Abwechslungsreiche & sinnvolle Beschäftigung für Hunde


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Du kannst gerade nicht stundenlang spazieren gehen, möchtest deinen Hund aber trotzdem beschäftigen? Oder würdest gerne mal etwas Neues mit deinem Vierbeiner ausprobieren? Super! Denn neben plumpem Ballspielen gibt es noch so viel mehr tolle Beschäftigungsmöglichkeiten, die sich leicht in deinen Alltag integrieren lassen. Welche Möglichkeiten das sind, wie viel Zeit du dafür benötigst und warum du immer auch auf Ruhepausen für deine Fellnase achten solltest, kannst du hier nachlesen. 

Warum braucht ein Hund Beschäftigung?

Hunde wurden vor noch gar nicht allzu langer Zeit von uns Menschen nur für ganz bestimmte Aufgaben angeschafft und hatten richtige „Jobs“. Hütehunde halfen Schäfern und Landwirten dabei, ihre Rinder- oder Schafherden zusammenzuhalten. Jagdhunde begleiteten ihre Halter täglich auf die Jagd. Und Herdenschutzhunde bewachten die ihnen anvertrauten Herden und Höfe.

Heute halten wir unsere Hunde aus anderen Gründen: Wir sind tierlieb, wollen mit einem vierbeinigen Gefährten zusammenleben oder einem Hund aus dem Tierschutz ein schönes Leben ermöglichen. Viele unserer Hunde sind mit den täglichen Spaziergängen auch vollkommen zufrieden. Es gibt aber auch Hunde, die gerne etwas mehr Beschäftigung möchten. Oder du kommst in die Situation, dass Gassigänge mal etwas kürzer sind oder ganz ausfallen müssen und dein Hund daher nicht die übliche tägliche Beschäftigung hat.

Wird deinem Vierbeiner dann langweilig, ist es wie bei einem kleinen Kind – es kommt Langeweile auf und er kommt auf dumme Gedanken! Denn genauso wie kleine Kinder brauchen auch Hunde eine artgerechte Beschäftigung, damit sie ausgeglichen und glücklich sind.

Ein Hund schnappt nach einem Ball
Ballspielen macht vielen Hunden Spaß. Es fordert sie jedoch nur körperlich, nicht geistig. Es kann außerdem regelrecht „süchtig“ machen und sollte daher nicht zu oft stattfinden.

Die Beschäftigung mit Hunden wird gerne auf rein körperliche Auslastung reduziert. Joggen oder Radfahren sind für fitte Hunde eine schöne Unternehmung, ihren Kopf beanspruchen diese Tätigkeiten jedoch nicht. Bist du schon mal mit deinem Hund eine große Runde Rad gefahren und hast dich dann gewundert, warum dein Vierbeiner nach einer Stunde Schlaf wieder fit und bereit für neue Abenteuer war, während du dich den restlichen Tag über ausruhen musstest? Das liegt daran, dass rein körperliche Bewegung deinen Hund auch nur körperlich fordert, aber nicht geistig. Hierfür braucht es Kopfarbeit.

Denn das Gehirn braucht immer wieder Anregungen und neue Eindrücke, um sich zu entwickeln. Auch alte Hunde wollen nicht den ganzen Tag schlafen, sondern haben durchaus noch Spaß an ruhigen gemeinsamen Aktivitäten. Diese sollten immer an ihre Kondition angepasst sein. Gerade für Seniorenhunde bieten sich das Suchen von Futter, das Lernen von leichten Tricks oder Denkspiele an, bei denen sie eigenständig Lösungen finden müssen.

Wie sieht eine artgerechte Beschäftigung aus?

Der eine Hund braucht mehr, der andere weniger Beschäftigung und Auslastung. Das hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Rasse, dem Alter und den Lebensbedingungen. Im Schnitt benötigen Hunde ungefähr zwei Stunden Beschäftigung und Bewegung pro Tag.

Unter Beschäftigung fällt alles, was den alltäglichen Trott unterbricht. Das können Spaziergänge an neuen Orten sein, der Besuch einer Hundeschule oder die Teilnahme am Hundesport, aber auch Spielen oder besondere Ausflüge zählen dazu.

So unterschiedlich jeder einzelne Hund ist, so verschieden sieht auch artgerechte Beschäftigung aus. Ein Jagdhund hat andere Bedürfnisse als eine Hund, der zum Hüten gezüchtet wurde. Und ein wasserscheuer Hund wird sich nicht so über ein Apportiertraining am Wasser freuen, wie die meisten Labradore.

Ein Havaneser Hund springt über eine niedrige Hürde
Es gibt für jeden Hund eine passende Beschäftigung.

Viel wichtiger als die Rasse ist aber, dass du deinen Hund gut beobachtest und  herausfindest, was er gerne macht.

  • Schnüffelt er gerne?
  • Bewegt er sich gerne oder ist er eher faul?
  • Ist dein Hund gerne mit Menschen und/oder Hunden zusammen?
  • Kann er sich gut unter Ablenkung konzentrieren?
  • Beobachtet er gerne?

Natürlich solltest du deinen Vierbeiner nie überfordern. Wenn dein Hund Angst vor anderen Hunden hat, solltest du ihn nicht auf einen Hundeplatz zum Agility schleppen. Und mit einem Hund, der sich schlecht konzentrieren kann, solltest du keine Tricks mitten in der Stadt einüben, sondern ein ruhiges Umfeld suchen.

Auch Erziehung ist eine Form von Beschäftigung

Das Trainieren von Grundgehorsam ist eine tolle und doppelt sinnvolle Beschäftigung. Gelernte Kommandos erleichtern euren Alltag und die Übungen lasten deinen Hund aus. Schließlich muss er sich konzentrieren, geduldig sein oder überhaupt erst einmal verstehen, was er tun soll. Außerdem kannst du Tricks und Kommandos auch hervorragend wetterunabhängig in der Wohnung üben.

Für deinen Hund macht es übrigens keinen Unterschied, ob du ihm einen lustigen Trick oder ein Kommando beibringst. Das Vorgehen ist dabei das gleiche: Gutes Verhalten wird verstärkt, unerwünschtes ignoriert oder in erwünschte Bahnen gelenkt. Für beides bietet sich das Clickertraining an. Damit kannst du richtiges Verhalten gezielt belohnen. So lernt dein Hund in kleinen Schritten ein neues Verhalten, zum Beispiel Pfötchen zu geben. Jedes Erfolgserlebnis wird bestärkt, bis er den Trick letztendlich verstanden hat.

Wenn dein Vierbeiner für gutes Verhalten belohnt wird, haben beide Seiten etwas davon. Er freut sich über seine Belohnung, du über den erzielten Erfolg. (Übrigens eine Belohnung muss nicht immer nur Futter sein!)

Golden Retriever macht Platz auf einer Wiese
Auch das Üben von Grundkommandos ist eine sinnvolle Beschäftigung.

Tipp:
Baue auf eurem Spaziergang immer wieder kleine Gehorsamkeitsübungen ein. Du kannst deinen Hund an verschiedensten Orten Sitz machen lassen, zum Beispiel auf einem Baumstamm oder einer Bank. Du kannst ihn warten lassen, etwas verstecken und ihn dann suchen lassen. Das kostet kaum Extrazeit,  macht die übliche Gassirunde aber viel spannender und festigt außerdem die Grundkommandos.

Sinnvolle Beschäftigung braucht nicht viel Zeit

Vielleicht denkst du jetzt, dass du für die Beschäftigung deines Hundes gar nicht genug Zeit hast? Dann kann ich dich beruhigen. Gute Beschäftigung kann durchaus mit wenig zeitlichem Aufwand erfolgen.

So kannst du beispielsweise bei jedem Spaziergang etwas Spannendes mit deinem Hund machen. Gehe lieber 5 Minuten kürzer spazieren und baue dafür ein paar Übungen ein.

Wenn du deinen Hund auf euren Spaziergängen einmal aufmerksam beobachtest, wirst du herausfinden, was seine liebsten Beschäftigungen sind und kannst dir dann kleine Aufgaben überlegen:

  • Dein Hund buddelt gerne nach Mäusen? Dann verstecke ihm doch einmal ein paar Leckerlis unter etwas Laub  oder vergrabe sie leicht und lass ihn diese suchen.
  • Wenn dein Vierbeiner seine Nase viel auf dem Boden hat und gerne Spuren abschnüffelt, dann freut er sich vielleicht, wenn er einen Futterbeutel suchen kann. Oder wenn er einer Spur aus Wurstwasser folgen darf und am Ende ein Würstchen findet.
  • Oder ist deine Fellnase mehr der visuelle Typ, der für sein Leben gerne dem Reh hinterher jagen würde? Dann würde er sich vielleicht total freuen, wenn er seine Hetz-Lust unter kontrollierten Bedingungen, z.B. beim Training mit einer Reizangel, ausleben dürfte.
  • Oder betätigt er sich gerne körperlich? Wie wäre es dann mit „Wald und Wiesen Agility“? Lass ihn über Baumstämme springen oder darunter durchkriechen, verstecke Leckerlis in Baumstämmen, sodass er sich auf die Hinterbeine stellen muss, um sie zu erbeuten. Oder bringe ihm bei, Slalom um Bäume zu laufen.

Hier sind deiner Kreativität keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist nur, dass es euch beiden Spaß macht.

Jack Russel macht Platz auf einem Baumstamm
Was einfach aussieht, erfordert dennoch Konzentration.

Vergiss dabei aber nicht, dass Schnüffeln für Hunde sehr wichtig ist. Lass deinem Vierbeiner auf euren Runden daher unbedingt auch genug Zeit zum Schnuppern, das tut ihm gut und lastet ihn ebenfalls geistig aus.

Wenn das Wetter mal mies ist oder der Spaziergang aus andere Gründen ausfallen muss, kannst du deinen Vierbeiner auch in der Wohnung toll beschäftigen. Futterstückchen oder ein Futterbeutel lassen sich auch Zuhause hervorragend verstecken und suchen. Oder wie wäre es mit einem kleinen Hindernisparcour aus Stühlen und Tischen, den es zu bewältigen gilt? So kann sich dein Hund z.B. sein Abendessen spielerisch erarbeiten.

 

Wie viel Beschäftigung braucht ein Hund?

Genau wie bei der Kindererziehung schießen auch manche Hundebesitzer über das Ziel hinaus. Um ihren Hund zu beschäftigen, rennen sie von einem Angebot zu nächsten. Heute Flyball, morgen Agility, am Wochenende noch Fährtensuche. Was gut gemeint ist, kann schnell ins Gegenteil kippen und den Hund überfordern.

Es geht nicht darum, deinen Hund völlig platt zu machen. Ein Übermaß an Beschäftigung kann nämlich genauso zu Verhaltensproblemen führen wie Unterforderung. Überforderte Hunde bauen ihren Stress gerne durch übermäßiges Bellen oder das Zerbeißen von Sachen ab. Manche wirken unruhig und kommen überhaupt nicht zur Ruhe. Wie auch, wenn sie dazu gar keine Möglichkeit haben?

Nach jeder Anstrengung sollte daher eine Phase der Entspannung folgen. Dabei ist es egal, ob ihr zusammen Sport gemacht, einen Kurs besucht, Ball gespielt oder Tricks geübt habt.

Du kannst zum Beispiel ein aufregendes Ballspiel durch das Suchen von Futter ausklingen lassen oder indem du deinen Hund noch ein paar ruhige Gehorsamkeitsübungen machen lässt. Du kannst auch eine Kuschelrunde anschließen oder deinem Hund etwas zum Knabbern geben, damit er dadurch den Stress abbauen kann. Je nachdem, was zu deinem Hund passt.

Hund beim Fangen einer Frisbee
Auf jede aufregende Beschäftigung sollte Ruhe folgen.

Wie viel Ruhe braucht ein Hund?

Hunde schlafen deutlich mehr als Menschen und kommen schnell auf 16 bis 18 Stunden Schlaf pro Tag. Damit dein Hund nicht wie ein kleines Kind überdreht, solltest du ihm deshalb ausgiebige Ruhephasen gönnen.
Besonders die Hunde, die ständig unter Strom stehen, brauchen Ruhe, um runterkommen und sollten keinesfalls rund um die Uhr bespaßt werden. Hilfreich ist eine Rückzugsmöglichkeit oder ein ruhiges Zimmer, wo sie vor zu viel Ablenkung geschützt sind.

 

Fazit zur abwechslungsreichen Hundebeschäftigung

Bei Hunden gibt es kein zu jung oder zu alt für eine sinnvolle Auslastung. Jeder Hund mag Beschäftigung und will nicht nur auf dem Sofa vergammeln. Deshalb freut sich dein Vierbeiner, wenn du dich mit seinen Bedürfnissen und Vorlieben befasst und ihm eine sinnvolle Beschäftigung anbietest.

Letzte Aktualisierung am 31.05.2023 / Bei den Verlinkungen handelt es sich um Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Dabei kannst du bereits mit wenigen Mitteln und in kurzer Zeit viel erreichen und dafür sorgen, dass dein Hund Abwechslung in seinem Leben hat. Achte nur darauf, dass du das richtige Maß zwischen Beschäftigung und Ruhe findest und dein Vierbeiner immer einen ausgeglichenen Eindruck macht.

Denn geht es dem Hund gut, dann freut sich auch der Mensch, oder?

Was macht dein Vierbeiner am liebsten und wie beschäftigst du ihn?

Wir freuen uns über deine Erfahrungsberichte und Tipps.

Bild:

(c) Petra Eckerl - Fotolia.com
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