easy Dogs
Persönliche Voraussetzungen
„Ich möchte gerne mit Hunden arbeiten.“
Das alleine reicht als Voraussetzung für den Beruf als Hundetrainer nicht aus. Du hast es dabei nicht nur mit den Tieren, sondern vor allem mit den Menschen zu tun.

Deshalb solltest du unbedingt Spaß daran mitbringen, mit ihnen zu arbeiten und ihnen etwas beizubringen.
Du benötigst außerdem:
- Kommunikationsfähigkeit
Du musst in der Lage sein, den Besitzern die Ursachen für das Verhalten ihres Tieres, aber auch die Trainingsmethoden zu erklären. Dazu ist es notwendig, sich immer wieder neu auf die Menschen einzustellen, denn nicht jeder versteht es auf die gleiche Art und Weise. - Geduld
Es kann passieren, dass die Besitzer beim Training nervös oder angespannt sind. Das Gleiche gilt für das Tier. Du musst daher – nicht nur in schwierigen Momenten – die Ruhe bewahren und geduldig bleiben. - Verantwortungsbewusstsein
Gerade wenn es um das Training von schwierigen Hunden geht, musst du deine Grenzen kennen. Es kann sinnvoll sein, den Rat eines spezialisierten und/oder erfahreneren Trainerkollegen hinzuzuziehen oder das Training abzulehnen, wenn du dich überfordert fühlst. - Verständnis und Einfühlungsvermögen
Mit manchen Verhaltensweisen des Hundes ist für die Besitzer eine große Belastung verbunden. Das kann der noch nicht stubenreine Welpe sein, aber auch der Hund, der nicht alleine bleiben kann. Hier ist dein Einfühlungsvermögen gefragt, um einen guten Draht zu den Menschen aufzubauen und sie ernst zu nehmen.

- Spaß am Lernen
Das Hundetraining entwickelt sich stetig weiter. Somit solltest auch du Freude am Lernen und deiner beruflichen Weiterentwicklung haben.
Was verdient ein Hundetrainer?
Wie viel du als Hundetrainer verdienst, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählt zum Beispiel, ob du angestellt oder selbstständig arbeitest. Die Optionen für ein Angestelltenverhältnis sind jedoch überschaubar. In Frage kommen große, bereits etablierte Hundeschulen, die weitere Unterstützung benötigen, aber auch Tierheime.
Mit weitaus größerer Wahrscheinlichkeit wirst du als Hundetrainer selbstständig arbeiten. Dein Einkommen hängt in diesem Fall von deiner Qualifikation, deiner Preisgestaltung und deinem Angebot ab. Mit einer Gruppenstunde erzielst du beispielsweise höhere Einnahmen als mit einer Einzelstunde. Wenn dir das jedoch gar nicht liegt, wirkt sich dies auch auf deine Motivation und Arbeit aus. Somit solltest du genau schauen, was du gut kannst und was dir Spaß macht, aber auch, welcher Bedarf besteht.
Ebenfalls mit hinein spielt dein Marketing und die Konkurrenz. Hast du vor Ort wenige oder viele Mitstreiter?
Gerade wenn es viele sind, ist es umso wichtiger, dich durch eine klare Positionierung abzuheben und deine Stärken hervorzuheben. Doch auch ohne Konkurrenz machst du es deinen Kunden dadurch leichter, dein Angebot zu verstehen und dich tatsächlich zu beauftragen.

Als grober Anhaltspunkt lässt sich sagen, dass du als selbstständiger Hundetrainer ungefähr 2000 Euro brutto im Monat verdienen kannst, natürlich ist die Grenze nach oben offen.
Selbstständig als Hundetrainer – Preise kalkulieren
Das A und O für eine erfolgreiche Arbeit als Hundetrainer ist es, dass du deine Preise vernünftig berechnest. Von den möglichen 2000 Euro, die du als Einnahmen erzielen kannst, musst du am Ende einiges wieder abziehen.
Damit du kein böses Erwachen erlebst, solltest du also gründlich kalkulieren und diese Faktoren bei der Preisgestaltung berücksichtigen.
- Was brauchst du monatlich zum Leben? Welches Einkommen musst du erzielen?
- Laufende Kosten, z. B. für die Miete eines Platzes
- Fortbildungen
- Steuern
- Werbekosten
- Ausgaben für Versicherung (Berufshaftpflicht, Kranken- und Sozialversicherungen)
- Fortbildungen
- Spritkosten
- und vieles mehr.
Bei manchen Anbietern sind die Preisgestaltung und Marketing bereits Teil der Ausbildung. Doch auch im Nachhinein gibt es professionelle Unterstützung speziell für Menschen in Tierberufen, wenn du dich damit überfordert fühlst, zum Beispiel bei Tierisch erfolgreich.

Fazit
Ich selber habe eine Ausbildung zur Hundetrainerin absolviert und einige Jahre in dem Bereich gearbeitet. Es ist ein spannendes und breit gefächertes Aufgabenfeld, doch es ist nicht immer alles rosig. Neben schwierigen Menschen oder schwierigen Hunden kommen zum Teil auch unangenehme Wetterbedingungen hinzu, die die Arbeit erschweren können. Du musst körperlich fit sein und dich auf verschiedene Zwei- und Vierbeiner einstellen können. Mit dem dazugehörigen Schuss an Professionalität und vernünftiger Preisgestaltung ist dies aber ein Beruf, von dem es sich leben lässt und in dem es bestimmt nicht langweilig wird.
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Möchtest du gerne als Hundetrainer arbeiten oder hast du sogar schon Erfahrungen gesammelt?
Was reizt dich an dem Beruf ganz besonders?
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