Barf für Katzen – artgerechte Rohfütterung für Stubentiger


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Der Begriff „Barf“ stammt, ebenso wie die Fütterungsmethode selbst, ursprünglich aus dem englischsprachigen Raum. Es handelt sich dabei eigentlich um eine Abkürzung von „bone and raw food“. Im Deutschen wird darunter heute meist „biologisch artgerechtes rohes Futter“ oder „biologisch artgerechte Rohfütterung“ verstanden. Dies bringt den Kernpunkt dieser Art der Katzenernährung zum Ausdruck: die Fütterung von ausschließlich roher Nahrung.

Ich habe mit Dr. Kathrin Irgang, Tierärztin mit Zusatzbezeichnung Ernährungsberatung Kleintiere (hier der Link zu ihrer Webseite: www.tierarzt-ernaehrung.de), über das Thema gesprochen.

Die Katze als Fleischfresser

Katzen sind als Raubtiere reine Fleischfresser, die sich in der freien Natur ausnahmslos von gefangenen Beutetieren ernähren. Nur mit deren Mageninhalt nehmen sie geringe Mengen an pflanzlicher Nahrung auf. Bei Barf wird versucht, diese natürliche Ernährung der Katze möglichst naturgetreu nachzuempfinden. Die Fütterung von ungekochtem Muskelfleisch, Knochen und Innereien soll an das natürliche Fressverhalten der Katze, wie etwa der Verzehr von wilden Mäusen oder Singvögeln, erinnern und gleichzeitig ihren Nährstoffbedarf decken.

Dabei gibt es aber eine Menge zu beachten, denn es ist nicht einfach damit getan, der Katze rohes Fleisch in den Napf zu geben: Wer seine Katze selbst barfen möchte, muss darauf achten, dass in der Barf-Ration alle wichtigen Nährstoffe enthalten sind – und dazu gehören auch alle notwendigen Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Neben der ausreichenden Versorgung sind auch wichtige Hygienehinweise zu beachten. Denn nur weil die Barf-Fütterung an das natürliche Fressverhalten der Katze erinnert, ist sie nicht zwangsläufig risikolos oder gesund.

Wenn wichtige Nahrungsbestandteile fehlen, können beim Barfen Mangelerscheinungen oder ernährungsbedingte Erkrankungen auftreten. Aus diesem Grund sollten dringend benötigte Inhaltsstoffe über Supplemente ergänzt werden. Wer seine Katze erstmals barfen möchte, sollte sich durch einen auf Tierernährung spezialisierten Tierarzt beraten und eine Rationsberechnung durchführen lassen.

Eine getigerte Katze hält eine tote Maus im Maul
Barf ist an dem natürlichen Fressverhalten der Katze orientiert.

Die Vorteile des Barfens

Die Vorteile des Barfens liegen auf der Hand: Der Besitzer der Katze entscheidet selbst, was in ihrem Napf landet. Beim Fertigfutter ist es oft nicht einfach, genau nachzuvollziehen, welche Bestandteile das Futter genau beinhaltet und woher diese kommen.

Transparenz ist einer der Gründe, warum viele Katzenbesitzer sich für eine Barffütterung entscheiden,

so Tierärztin Dr. Irgang. Der Besitzer behält so einen Überblick über den Ursprung, die Quantität und die Qualität der Nährstoffe, die im Magen der Katze landen.

Zudem mischt der Katzenbesitzer das Futter selbst zusammen und kann so auf die individuellen Bedürfnisse des Tieres eingehen. Dabei kann er zum Beispiel Faktoren wie Alter, Geschmack, Bewegung oder Gewicht des Tieres berücksichtigen.

Auch gibt es gesundheitliche Aspekte, die Besitzer dazu bringen, ihre Katze zu barfen. So kann eine Rohfütterung bei Allergiker-Katzen hilfreich sein. Ebenso kann sich das Barfen positiv auf die Zahngesundheit der Katze auswirken oder übergewichtigen Katzen bei der Gewichtsreduktion helfen. Die Betonung liegt hier aber auf kann, da man in diesem Hinblick keine pauschalen Aussagen treffen sollte, denn jede Katze hat andere Bedürfnisse. Allerdings gilt es zu beachten, dass der Zustand der Katze sich bei einigen Erkrankungen durch das Barfen auch signifikant verschlechtern kann. Etwa bei manchen Nieren- oder Lebererkrankungen.

Wer seine kranke Katze barfen möchte, sollte dies unbedingt zuvor mit einem Tierarzt absprechen,

betont Frau Dr. Irgang.

Eine kleine Katze sitzt auf dem Arm einer Tierärztin
Besonders Barf-Anfänger sollten sich von einem spezialsierten Tierarzt beraten lassen.

Die Nachteile des Barfens

Neben den Vorteilen gilt es auch die Risiken zu berücksichtigen, wenn man Katzen barfen möchte. Die größte Gefahr bei der Fütterung von rohem Futter besteht in der Übertragung von Krankheitserregern.

Die dabei wichtigsten Krankheitserreger auf einen Blick:

Besonders dem Aujeszky-Virus ist hierbei große Beachtung zu schenken: Der aus der Familie der Herpes-Viren stammende Erreger löst die bislang unheilbare Pseudowut aus, die innerhalb von ein bis drei Tagen tödlich verlaufen kann. Das eigentliche Wirtstier des Virus ist das Schwein, es kann aber auch bei anderen Säugetierarten auftreten. Aber auch andere bakterielle Erkrankungen, wie Salmonellen, sollten nicht unterschätzt werden.

Parasiten, die auch für den Mensch gefährlich werden können, kannst du entgegenwirken, indem du das Fleisch einige Tage tiefgefrierst. Bakterien aber überleben die Zeit im Tiefkühler und können Mensch und Katze weiterhin schaden. Besonders anfällige Menschen, wie ältere oder kranke Personen, Schwangere und Familien mit kleinen Kindern sollten sich genau überlegen, ob sie das Risiko eingehen wollen.

Neben den Krankheitserregern kann auch eine Fehlversorgung der Katze zum Problem werden: Wird die Katze nicht bedarfsgerecht ernährt, kann es zu Mängeln kommen. Besonders häufig würden Katzen an einer Fehlversorgung von Kalzium, Phosphor, Kupfer, Zink, Jod, Vitamin A oder Vitamin D leiden, erklärt Tierärztin Dr. Irgang.

Dabei handelt es sich aber nicht immer um eine Unterversorgung, auch eine Überversorgung kann gesundheitliche Folgen mit sich tragen,

erläutert die Expertin.

Auch ist es gar nicht so einfach, eine Katze bedarfsgerecht zu barfen. Denn nicht nur was gefüttert wird, sondern wann und in welchen Mengen ist entscheidend:

Die Katze ist kein kleiner Hund – katzengerecht füttern, bedeutet, dass die Katze mehrmals am Tag kleine Portionen frisst und nicht zwei mal täglich eine große Menge Barf-Futter bekommt,

verdeutlicht die Tierärztin. Besonders für berufstätige Menschen ist es schwer, sich dem Umstand anzupassen, da rohes Futter nicht über einen längeren Zeitraum in einer warmen Wohnung liegen sollte.

Zudem lässt sich nicht jede Katze problemlos barfen:

Katzen haben eine Zeit der Nahrungsprägung: Die ersten Monate im Leben der Katze sind entscheidend für ihr späteres Fressverhalten,

so Tierärztin Dr. Irgang. Nicht jede Katze könne an Barf gewöhnt werden.

Eine Katze versucht Mett von einem Holzbrettchen zu klauen
Auch wenn du es kaum glaubst: Nicht jede Katze akzeptiert das rohe Fleisch!

Das sollte bei der Barf-Fütterung beachtet werden

Wer seine Katze barfen möchte, sollte sich an einige Hygienemaßnahmen halten: Es sollte eine strickte Trennung zwischen den für die Zubereitung des Katzenfutters verwendeten Utensilien und dem normalen Kochgeschirr bestehen. Das Brettchen und die Messer, mit denen das rohe Fleisch verarbeitet wird, sollten nicht auch zum Zurechtschneiden des Salates dienen – auch wenn das Geschirr gründlich abgewaschen wurde. Zudem sollte beim Abwaschen auf hohe Temperaturen geachtet werden: Die Spülmaschine sollte bei den Barf-Utensilien nicht in einem Öko-Programm laufen. Selbstverständlich sollten auch die Hände nach der Zubereitung gründlich gewaschen werden.

Beim Umgang mit rohem Fleisch besteht immer die Gefahr, dass sich Mikroorganismen rasch vermehren. Deshalb ist es wichtig, bei der Lagerung stets auf ausreichende Kühlung zu achten und beim Umgang mit dem Fleisch strenge Hygiene walten zu lassen.

Neben der Hygiene ist es natürlich wichtig, den Nährstoffbedarf der Katze einzuhalten. In welchen Mengen welches Fleisch gefüttert werden soll und welche Ballaststoffe, Öle und Mineralfutter hinzugefüttert werden, sollte mit einem auf Tierernährung spezialisierten Tierarzt zuvor besprochen und berechnet werden.

Neben der Beratung durch einen spezialisierten Tierarzt gibt es auch gute Fachliteratur, wie zum Beispiel

BARF für Katzen: Kleine Tiger gesund ernähren von Fachtierärztin für Tierernährung und Diätetik Natalie Dillitzer:

Letzte Aktualisierung am 31.05.2023 / Bei den Verlinkungen handelt es sich um Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Neben wichtigen Informationen findest du auch Rezepte und Hinweise. Wichtig ist, dass du dich von Menschen vom Fach beraten lässt und nicht nur auf vermeintliche Barf-Experten aus dem Internet vertraust.

Woraus Barf besteht

Barf wird häufig auch als Rohfleischfütterung bezeichnet. Es wäre aber falsch und sogar gesundheitsschädlich, Katzen nur mit rohem Fleisch zu füttern. Es ist deshalb wichtig, dass Rohfleisch durch Knochen, Innereien, Gemüse, Öle und Supplemente zu ergänzen. So kann eine Mangel- oder Fehlernährung vermieden werden.

Grundsätzlich kannst du Katzen fast jede Fleischsorte füttern. Lediglich auf rohes Schweinefleisch sollte verzichtet werden, da dieses das gefürchtete Aujeszky-Virus übertragen kann. Besonders gerne angenommen wird Geflügelfleisch. Gerade für den Einstieg ins Barfen eignen sich Hühner- und Putenherzen. Auch mageres bis durchwachsenes Rindfleisch mögen Katzen gerne. Nach der Umgewöhnung kann dann auch das zerkleinerte Fleisch von Kaninchen, Schafen, Ziegen, Wildgeflügel und Wild verfüttert werden. Falls eine Nahrungsunverträglichkeit vermutet wird, kann eine Ausschlussdiät mit unbekannten Fleischsorten wie Känguru oder Rentier sinnvoll sein.

Auch Fisch bietet sich an, da viele Katzen ihn gerne fressen. Roh könne man diesen auch gelegentlich verfüttern.

Strebt man aber eine langfristige Fütterung von Fisch an, sollte dies gekocht passieren,

rät Tierärztin Dr. Irgang.

Eine Katze frisst einen Fisch aus der Hand vor grünem Hintergrund
Auch Fisch kann in Maßen verfüttert werden.

Neben Muskelfleisch sind Knochen und Innereien wie Herz, Leber, Milz oder Lunge Bestandteil einer Barf-Ernährung.

Viele Katzen sind verrückt nach Leber, diese ist reich an Vitamin A. Eine Überversorgung des Vitamins kann aber zu Leberproblemen bei der Katze oder sogar einer Versteifung der Halswirbelsäule führen,

erklärt Dr. Irgang. Hin und wieder sei nichts gegen Leber einzuwenden, jeden Tag solle man das Organ aber nicht verfüttern.

Öle die sich zum Barfen von Katzen eigenen, seien zum Beispiel Fischöl, Borretschöl und Nachtkerzenöl, so die Tierärztin. Weiter könne man fleischige Knochen wie Hühnerhälse verfüttern, da diese wichtige Mineralstoffe enthalten. Je nach Bedürfnissen der Katze kann man die Knochen auch mit Supplementen ersetzen. So kann Knochenmehl das Zufüttern von Knochen überflüssig machen, mangelt es der Katze hingegen nur an Kalziumkarbonat, kann zum Beispiel Eierschalenpulver helfen.

Da du im Fachhandel entblutete Schlachttiere kaufst, kann es auch in diesem Bereich zu Mängeln kommen, sodass Blut zum Futter hinzugefügt werden muss. Wer aber auf Mineralfutter zurückgreift, muss sich über einen Mangel an Natrium oder Eisen keine Gedanken machen und braucht Blut nicht extra hinzu zufüttern.

Als Supplemente werden alle Ergänzungsmittel bezeichnet, die dem rohen Futter beigefügt werden. Welche Supplemente eine Katze genau benötigt, ist nicht nur abhängig von der genauen Futterzusammensetzung, sondern auch von dem jeweiligen Tier und seinen individuellen Ernährungsbedürfnissen. Um eine Fehlversorgung zu vermeiden, muss der Bedarf an Supplementen genau bestimmt werden. Einsteiger ins Barfen sollten sich Hilfestellung von einem spezialisierten Tierarzt in Form einer Rationsberechnung geben lassen.

Eine Barfration kann aus Fleisch, Ballaststoffen, Ölen und Mineralfutter gestaltet werden. Nur wer auf Mineralfutter verzichten möchte, muss auf Innereien, fleischige Knochen und Blut zurückgreifen,

erläutert Tierärztin Dr. Irgang.

Zudem gibt es die Möglichkeit, Katzen mit Futtertieren zu füttern. Dafür eignen sich zum Beispiel Mäuse, Eintagsküken oder Hamster. Selbstverständlich sollten diese nicht lebend verfüttert werden, da dies eine unnötige Quälerei darstellt. Vielmehr können tiefgefrorene Futtertiere von Fachhändlern bezogen werden. Du solltest aber bedenken, dass dies nicht so natürlich ist, wie es im ersten Moment scheint: In freier Wildbahn essen Katzen ihre Beute sofort. Dementsprechend ist ihr Futter noch warm, wenn sie es verspeisen. Aufgetautes Futter entspricht diesem Kriterium nicht. Weiter kann es zu einem Hygienerisiko werden, wenn die Katze größere Futtertiere, wie etwa Wachteln oder Ratten, vorgesetzt bekommt, und diese über mehrere Stunden in der warmen Wohnung liegen lässt, bis sie ihre Beute ganz verspeist.

Eine Katze frisst ein Küken als Futtertier beim Barfen
Futtertiere können ebenfalls verfüttert werden.

Die einfachste Möglichkeit, Katzen zu barfen, ist auf fertig zusammengestelltes Futter zurückzugreifen. Zahlreiche Händler bieten inzwischen fertige Futtermischungen an, die tiefgefroren auch auf Vorrat gekauft werden können. Jedoch sollte man solchen Fertigmischungen mit Vorsicht begegnen: Erstens sind eine große Zahl dieser Fertigmischungen auf Hunde abgestimmt, die wiederum andere Bedürfnisse haben und zweitens sind viele dieser Fertigfutter nicht so „fertig“, wie sie es angeben. Oftmals fehlen den Futtern trotz ihrer Kennzeichnung als Alleinfuttermittel wichtige Nährstoffe in ausreichender Menge. Eine Rationsberechnung ersetzen die fertigen Mischungen also nicht.

Umstellung auf Rohfleischfütterung

Katzen sind bekannt dafür, nicht nur bei den Mahlzeiten ihren ganz eigenen Kopf zu haben. Gerade Wohnungskatzen, die von Anfang an ausschließlich mit Fertignahrung gefüttert wurden, neigen dazu, das Barf-Futter abzulehnen. Wer seine Katze barfen will, sollte deshalb die Ernährung schrittweise umstellen. Es empfiehlt sich, zunächst zusätzlich zu der gewohnten Nahrung kleine Mengen an Rohfleisch anzubieten, das in maulgerechte Stücke geschnitten wurde. Wenn die Katze diese Beigabe annimmt, kann die Rohfleischmenge in den folgenden Wochen langsam gesteigert werden.

Dabei ist es wichtig zu wissen, dass noch keine weiteren Nahrungszusätze notwendig sind, solange der Rohfleischanteil 20 % der Gesamtfuttermenge nicht übersteigt. Erst danach wird es wichtig, das Futter durch Supplemente zu ergänzen. Falls die Katze das rohe Fleisch zunächst verweigert, kann man versuchen, die Katze mit einigen Tricks an das ungewohnte Barf-Futter zu gewöhnen: Erstmal sollte es in kleinen Stücken angeboten werden.

Etwas Butter oder Gänseschmalz können zudem helfen, der Katze das Futter schmackhaft zu machen. Jedoch sollte nicht mehr als ein Teelöffel pro Tag verfüttert werden,

rät Tierärztin Dr. Irgang.

Ein Fressnapf mit zwei Schüsseln: eine mit Trockenfutter eine mit rohem Fleisch und Gemüse
Der Futterwechsel sollte fließend verlaufen.

Weiter kannst du das Futter am Anfang leicht andünsten und nach und nach immer weniger garen, bis die Katze das Futter roh annimmt. Karotten als Ballaststoffe könntest du raspeln und zudem blanchieren. Nebenbei sollte aber auch das alte Futter immer bereitstehen, betont die Tierärztin.

Wenn die Katze das Barf-Futter auch nach 2–3 Wochen Umgewöhnungsphase nicht akzeptiert, sollte man es dabei belassen,

rät Tierärztin Dr. Irgang. Nicht jede Katze akzeptiert das rohe Futter.

Varianten der Rohfleischfütterung

Auch Barf ist nicht gleich Barf. Wie bei allen Ernährungsmethoden gibt es auch hier die unterschiedlichsten Ansichten, welche Fütterungsmethoden für Katzen am geeignetsten und artgerechtesten sind. Grundsätzlich lassen sich drei Fütterungsmethoden unterschieden:

Die Rohfütterung nach Franken-Prey

Der Begriff Franken-Prey ist eine Zusammensetzung des Namens Frankenstein und des englischen Wortes „Prey“, das „Beute“ bedeutet. Durch diese Bezeichnung soll verdeutlicht werden, dass die Zusammensetzung natürlicher Beutetiere möglichst exakt nachempfunden werden soll. Es werden also quasi die Beutetiere mittels anderer Rohfuttermittel künstlich nachgebaut. Dazu werden Muskelfleisch, Innereien und Knochen in einem bestimmten Mengenverhältnis verfüttert. Auf Supplemente wird verzichtet, weshalb es äußerst wichtig ist, dass man sich gut mit den Ernährungsbedürfnissen seines Vierbeiners auskennt.

Die Fütterung nach dem Whole-Prey-Modell

Bei dem Whole-Prey-Modell werden, wie der Name nahelegt, ausschließlich ganze Futtertiere verwendet. Auch hierbei sind gute Kenntnisse in Katzenernährung und Nährstoffgehalt notwendig, damit es zu keinen Mangelerscheinungen kommt. Außerdem ist es für viele Katzenhalter sehr gewöhnungsbedürftig, wenn die eigene Katze wie ein echtes Raubtier agiert und Futtertiere blutig zerlegt. Zudem ist eine größere Zahl von Futtertieren pro Tag notwendig, sodass der Aufwand vergleichsweise hoch ist, obwohl das Futter nicht zubereitet werden muss. Zu berücksichtigen ist hier aber auch die Hygiene: Die Katze lässt die Futtertiere – auch zerstückelt – teilweise über Stunden in der Wohnung liegen.

Die Fütterung mit Supplementen

Die Fütterung mit Supplementen besteht aus Fleisch, Ballaststoffen, Ölen und Mineralfutter.

Sie wird am häufigsten angewandt, da sie vergleichsweise leicht umgesetzt werden kann. Mit den anderen Varianten ist ein deutlich höherer Aufwand verbunden und man sollte auch bereits im Vorfeld über ausreichende Kenntnisse im Bereich der Katzenernährung verfügen. Für welche der Fütterungsmethoden du dich entscheidest, ist letztendlich von den eigenen Vorlieben und denen der Katze abhängig.

Bengal Katze, ganzer Körper, seitlich
Bedarfsgerechtes Barfen kann durchaus eine gute Fütterungsmethode sein.

Fazit zum Barfen von Katzen

Mit den notwendigen Kenntnissen und etwas Übung ist es möglich, seine Katze roh zu ernähren. Auch wenn im Internet zahlreiche Barf-Rezepte zu finden sind, ist es empfehlenswert, sich von einem spezialisierten Tierarzt Hilfe und Ratschläge geben zu lassen. Es ist sinnvoll eine Rationsberechnung durch einen Fachtierarzt für Ernährung machen zu lassen, um einem möglichen Nährstoffmangel vorzubeugen. Dies gilt insbesondere dann, wenn bei der Katze bereits gesundheitliche Probleme vorliegen. Der Tierarzt kann mit entsprechenden Hinweisen zur passenden Ernährung und eventuell erforderlichen Ergänzungsmitteln dem Katzenbesitzer zur Seite stehen.

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Wenn man verantwortungsvoll an das Thema Barf herangeht und offen für eine Beratung durch einen Fachmann ist, kann die Fütterungsmethode durchaus ein guter Weg sein, seine Katze zu ernähren,

meint Tierärztin Dr. Irgang abschließend. Dabei solltest du aber das Barfen nicht idealisieren: Es ist eine Methode, seine Katze bedarfsgerecht zu füttern und sie hat, wie die anderen Fütterungsmethoden auch, ihre Vor- und Nachteile. Entscheidest du dich aber für das Barfen und passt die Fütterung bedarfsgerecht deiner Katze an, ist wenig dagegen einzuwenden – vorausgesetzt, die Katze ist ebenso begeistert von dem neuen Futtertrend, wie ihr Mensch. Denn erzwingen solltest du das Fressen von rohem Futter nicht.

 

Was denkst du übers Barfen von Katzen?

Hast du schon Erfahrungen damit gemacht und vielleicht Tipps?

Oder Anmerkungen? Wir freuen uns über jeden Kommentar!

 

Bild:

(c) Mikkel Bigandt - Fotolia.com
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2 thoughts on “Barf für Katzen – artgerechte Rohfütterung für Stubentiger”

  1. Pingback: Barf für Katzen – artgerechte Rohfütterung? | Louisa Wittek – freie Journalistin
  2. Hallo,ich finde diesen Artikel über das Barfen von Katzen nicht objektiv. Es wird dem Leser der Eindruck vermittelt, dass das Barfen schwierig und gefährlich ist. Warum? Damit die Katzenhalter weiterhin die Futtermittelindustrie subventionieren? Das ist ein Milliardengeschäft, die sich, genau so wie die Pharmaindustrie, nicht gerne die Butter von Brot nehmen lassen. Tierärzte, sofern sie keine explizite Ausbildung für das Barfen von Katzen abgeschlossen haben, sind für dieses Thema nicht die richtigen Ansprechpartner! Im übrigen ist das Barfen einer Katze nicht mit dem Barfen eines Hundes zu vergleichen! Meine 18-jährige Katze, die ich vor 2 Jahren aus dem Tierschutz adoptiert habe, wurde in ihrem bisherigen Leben ausschließlich mit Trockenfutter ernährt. Da ich meine Hund barfe, habe ich meiner Katze u. a. rohes Kaninchenfleisch, Hühnerherzen, Hähnchenfleisch, Putenfleisch und Thunfisch angeboten, das sie mit sehr großer Begeisterung frisst. Somit ist für mich ganz klar, dass ich sie trotz ihrer Alterszipperlein künftig barfen werde. Denn etwas besseres kann man Carnivoren nicht anbieten. TROFU macht Tiere krank! Für den Organismus eines Fleischfressers macht es überhaupt keinen Sinn, wenn man denaturiertes Futter füttert. Auch bei Industriefutter muss man sich eingehend mit der Zusammensetzung der Zutaten auseinander setzen um bei seiner Katze auf Dauer gesundheitliche Schäden durch Über- oder Unterversorgungen von Laborzusätzen im Futter zu vermeiden. Ein ganz wichtiger Aspekt bei der Rohfleischfütterung ist, dass man KEINE synthetischen, im Labor hergestellten Zusätze verwendet. Wer möchte schon täglich künstliche Vitamine etc. zu sich nehmen? Also ich nicht! Und beim Barfen braucht es eben KEINE künstlichen Zusätze, wenn es richtig praktiziert wird. Wie in dem Artikel schon richtig erwähnt, ist Tierblut ein wichtiger Nährstofflieferant. Nicht ausgeblutetes (abgehangenes) Fleisch für Tiere kann man mittlerweile im Internet bei unzähligen Frostfutteranbietern bestellen und es wird bequem geliefert. Wichtig ist auch, dass das Barfen, je nach Fleischsorten, weniger kostet wie Industriefutter! Kein Witz! Fazit, wenn Tierheime aus Kostengründen TROFU füttern, kann ich das verstehe. Im privaten Bereich ist es für mich jedoch ein Unding, fast schon Tierquälerei. Hunde und Katzen würden sich naturgemäß NIE von Klauen, Federn, Schnäbeln, Exkrementen, Duftstoffen und Laborzusätzen ernähren. Und übrigens ist für jede Krankheit ein Kraut gewachsen….da braucht es kein spezielles TROFU von Tierarzt! MfG Drea Lenzner

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